Glaube und Beharrlichkeit

Kann der Mensch auf Erden ein reines Glück genießen?

„Nein, denn das Leben wurde ihm als Prüfung und zur Sühne gegeben. Es hängt aber von ihm ab, seine Leiden zu mildern und so glücklich zu werden, als man es überhaupt auf Erden sein kann.“ (Das Buch der Geister, Kapitel i, IV buch)

„…Danach fügt Jesus hinzu: „…nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Das heißt: Mutig die Drangsale ertragen, die dir dein Glauben hervorruft. Zumal, wer sein Leben und seine Güter retten will und Christus verleugnet, der wird die Vorzüge im Himmelreich verlieren. Während wer alles auf der Erde verliert, sogar das Leben, damit die Wahrheit triumphiert, in dem zukünftigen Leben die Belohnung für den Mut, die Beharrlichkeit und für seine Entsagung bekommen wird. Zu denjenigen, welche die himmlische Güte für die irdischen Genüsse jedoch opfern, wird Gott schließlich sagen: „Sie haben ihren Lohn schon gehabt.“ (Das Evangelium im Lichte des Spiritismus, Kapitel XXIV)

Drei junge Männer sehnten sich, dem Herrn zu begegnen, um ihm einige Fragen zu stellen.

Eines Tages, nach vielen Gebeten, erschien ihnen der Herr. Er kam in seinen Wagen, von Engeln geleitet, auf das Feld wo die Männer arbeiteten.

Der Herr sendete Licht aus und strahlend stieg der Göttliche Freund aus seinem Wagen und hörte sie an.

Die drei knieten nieder und vergossen Tränen der Freude.

Der Erste flehte um die Gabe des Reichtums an. Der Meister, gütig wie er ist, bat seine Engel dem Mann einen großen Schatz mit Münzen zu übergeben.

Der Zweite Mann flehte ihn um vollkommene Schönheit an. Der Himmlische Wohltäter befahl einem seiner Diener, ihm eine wundersame Salbe zu geben. Mit dieser Salbe würde die Schönheit aus seinem Gesicht strahlen.

Der Dritte rief voller Überzeugung:

___ Herr, ich weiß nicht, was ich aussuchen soll. Gib mir, was Du nach Deinem Willen für gerecht hältst.

Der Meister lächelte und trug einem seiner Engel auf, ihm eine große Tasche zu übergeben. Danach segnete er die drei Männer und ging.

Der Mann, der die Tasche erhielt, machte diese auf. Aber, oh!!!! Enttäuschung! Sie beinhaltete nur einen großen Stein.

Seine Freunde lachten ihn aus und glaubten er wäre getäuscht worden. Aber der Mann bestätigte seinen Glauben an den Herrn. Er nahm den Stein und fing an ihn zu meißeln, suchend...suchend....

Nach einiger Zeit kam er zum Herzen des harten Blockes und fand dort einen erhabenen Diamant. Durch den Diamanten erwarb er großen Reichtum und mit diesem Reichtum baute er ein Haus, in dem kranke Menschen Zuflucht und Trost, im Namen des Herrn, finden konnten.

Er lebte glücklich und hütete seine Arbeit. Eines Tages klopften zwei Kranke an seine Tür. Es war nicht schwer die beiden wiederzuerkennen. Es waren seine Gebetsfreunde von damals. Die beiden hatten sich, was Reichtum und die Schönheit anging, getäuscht und sich nur Krankheit und Müdigkeit, Elend und Enttäuschung zugezogen.

Alle umarmten sich und weinten vor Glück und in diesem Augenblick erschien Ihnen der Göttliche Meister und sagte:

___ Selig sind Alle, die die Steine, die im Leben erscheinen, nutzen können, denn der Glaube und die Beharrlichkeit in der Güte sind zwei große Grundlagen in Gottes Reich.

„Auf Erden ist Glückseligkeit nur möglich, wenn jemand sich selbst vergisst, um alles, was ihm möglich, zugunsten seines Nächsten zu denken und zu tun.

Die vollkommene Glückseligkeit, wenn sie auf Erden existierte, würde sich auflösen vor einem unglücklichen Kind, einem verlassenen Kranken, einem der Vergessenheit ausgelieferten alten einfachen Menschen…

Verlange indessen nicht trügerischen Flitter, besondere Höflichkeiten, unverzügliche Anerkennung, Begünstigung oder gar brüderliches Verständnis…

Wie es falsch ist, Pessimismus zu pflegen, so ist es auch unnütz, Illusionen jeglicher Art anzuhangen.

Wenn du auf Gottes Erbarmen vertraust, arbeite ohne nachzulassen und liebe, in welchen Umständen auch immer, ohne Unterschied, noch Verzug, indem du Jesus gedenkst, der, obwohl ein einzigartiges Beispiel, in der Welt weder das Verständnis noch die Akzeptanz fand, die er verdiente.“

Quelle:

Moralische Gesetze des Lebens – Joanna de Ângelis – Psychographie von Divaldo P. Franco

Das Buch der Geister – Allan Kardec

Das Evangelium im Lichte des Spiritismus – Allan Kardec

Vater Unser – Meimei – Psychographie von Francisco C. Xavier