German Perls of Wisdom
„Ach, die Tür des Glücks, sie geht nicht nach innen auf, so dass man, indem man auf sie losstürmt, sie aufdrücken kann; sondern sie geht nach außen auf, und es bleibt einem daher nichts zu tun.“ Søren Kierkegaard, Entweder – Oder.
Kein Resultat des Lebens hatte sich bisher in mir hervorgetan. -Goethe, Dichtung und Wahrheit.
Wir ordnens. Es zerfällt. Wir ordnens wieder und zerfallen selbst. - Rilke.
Ist man nichts , so ist man wenigstens anti. Karl Jaspers
Schon im Zweifel liegt die Untat. ~ Cicero (De officiis, III, 37)
„Die Aufklärung ist, kurz gesagt, die Emanzipation des Geistes von den Institutionen.“ ~ Arnold Gehlen, (Moral und Hypermoral, Frankfurt 1969, 102)
„Alle Versuche, Leben als einen komplizierten Aggregatzustand von anorganischer Materie zu verstehen, scheitern daran, dass wir uns selbst so nicht verstehen können.“ Robert Spaemann, Seelen, in: Das Leib-Seele-Problem.
„Die Fragen ‚Was ist Länge?‘, ‚Was ist Bedeutung?‘, ‚Was ist die Zahl Eins?‘ etc. verursacht uns einen geistigen Krampf. […] (Wir haben es mit einer der großen Quellen philosophischer Verwirrung zu tun: ein Substantiv lässt uns nach einem Ding suchen, das ihm entspricht.)“ Wittgenstein, Das Blaue Buch, 15,
„Die Bedeutung eines Wortes ist das, was die Erklärung der Bedeutung erklärt. D.h.: willst du den Gebrauch des Wortes ‚Bedeutung‘ verstehen, so sieh nach, was man ‚Erklärung‘ der Bedeutung nennt.“ ~ Wittenstein, (PU § 560)
„Man kann für eine große Klasse von Fällen der Benützung des Wortes ‚Bedeutung‘ – wenn auch nicht für alle Fälle seiner Benützung – dieses Wort so erklären: Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache. […] Und die Bedeutung eines Namens erklärt man manchmal dadurch, dass man auf seine Träger zeigt.“ Wittgenstein, (PU § 43)
„Gott ist gestorben, Gott ist tot – dieses ist der fürchterlichste Gedanke, daß alles Ewige, alles Wahre nicht ist, die Negation selbst in Gott ist; der höchste Schmerz, das Gefühl der vollkommenen Rettungslosigkeit, das Aufgeben allen Höheren ist damit verbunden.“ ~ Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion II, Werke Band 17, Suhrkamp, Frankfurt, 291.
"Der Hauptfehler des Menschen bleibt, dass er so viele kleine hat." Jean Paul, Siebenkäs
"Da er seinem Vater bei der Zeugung nun einmal so mißlungen war, wagte auch später kein Kupferstecher sein Glück an ihm." ~Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft B
"Der Mann hatte so viel Verstand, daß er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war." ~Georg Christoph Lichtenberg
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ ~ Immanuel Kant, Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?)
"Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?" ~ Georg Christoph Lichtenberg - Sudelbücher, Heft L (469)
„Das Seyn ist die Erzitterung des Götterns“ Heidegger, Vom Ereignis.
"Den Mann gibt es gar nicht; er ist nur der Lärm, den er verursacht." Kurt Tucholsky über Adolf Hitler, in:"So verschieden ist es im menschlichen Leben!", in: "Die Weltbühne", 14. April 1931, S. 542f
"Deutsche, kauft deutsche Zitronen!" ~Kurt Tucholsky
"Denn das ist Humor: durch die Dinge durchsehen, wie wenn sie aus Glas wären." ~Kurt Tucholsky
"Was aber machte der Mann, der aus Deutschland stammte, zuallererst? Er machte sich wichtig." ~Kurt Tucholsky
"Wer in einem blühenden Frauenkörper das Skelett zu sehen vermag, ist ein Philosoph." ~Kurt Tucholsky
"Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit und ihre Brutalität Ignoranz." ~Kurt Tucholsky
"Heimlich zugebend, daß die Bergpredigt für ihn nicht gelte, daß die vom Individuum geforderte Moral für ihn nicht gelte, daß die einfachsten altruistischen Gebote für ihn nicht gelten, will er [der Staat] Gott verdrängen und sich an seine Stelle setzen." ~Kurt Tucholsky
Nietzsche, Zarathustra, Vorrede: "Es kommt die Zeit, wo der Mensch nicht mehr den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hat, zu schwirren! Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch. Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Welt des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann. Seht! Ich zeige euch den letzten Menschen . "Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern" - so fragt der letzte Mensch und blinzelt. Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der Alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar, wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten. "Wir haben das Glück erfunden" - sagen die letzten Menschen und blinzeln. Sie haben den Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme. Krankwerden und Misstrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Thor, der noch über Steine oder Menschen stolpert! Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben. Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt dass die Unterhaltung nicht angreife. Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich. Kein Hirt und Eine Herde! Jeder will das Gleiche, Jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig in's Irrenhaus. "Ehemals war alle Welt irre" - sagen die Feinsten und blinzeln. Man ist klug und weiss Alles, was geschehn ist: so hat man kein Ende zu spotten. Man zankt sich noch, aber man versöhnt sich bald - sonst verdirbt es den Magen. Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit. "Wir haben das Glück erfunden" - sagen die letzten Menschen und blinzeln -."