Diogenes (ca. 413-327 v.Chr.), ein griechischer Philosoph, war berühmt wegen seinem exzentrischen Verhalten und bissigen Bemerkungen.
Diogenes war eigentlich kein mürrischer und exzentrischer Misanthrop (Menschenfeind).
Es gab in seinen Haltungen einen ironischen Humor, durch welchen er die Menschen stimulierte, seine Ideen zu würdigen.
Er lehrte, dass das Nichtverhaftetsein das beste Mittel ist, um das Glück zu erreichen, indem man den Gesetzen der Natur gehorcht.
Der Weg zur inneren Erfüllung ist die Vereinfachung des Lebens, die Überwindung der Oberflächlichkeit und der Mode.
Er ging barfuss...
Er hatte ein einziges Gewand...
Er schlief in einem Fass ...
Eines Tages sah er einen Jungen, der mit den Händen Wasser trank.
Er bewunderte das und sagte zu sich selbst:
Ich habe gerade gelernt, dass ich noch überflüssige Objekte habe.
Und er schmiss seinen Becher weg.
Alexander, der Große (356-323 v. Chr.) wollte Diogenes kennen lernen um dessen sprichwörtliches Nichtverhaftetsein an materiellen Dingen auf die Probe zu stellen.
Er traf den Philosoph in einem kalten Wintertag. Er erwärmte sich an der Sonne.
Nachdem sie sich vorgestellt und ein wenig unterhalten hatten, sagte Alexander zu ihm, er wäre bereit ihm jedweden Wunsch zu erfüllen. Er würde ihm sogar das wertvollste Objekt schenken.
Diogenes lachte und antwortete:
- Ich möchte erst, dass du mir etwas nicht wegnimmst, das du mir nicht geben kannst. Du bist vor der Sonne, die mich erwärmt. Entferne dich...
Es wäre bestimmt kompliziert, Diogenes zu ernst zu nehmen.
Die Zeiten sind anders.
Außerdem sind wir alle noch sehr weit von dem totalen Nichtverhaftetsein.
Es ist jedoch interessant, den Hauptpunkt seiner Lehre zu betrachten:
Die Einfachheit.
Es ist unerlässlich, dass wir uns nach und nach befreien: von den gesellschaftlichen Zwängen, dem Nachgehen jeder Mode, dem Oberflächlichen und dem Künstlichen; stattdessen sollten wir uns begnügen, mit dem Notwendigen zu leben.
So werden wir mehr Chancen haben gut zu leben.
Quelle: Richard Simonetti – aus dem Brasilianischem “Luzes no Caminho” (Lichte auf dem Weg)