Wir, die Bergrettung, haben es uns zur Aufgabe gemacht, jede Person zu retten, die in Hohem, unwegsamen Gelände verunglückt. Dabei setzen wir unser eigenes Leben großen Gefahren aus. Es gibt jedoch Einsatzorte, bei denen das Gefahrenpotential für die Durchführung einer bodengebundenen Rettung zu hoch ist. In solchen Fällen sind wir auf Unterstützung aus der Luft angewiesen. Um eine schnelle, sichere und präzise Hilfe für Verunglückte zu gewährleisten, können wir auf Hubschrauber der ÖAMTC-Luftrettung sowie der Landespolizei zurückgreifen. Diese Kooperation ermöglicht es uns, jede Stelle in den Bergen innerhalb kürzester Zeit zu erreichen. Hubschrauber bieten somit in den Bergen insgesamt einen erheblichen Zeitvorteil. Ihre Einsatzfähigkeit erlaubt es nicht nur, medizinisches Personal so schnell wie möglich zum Unglücksort zu bringen, sondern auch, Patienten zeitnah in ein geeignetes Spital zu transportieren.
Um einen reibungslosen Ablauf mit diversen Hubschraubercrews zu gewährleisten, bestehen wir, gemeinsam mit dem Fachbereich Ausbildung sowie dem Fachbereich Kooperation auf ein regelmäßiges und effizientes Training. Des Weiteren werden unsere Bergretter im Zuge der Ausbildung zum Alpine Air Rescue Assistant speziell auf den professionellen Umgang mit Hubschraubern geschult. Dazu gehört das Üben von Absetzten von Personal an steilen Hängen sowie vom Zusteigen in schwebende Hubschrauber über die Kufe. Auch der Abtransport und die Bergung von Patienten ist wiederkehrender Bestandteil der Trainingstage.
Die ÖAMTC-Luftrettung sorgt mit ihrem Hubschrauber, dem Christophorus 9, aufgrund der Kooperation mit der Wiener Berufsrettung für eine beispiellose umfangreiche Medizinische Versorgung. Da ein Notarzt, sowie weiteres hochqualifiziertes Medizinisches Personal zur Standartbesatzung dieses Hubschraubers zählen, können Patienten noch vor Ort unter besten Vorraussetzungen stabilisiert werden. Die Umfangreiche medizinische Ausstattung des Hubschraubers, die einer mobilen Intensivstation gleicht, ermöglicht es Patienten unter einem großen Zeitgewinn mit bester Versorgung in ein Spital zu bringen.
Im Gegenzug stellen wir als ortskundige Retter außerhalb des Hubschraubers sicher, dass eine Versorgung eines Patienten möglichst gefahrlos ablaufen kann. Zudem ist es uns aufgrund einer erweiterten medizinischen Ausbildung möglich die medizinische Crew des Hubschraubers bei der Stabilisierung von Patienten zu unterstützen.
Der Christophorus ermöglicht, auch aufgrund der Ausstattung mit einem Bergetau, das Erreichen von Stellen am Berg die sonst nur schwer und unter hohem Zeitaufwand zu erreichen wären.
Die Hubschrauber der Landespolizei, welche auch mit einem Bergetau ausgerüstet werden können, übernehmen ebenfalls die Aufgabe des Transports von Rettern zu einer Unglücksstelle. Hierbei gehört jedoch, anders als bei der ÖAMTC-Luftrettung, medizinisches Personal nicht zur Standartbesatzung. Daher sind diese nicht für den finalen Abtransport von Patienten zu einem Krankenhaus vorgesehen.
Die Hubschrauber der Polizei bieten jedoch den entscheidenden Vorteil einer hochauflösenden Suchkamera. Somit spielen sie eine große Rolle bei der Fahndung nach Vermissten. Neben einer normalen Kamera verfügen die Hubschrauber der Österreichischen Landespolizei über eine Wärmebildkamera, welche in bereits erläuterten Such- und Fahndungsszenarien vorteilhafte Untersützung leisten kann.
Fachbereichsleiter Luftrettung