Wir haben uns etwas mit anti-feministischen Liedern auseinandergesetzt und waren entsetzt, wie abwertend manche Liedtexte geschrieben sind. In Liedern wie „Leck Sibbi“ oder „G Club“ werden Frauen als Objekte dargestellt, die nur zur Unterhaltung von Männern dienen. In Textstellen wie “Sie hat zwar kleine Titten, doch ein’n Arsch wie ein Pfirsich” werden Frauen auf ihr Äußeres reduziert. Es wirkt so, als habe eine Frau nur ihren Körper zu bieten. Schockierend war vor allem, dass Musiker, die auch wir teilweise alltäglich hören, solche Aussagen unterstützen. Rapper wie Nimo, AK Ausserkontrolle, Ufo361 oder OG Locke sprechen den Frauen jeglichen Wert ab. Diese Objektivierung der Frauen in modernen Songs bringt junge Mädchen oft dazu, ihren Körper nicht mehr zu lieben und vermindert außerdem ihren Selbstwert. Wie verbreitet antifeminsitische Songs sind, zeigte uns folgendes Beispiel: Sogar bei einer Google-Suche nach dem Begriff "feministische Lieder" erhalten wir als erste angezeigte Antwort den Song "Böse Mädchen" - Ein Lied, dessen Text das genaue Gegenteil vermittelt. Aufgrund dieses Trends versuchen mittlerweile viele junge Sänger*innen diesen Strom des Anti-Feminismus umzukehren. So kämpfen Songwriterinnen wie Nura stark dagegen an. Auch der ESC-Sieg von NEMO zeigt, dass Songs über Geschlechtergerechtigkeit viele Menschen ansprechen, zum Nachdenken anregen und inspirieren.
Livia-Sofia Impronta