Die Vereinigung zwischen dem Geist und dem Körper fängt mit der Empfängnis an.
Die Verbindung wird durch eine fluidische Schnur hergestellt.
Die Fülle dieser Verbindung wird sehr später passieren, wenn der Geist die Zügel des physischen Körpers definitiv in die Hände nimmt.
Gemäß Informationen des Geistes André Luiz, würde dies im Alter von 7 Jahren passieren.
Im Moment der Empfängnis nimmt die Verwirrung des Geistes zu; die Geburt ist nah, seine Ideen verblassen, sowie die Erinnerung der Vergangenheit, welcher er sich nicht mehr bewusst ist.
Diese Erinnerung wird nach und nach als Geist zurückkommen. In der neuen Existenz werden seine Fähigkeiten allmählich wachsen. Der Geist wird lernen, sich wieder zu bewegen, die Ideen und die Erinnerungen kommen nach und nach zurück. Seine Neigungen werden lebendig werden. Er wird durch seinen Verhalten seinen evolutionären Grad zeigen.
Der Körper ist die Hülle, die der Geist benutzt, wenn er inkarniert ist. Die moralischen und intellektuellen Fähigkeiten sind Eroberungen des Geistes, der diesen Körper beseelt.
Der Geist schreitet Inkarnation nach Inkarnation fort; sein Fortschritt in einer Inkarnation kann im moralischen Bereich geschehen und in einer anderen mehr im intellektuellen Bereich, oder sogar in beiden.
In Fällen von Wahnsinn oder anderen Geisteskrankheiten handelt sich überhaupt nicht um einen Geist, der keinen entwickelten Intellekt hat, sondern um einen Geist, der einen Körper bewohnt, der unfähig ist, eine klare Manifestation seiner Fähigkeiten zu ermöglichen. Es ist das göttliche Gesetz, das die Schulden der Vergangenheit des Geistes eintreibt, und ihre Begleichung fordert. Viele Genies haben absurde Verbrechen gegen die Menschheit begangen. Der Schmerz macht, dass der Geist nachdenkt und sein Verhalten umformuliert.
Die Sympathien oder Abneigungen unter den Geistern haben ihren Ursprung in der Schwingungsähnlichkeit, in der Ähnlichkeit der Gedanken, durch welche sie zueinander angezogen werden, oder sich voneinander abstoßen. Die göttliche Gnade handelt hier auf eine interessante Weise, weil das Vergessen der Vergangenheit weniger Ungelegenheiten verursacht, als die Erinnerung verursachen würde.
In diesem Punkt kommen wir zu Kardec, im Kapitel VII des Buches der Geister zurück:
"... wenn wir, während des körperlichen Lebens keine genaue Erinnerung davon haben, was wir waren und was wir Gutes oder Böses in unseren vergangenen Existenzen taten, haben wir jedoch ihre Vorahnung. Unsere instinktartigen Neigungen sind eine Erinnerung an unsere Vergangenheit; sie warnen unser Gewissen - das unseren Wunsch, nicht mehr die gleichen Fehler zu machen, darstellt –, widerstehen zu müssen.
Kardec setzt fort:
"Liegt nicht im Vergessen früherer Existenzen, besonders wenn es mühselige waren, etwas Fürsorgliches, worin sich Gottes Weisheit offenbart? Wenn die Erinnerung der unglücklichen Existenzen nicht mehr ist als ein schlechter Traum, ist es in den höheren Welten, dass sie zum Gedächtnis kommen.
"Würden die heutigen Missgeschicke in den niedrigen Welten durch die Erinnerung all der anderen, die man erlebt hat, verschlechtert? Kommen wir dann zu dem Entschluss, dass alles, was Gott macht, gut gemacht ist, und wir sollen nicht seine Werke kritisieren, oder Ihm sagen, wie er das Universum regeln sollte.
Die Erinnerung an unsere früheren Daseinsformen hätte schwerwiegende Unzuträglichkeiten. In gewissen Fällen könnte sie uns seltsam demütigen, in anderen wieder unseren Stolz entflammen und gerade dadurch unseren freien Willen beeinträchtigen. Gott gab uns zu unserer Besserung genau das, was wir brauchen und was uns genügen kann: Die Stimme des Gewissens und unsere instinktartigen Neigungen. Er entfernt das von uns aber, was schädlich sein kann.
Wenn wir die Erinnerung unserer früheren Taten hätten, würden wir auch die Erinnerung der Taten anderer Menschen haben, und ein solches Wissen konnte die unerfreulichsten Wirkungen in den gesellschaftlichen Beziehungen haben. Da wir nicht immer einen Grund haben, uns unserer Vergangenheit besonders zu rühmen, ist ein Schleier darüber oft besser. Dies stimmt vollkommen mit der Lehre der Geister über die höheren Welten als unsere überein. In jenen Welten, wo nur das Gute herrscht, ist die Erinnerung der Vergangenheit nicht schmerzhaft. Dort wird man sich an die vergangenen Existenzen erinnern, auf der gleichen Weise, wie man sich an das, was man im vorigen Tag gemacht hat, erinnert. Und die Erinnerung an die Existenzen auf niedrigen Welten wird nichts weiter als ein böser Traum.“
11.4. Literaturverzeichnis
"Das Evangelium im Licht des Spiritismus, Allan Kardec
"Der Schatz der Spiritisten, Miguel Lives (aus dem brasilianischen „O Tesouro dos Espíritas“).
"Einige Blickwinkel der Lehre des Meisters“, João Nunes Maia (aus dem brasilianischen “ Alguns Ângulos dos Ensinos do Mestre“).
"Der Spiritistische Anfänger", Allan Kardec.
"Das Buch der Geister", Allan Kardec.