Mannheimer Morgen, 2. April 2013

Drei unbekannte Täter drangen am frühen Morgen des Ostermontags in die Mannheimer Kunsthalle ein und stahlen das berühmte Gemälde „Die Nackte in Blau“, das Teil der Sonderausstellung mit Werken des modernistischen Malers van Doppenhagen ist. Das Gemälde war eine Leihgabe des Museum of Modern Art in New York. Der Marktwert des Kunstwerkes beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf umgerechnet fast zwei Millionen Euro.

Bislang fehlt von den Kunsträubern noch jede Spur. Adalbert Lamotte, der Polizeipräsident, gab am gestrigen Nachmittag bekannt, man ermittle in alle Richtungen, habe jedoch bereits einen konkreten Verdacht. Er erwähnte die türkische Mafia, ließ dabei jedoch offen, ob sich der Verdacht gegen einheimische Kriminelle oder gegen internationale Banden richte. Lamotte versicherte weiter, seine Behörde würde alles in ihrer Macht stehende tun, um der Täter und des Bildes so bald als möglich habhaft zu werden. Dabei würden, so Lamotte, keine Kosten und Mühen gescheut. „Die Wiederbeschaffung der Nackten hat für uns oberste Priorität“, sagte Lamotte gegenüber unserer Zeitung. „Auch der Bürgermeister und das Innenministerium haben mir ihre Unterstützung versichert“, fuhr Lamotte fort.

Es bleibt abzuwarten, ob die Mannheimer Polizei einem Fall dieser Größenordnung gewachsen ist. Der politische Druck auf die Ermittler ist indes groß: Nicht nur die deutsche Politik ist an einer schnellen Aufklärung interessiert. Es heißt aus zuverlässigen Kreisen innerhalb des Außenministeriums, dass der Fall der Nackten leicht auch zu transatlantischen Verwicklungen führen könnte. Das Kuratorium des MoMA in New York lässt angeblich bereits prüfen, ob man mit einer Klage gegen die Kunsthalle Erfolg haben könnte.

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