Vater Unser

Vater Unser, der Du bist im Himmel

I

Jesus erfüllte die Wünsche seiner Gefährten, die lernen wollten wie man betet .Er fing das Sonntagsgebet an, indem er die Worte sprach:

__ Vater Unser, der Du bist im Himmel...

Der Meister wollte uns damit sagen, dass Gott, über alles, unser Vater ist.

Er ist der Schöpfer der Menschen, der Pflanzen, der Erde und der Sterne.

Wir sind alle Seine gesegneten Kinder.

Mit dieser Behauptung, erklärte uns Jesus, dass wir alle einer einzigen Familie angehören. Deswegen sind wir alle Geschwister, mit der Aufgabe einander zu helfen.

Damit er uns lehren konnte, lebte Er selbst die reine, echte Brüderlichkeit. Er half den glücklichen und unglücklichen Menschen, den Bedürftigen und den Kranken, indem er den richtigen, wahren Weg zur Vollkommenheit und zum Frieden zeigte

Als Lehrlinge unseres göttlichen Meisters sollen wir Seinem Beispiel folgen.

Wenn wir Gott als unseren Vater empfinden, werden wir erkennen, dass wir unsere Brüder überall finden. Wir werden dann bereit sein ihnen zu helfen, um früher oder später selbst geholfen zu bekommen. Das Leben auf der Erde wird erst wirklich schön und glorreich sein, wenn wir die ganze Menschheit als unsere große Familie anerkennen.

Gottes Existenz

II

Es wird erzählt, dass ein alter Araber, der weder lesen noch schreiben konnte, jede Nacht inbrünstig und liebevoll betete.

Eines Tages rufte ihn ein reicher Anführer einer Karawane zu sich und fragte:

__ Warum betest Du mit solchem Glauben? Woher weißt Du, dass Gott existiert, wenn Du nicht einmal lesen kannst?

Der treue Gläubige antwortete:

__ Großer Herr, ich weiß von der Existenz Unseres Himmlischen Vaters durch Seine Zeichen.

__ Wieso? – fragte der Anführer verwundert.

Der bescheidene Diener erklärte:

__ Wenn Sie den Brief einer abwesenden Personen erhalten, wie erkennen Sie wer ihn geschrieben hat?

__ Durch die Handschrift.

__ Wenn Sie ein Schmuckstück bekommen, wie erfahren Sie wer sein Designer war?

__ Durch das Kennzeichen des Goldschmiedes.

Der Diener lächelte und ergänzte:

__ Wenn Sie Schritte von Tieren rings um Ihr Zelt hören, woher wissen Sie später, ob es sich um ein Schaf, ein Pferd oder einen Bullen handelte?

__ Durch die Spuren. – antwortete der Anführer überrascht.

Der alte Gläubige lud ihn dann ein, das Zelt zu verlassen. Er zeigte ihm den Himmel, wo der Mond umringt von einer Vielzahl von Sternen schimmerte, Er ruft respektvoll aus:

__ Herr, die Zeichen dort oben am Himmel, können nicht von den Menschen stammen.

In diesem Augenblick, kniete der stolze Anführer mit tränenüberströmten Augen nieder, und fing auch an zu beten.

Gottes Anwesenheit

III

Der 6 jährige Anton spazierte mit seinem Onkel, dem die Gesetze Gottes unbekannt waren, durch einen Obstgarten in der Nachbachschaft.

Sie betrachteten die reifen Orangen und das Wasser lief ihnen im Mund zusammen. Sie atmeten auch die leichte, reine Morgenluft.

Auf einmal legte der ältere Herr seine Tasche auf das weiche grüne Gras und fing an diese mit Orangen zu füllen, die in großen geöffneten Kisten lagen. Gleichzeitig schaute er sich ängstlich in alle Richtungen um.

Der kleine Anton, der das beobachtete, drehte sich zu seinem Begleiter um und fragte ihn besorgt:

__ Was machst Du da, Onkel?

Der Onkel führte seinen Zeigefinger vor den leicht gespitzten Mund und sagte:

__ Pssst!...Pssst!

Gleich danach sagte er leise:

__ Nutzen wir die Gelegenheit, da wir unbeobachtet sind, nehmen wir heimlich einige Orangen zu uns.

Der Junge war aber sehr verwundert und zeigt mit einem seiner kleinen Finger zum Himmel:

__ Weißt Du es nicht, dass Gott uns gerade beobachtet?

Der Alte erschrak und wurde blass und fing gleich an, die Früchte wieder in die Kisten zurückzulegen, woher er sie entnommen hatte.

__Er murmelte: Danke, mein Herr, dass Du mein Gewissen durch die Worte eines Kindes geweckt hast.

Und seit diesem Augenblick, ist der Onkel des kleinen Anton zu einem neuen Mensch geworden.

Unser Vater

IV

Wenn wir vernünftig geworden sind, entdecken wir überall die lebendigen Spuren von der Güte Gottes. Seine unermessliche Liebe die Er uns gegeben hat.

  • In dem Licht der Sonne, das uns erwärmt und die Freude, die es uns und allen Lebewesen spendet;

  • In den Wolken, die den Regen für das Leben in der Natur spenden;

  • In dem Wasser der Quellen und des Regens das zum Wohl der Menschen, dem Wachstum der Früchte auf dem Felde und der Herden auf den Weiden, fließt;

  • Im Brot das uns ernährt;

  • Der wehende Wind, der uns erfrischt;

  • In der Güte der Bäume, die ihre spendablen Äste ausstrecken, als wären es Arme mit reichem Segen;

  • In der Blume, die ihren Duft in die Luft verteilt;

  • In der Geborgenheit und Sicherheit unseres Heimes;

  • In der Fürsorge unserer Eltern, unserer Geschwister und unserer Freunde, die uns helfen die Schwierigkeiten in der Welt und die des Lebens zu meistern;

  • Und in der stillen Vorsehung, die uns unsere Gesundheit erhält und uns den spirituellen Frieden gewährleistet.

Viele Männer der Wissenschaft bemühen sich uns Gott zu erklären. Immer wenn wir den Schutz des Allmächtigen bemerken, da er sich in jedem Augenblick unseres Lebens, auf all unseren Wegen und bei unserer Arbeit immer um uns kümmert. Müssen wir erkennen, dass der schönste Name, den wir dem höchsten Herrn geben konnten, der Name ist, den uns Jesus in seinem göttlichen Gebet gelehrt hat: Vater unser

Überlegungen

V

v Gott ist unser Vater.

v Wir alle sind Geschwister.

v Jesus ist der göttliche Meister, den Gott uns gesandt hat.

v Das Gebet ist unser direkter Weg zum Himmlischen Vater.

v Unsere besten Gedanken sind Eingebungen des Höheren.

v Die Anwesenheit Gottes kann leicht bemerkt werden durch die dauernde Güte und die Stille der Natur, die uns umgibt.

v Wir sollen uns lieben.

v An den guten Ratschlägen können wir die göttliche Stimme erkennen.

v Immer wenn wir jemandem helfen, wird uns selbst geholfen.


Quelle:

Vater Unser – Meimei – Francisco C. Xavier