Zusammenfassung

Die Geschichte beginnt mit unserem Protagonisten, welcher auf den Namen Hauke Haien hört. Er lebt zusammen mit seinem Vater (Tede Haien), welcher schnell merkt, dass der Junge viel Potenzial hat. Nach einiger Zeit wird Hauke zur Arbeit geschickt, wo er unaufhörlich schuftet, jedoch keine Kameraden findet. Wenn er nicht gerade am Arbeiten oder Schlafen ist, legt sich der Bursche auch bei Wind und Wetter in die Gräser des Deiches und lauscht der wunderschönen Natur und den diese bewohnenden Tieren.

Hauke wächst zu einem hageren jungen Mann heran und wirft auch schon während seiner Jugend ein Auge auf Elke Volkerts, die Tochter des Deichgrafen. Auf einem seiner vielen Spaziergänge am Deich, läuft er am Hause Trin’Jans’s vorbei, vor welchem ihr weisser Kater schon erwartungsvoll auf den Jungen wartet. Hauke trägt auf seinem Rückweg immer einen Vogel, welchen er mit einem Stein aus der Luft geworfen hat, mit sich, welchen er normalerweise dem Kater gibt. An jenem Tag aber, hat Hauke einen Eisvogel ergattern können, welchen er nicht weggeben wollte. Als der Kater diesen mit Gewalt nehmen will, packt Hauke das Tier und würgt den Kater, bis er nicht mehr atmet. Nach diesem grausamen Akt tritt Trin’Jans aus ihrem Haus und verflucht Hauke dafür.

Eine Weile später wird Hauke vom Deichgrafen eingestellt, da dieser aber schon des Jungens Rechenkünste und somit minderen Gelehrtenstatus erkannt hatte, wurde er nicht zur Schwerstarbeit auf dem Deiche geschickt, sondern sollte ab jenem schicksalsvollen Tag als Rechner in der Stube des Grafen arbeiten. Hier treffen wir zum ersten Mal auf unseren Antagonisten, Ole Peters. Ole ist ein tüchtiger Arbeiter und der dumme, starke, stämmige Kleinknecht des Grafen, deswegen ist ihm der schmächtige Rechenknecht ein Dorn im Auge. Ole hat eine höhere Position in der Hierarchie des Deiches als Hauke und kann ihm somit Aufgaben erteilen, was er auch ausnutzt und dem schwachen Rechner stetig die schwerste verfügbare Arbeit gibt. Hauke kann sich aber mithilfe von Elke, welche an ihren Vater appelliert Hauke nicht die härtesten Aufgaben zu geben, durchbeissen und beeindruckt den Grafen immer wieder aufs Neue mit seinen scharfsinnigen Erkenntnissen und Verbesserungsvorschlägen, welche dieser nie selber hätte rausgefunden.

Später tritt Hauke bei einem Wurfturnier gegen ein benachbartes Dorf an, bei dem auch Ole Peters mitmacht. Trotz Hänseleien von Ole kann Hauke den entscheidenden Wurf machen und nicht nur er, sondern auch Elke sind über dem Mond. Sogar Trin’Jans tritt aus der Zuschauermenge hervor und bietet Hauke Branntwein zur Versöhnung an. Am gleichen Abend findet eine Feier im Krug statt, bei welcher Hauke Elke’s Herz gewinnen kann.

Auf seiner Reise durchs Leben erlebt Hauke jedoch auch Rückschläge. Sein Vater stirbt vor seinen Augen, jedoch hat dieser seine letzten Jahre genutzt, um Geld und Land für Hauke zu erwerben, welches er braucht um Deichgraf zu werden, was Hauke schon immer wollte. Noch im gleichen Jahre stirbt auch Elke’s Vater, was die Position des Deichgrafen leerstehen lässt. Bei der Wahl des neuen Grafen spricht sich Elke für Hauke aus, da dieser sich auch schon unter der Scheinführung des Verstorbenen um fast alle wichtigen Geschäfte des Deichs gekümmert hat. Hauke hat aber nicht genug «Klei unnerne Füüs» (Land) um diese Position einzunehmen, deswegen sagt Elke lautstark, dass die Beiden jetzt verlobt seien und Hauke so den Besitzt des alten Grafen auch innehabe.

Die Leute, welche jetzt Hauke unterstehen, sind nicht zufrieden mit ihrem neuen Grafen, weil dieser schon von Kindesbeinen an jeden Millimeter des Deiches genau kennenglernt hat und jetzt, da er es kann, will er jeden noch so kleinen Fehler ausbessern, was mehr Arbeit bedeutet. Die Leute sind an die Faulheit seines Vorgängers gewöhnt und können diese Perfektion nicht ab. Hauke will einen komplett neunen Deich bauen, um das Dorf vor einer Flut zu schützten, welche seit «einem Menschenalter» nicht mehr eigetroffen ist. Dieser Vorschlag stösst auf Abneigung, jedoch kann sich Hauke doch mithilfe von Elke’s Paten durchsetzen und der Bau wird beschlossen. Hauke kauft sich noch vor dem Bau einen abgemagerten Schimmel, welchen er wieder zur Gesundheit pflegt. Die Arbeiter des Deiches nennen ihn ab jetzt den «Schimmelreiter», weil er immer auf seinem Pferd die Arbeiten überblickt.

Im 9. Ehejahr werden die Haiens dann doch noch mit einem Mädchen, welches sie Wienke taufen, beschert. Leider ist das Kind sehr unterbelichtet und hat Mühe sich in ihrer Welt zurechtzufinden. Bei der Fertigstellung des Kooges, fällt auf einmal ein Hund in die letzte zu verschliessende Schlucht. Hauke will die Arbeiten sofort stoppen, um den Hund zu retten, jedoch hören seine Arbeiter nicht auf ihn, da anscheinend «etwas Lebiges» in den Deich muss, sonst hält er nicht. Trotzdem nimmt Hauke den Hund an sich und schenkt ihn Elke, nachdem der Bau des neuen Kooges fertig ist.

Trin’Jans wird im hohen Alter noch an den Hof des Grafen geholt, wo sie ihre neue Bleibe auffindet. Wienke besucht die alte Frau oft und beginnt sich sogar mit Klaus, ihrer Möve anzufreunden. Bei einem Ausritt über den Deich, sieht Hauke an der Stelle, wo sich der alte und neue Deich treffen einen Schaden fest. Als er diesen den anderen mitteilen will, sind sie empört. Der neue Koog stellt sich als sehr teuer heraus und deswegen verbleiben sie so, dass Hauke sich den Schaden noch einmal bei Tageslicht anschauen sollte. Das macht er dann auch und sieht, dass der Schaden nicht so schlimm ist wie gedacht, woraufhin er ausgebessert wird.

Die einzige Jahreszahl im ganzen Buch ist das Jahr 1756, in welchem Trin’Jans stirbt. Ihre letzten Worte sind: «Gott gnad de annern». Hauke lassen diese Worte einen kalten Schauer über den Rücken fallen, weil schon seit einiger Zeit schlimme Gerüchte umgehen und Alle deuten darauf hin, dass ein grosses Unheil über Nordfriesland kommt. So kommt es dann auch:

Ein schlimmer Sturm befällt das Land und die Haiens müssen ihr Haus barrikadieren. Auf einmal schlägt der Wind um, sodass er die Flut genau auf den neuen Deich schlagen lässt. Hauke verlässt umgehend das Haus, um den Deich zu schützen. Als er auf seinem Schimmel zu seinem Lebenswerk reitet, zertritt das Biest eine Möve welche ein rotes Band trägt…KLAUS!? Endlich angekommen, stösst er schon auf ein neues Problem, seine Arbeiter waren nicht auf ihren Posten, sondern hatten auf Befehl Ole Peter’s den neuen Koog durchstochen, um den Alten zu entlasten. Das funktioniert aber nicht im Geringsten und der Deich bricht. Überall fällt der Boden in sich zusammen und zu allem Überfluss kommen Elke und Wienke in einer Kutsche angeritten. Wie sie ankamen, wurden sie schon vom Zusammenspiel von reissendem Wasser und fallender Erde verschlungen. Hauke, jetzt allein, ist ein geschlagener Mann. Sein Wille verloren, die Schuld an all dem sich selber gebend, und frei von jeglicher Gottesfurcht tritt Hauke mit seinem Schimmel an den Abgrund und überlässt sich dem Schicksal.