Buch der Geister 614-625

Buch der Geister

3. Buch Kap. I – Göttliches oder natürliches Gesetz

Göttliches oder natürliches Gesetz

614. Was ist das Gesetz Gottes?

Das einzig Wahre für das Glück des Menschen, es zeigt ihm, was er tun und lassen soll und er ist nur darum unglücklich, weil er davon abweicht“

Niemand zweifelt, dass es im Universum Gesetze gibt; das Gravitationsgesetz ist ein Beispiel, die Gesetze der Ernährung ein anderes.

Jedes neue Gesetz, das wir erkennen, vermehrt unsere Freiheit.

Z.B. Wir lernen die Gesetze der Schwerkraft, der Luftzirkulation, der Bewegung von Körpern, und schließlich können wir fliegen. Wir lernen, welche Elemente für unsere Ernährung notwendig sind, und werden gesunder.

Wir sehen in unserem Alltag, wie wichtig ist, sich an kleine Regeln zu halten: Z.B. die Straßenverkehrsordnung. Sie schränkt damit zwar unsere individuelle Freiheit ein, schützt aber zugleich unser Leben.

In ähnlicher Weise hat Gott uns Menschen eine verbindliche Grundordnung gegeben, die uns nicht einengen, sondern unsere Freiheit bewahren, Leib und Leben schützen soll.

Als Gott die Geschöpfe machte, baute er die Gesetze ihres Wesens in sie ein, genau wie jemand, der ein Auto konstruiert. Er baut seine Maschine so, dass sie läuft: mit Wasser im Kühler, mit Benzin im Tank, mit Getriebe... Gott machte unseren Leib mit Lungen, die Luft verbrauchen und mit einem komplizierten Mechanismus, der für Luft sorgt usw. Er gab uns Kräfte und ein Empfinden dafür, dass es notwendig ist, diese Kräfte auch auszuüben; so baute er seine Gesetze in unseren Leib ein; wenn wir ihnen gehorchen, sind wir gesund.

Ebenso baute Gott seine Gesetze auch in unsere Seelen ein.

Die Gesetze, nach denen wir gerecht und rein sein und ihn verehren sollen, sind so wirklich für die Seele wie die Gesetze der Ernährung für den Leib. Wenn wir ihnen gehorchen, ist die Seele gesund.

Wenn wir die Gesetze missachten, nach denen unser Auto funktioniert, dann steht es still. Wenn wir die Gesetze missachten, nach denen unser Leib eingerichtet ist, haben wir Schmerzen, schließlich sterben wir.

621. Wo steht das Gesetz Gottes geschrieben?

Im Gewissen.

Die Gewissensbisse der Seele gleichen dem fremden Geräusch im Motor und den Schmerzen im Körper; sie sind ein Protest gegen den Missbrauch.

So zeigt die Seele an, dass die Gesetze ihres Schöpfers missachtet wurden. Dieser Schmerz in der Seele gleicht keinem anderen —jenes intensive Bewusstsein davon, dass wir etwas hätten unterlassen sollen, dass es uns nicht nur schadet, sondern unrecht ist. Selbst wenn das Tun scheinbar Vergnügen macht und Gewinn bringt —wenn wir etwa jemandem sein Geld oder sein Partner wegnehmen, so verdirbt dieser innere Protest das Vergnügen und macht den Gewinn fragwürdig.

Das Gewissen ist das praktische moralische Urteil des Menschen, das Urteil über Recht oder Unrecht des eigenen Tuns.

Es verdeutlicht uns also, wenn wir etwas Falsches tun oder sagen, ist in sich erst einmal ein großer Segen.

Sicher meldet sich die innere Stimme bei den meisten Gelegenheiten; aber manchmal schweigt sie auch.

Das Gewissen könnte vom großen Nutzen sein, als ein sicherer Wegweiser, wenn wir nicht so stolz wären. Unser Stolz verhindert dass wir diese innere Stimme zuhören und schätzen. Wir akzeptieren sie nicht.

Deswegen erfahren wir von dem Gesetz Gottes nicht nur durch unser Gewissen sondern auch durch Menschen, die uns unterweisen.

622. Hat Gott gewissen Menschen die Mission gegeben, sein Gesetz zu offenbaren?

Ja, gewiss. Zu allen Zeiten haben Menschen diese Mission empfangen. Es sind höhere Geister, die sich inkarnieren, um die Menschheit vorwärts zu bringen.

625. Welches ist das vollkommenste Vorbild, das Gott dem Menschen gegeben hat, um ihm als geistiger Führer und Modell zu dienen?

Schaut auf Jesus.

Gott gibt ihn uns als Musterbild und seine Lehre ist der reinste Ausdruck seines Gesetzes, weil er das reinste Wesen war, das auf der Erde erschienen ist.

Das Buch der Geister stellt Jesus vor als das personifizierte Gesetz Gottes, dessen einzigartiges Beispiel uns zur Nachahmung einlädt.

Die menschlichen Gesetze regeln die beste Weise miteinander zu leben, die anderen zu respektieren.

Aber die göttlichen Gesetze sind umgreifender, sie lehren uns, dass wir Verantwortungen gegenüber dem Leben haben.