Katholische Rundfunksendung in neuem Gewand -

Redaktionsteam hat sich viele Gedanken gemacht

„Leben“ gesellt sich zu „Glaube und Kirche“

GLAUBE - KIRCHE - LEBEN

Bericht von Lothar Klinges, im Grenzecho vom 19/10/21

„Heute haben wir das Tor der Zukunft weit geöffnet“, sagte Marlene Backes, die 2014 in der Nachfolge von Pastor François Palm, die Verantwortung für die Sendung „Glaube und Kirche“ übernommen hat. „Das war eine Wahnsinnsleistung einiger weniger Priester und Laienchristen, die Sendung über so viele Jahrzehnte hinaus gestaltet zu haben“, erinnerte Marlene Backes an die vergangenen 60 Jahre und erwähnte Jean Pohlen, François Palm, Johann Aachen (+2015), Willy Brüll (+2000) und weitere Priestern und Laienchristen. Der Dank ging aber auch an die Techniker des BRF, die bis heute den ehrenamtlichen Mitarbeitern Sicherheit geben.

In den vergangenen Jahrzehnten hat es bedeutende Veränderungen im Mitarbeiterteam von Glaube und Kirche gegeben. So wurde zum Beispiel 2011 aus einem rein priesterlichen Redaktionsteam ein siebenköpfiges Gremium aus Laienchristen und Priestern gebildet, um die Sendung auf eine breitere Basis zu stellen und sie für die Zukunft zu wappnen. Auch war der Mitarbeiterstab auf etwa 60 Frauen und Männer gewachsen, die bereit waren, Beiträge zu liefern, damit die Sendung das vielfältige Leben der Kirche in Ostbelgien widerspiegelt.

Am Sonntagabend stellte das aktuelle achtköpfige Redaktionsteam in der Bütgenbacher Stefanus-Pfarrkirche das neue Outfit und vor allem die neuen redaktionellen Schwerpunkte für die künftige Arbeit vor. Während dieser Präsentation traten mit dem Melodychor aus Rocherath unter der Leitung von Matthias Verniers und dem vor allem im Eupener Land bekannten Quartett „Kreuz+Quer“, zwei Ensembles auf, die von ihrer Musik und ihren Liedvorträgen, den Abend wahrlich zu einem besonderen Erlebnis werden ließen und ein echter Gewinn für die zahlreichen Besucher waren.

DAS REDAKTIONSTEAM BESTEHT DERZEIT AUS ACHT PERSONEN.

Der neue Name „Glaube, Kirche, Leben“ (GKL) fällt gleich ins Auge. Den Glauben über diese Sendung anzubieten, soll zum Leben führen. Das Wort „Leben“ kann sowohl als Substantiv als auch als Verb benutzt werden und möchte das Leben in der Gemeinschaft der Kirche fördern und stärken, erklärte der Journalist Ralph Schmeder von der Moderatorengruppe, die zurzeit aus sechs Frauen und zwei Männern, darunter ein Priester, besteht. „Die Sendung will für den Menschen eine Bereicherung sein“, unterstrich Margit Hebertz, die sich auf die Begegnung mit den Hörern freute und mit Spannung auf die Resonanz wartete. „Wir sind ein achtköpfiges Team mit unterschiedlichen Talenten, und genau das macht auch die Vielfalt unserer Sendungen aus“, betonte die aus St.Vith stammende und in Welkenraedt wohnhafte 60-jährige Mutter von zwei Kindern, die wie die anderen die Tätigkeit ehrenamtlich ausübt. Gerade in den letzten Jahren stand die Anpassung an die Erfordernisse der modernen Gesellschaft im Vordergrund der Überlegungen des Redaktionsteams. Wie kann man eine katholische Sendung auch für alle interessant gestalten? Was soll im Vordergrund stehen: Informationen über das Leben der Kirche, spirituelle Anreize, Meditationen, geistliche Musik, religiöse Bildung, Kultur, Unterhaltung? Diese und ähnliche Fragen stellten sich die Mitarbeiter.

Aber nicht nur der Name und das Logo haben sich geändert, auch die Erkennungsmelodie, die, zwar klassisch vom Grundton, vor allem durch Rhythmik und Lebendigkeit auffällt und das vorherige besinnliche Indikativ ablöst, freute sich Ralph Schmeder, der den „roten Faden“ der Sendungen präsentierte. Die Glaubensvertiefung steht weiterhin im Mittelpunkt, allerdings soll verstärkt der Bezug zum Leben hervorgehoben werden. Eine Ausgeglichenheit soll zwischen Informationen, Glaubens- und Lebenshilfe bestehen. Auf verschiedene Formen der Kommunikation, von der Bibelauslegung bis zu religiöser Musik, Projektvorstellungen und persönlichen Zeugnissen, Interviews, Diskussionsbeiträgen, wird geachtet. Die Weltkirche soll neben der Regionalkirche in ihrer Vielfalt einen breiteren Raum finden. Das Erscheinungsbild wird insgesamt moderner, um nicht zuletzt auch neue Hörergruppen anzusprechen, darunter junge Menschen, Nichtgläubige und vor allem die immer größer werdende Gruppe der Menschen, die am Sonntag nicht mehr (und nur mehr selten) den Weg zur Kirchengemeinschaft finden. In den Kirchenbänken lagen Zettel aus, die dazu einladen sollten, eigene Wünsche, Kritikpunkte und Impulse zu notieren und sie dem Redaktionsteam mit auf den Weg zu geben, sagte Rita Mackels aus Kettenis.

Bemerkenswert war ein Impuls von Team-Mitglied Engelbert Cremer aus Medell, der sich als gebürtiger Bütgenbacher in seiner Heimatkirche sichtlich wohl fühlte. Er ging sehr bildhaft auf die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche ein. Inhaltlich habe sich zwar an der Botschaft Jesu in den 2000 Jahren nichts geändert, aber der Mensch und die Gesellschaft hätten sich verändert. Drei Methoden der Verkündigung Jesu bleiben weiterhin aktuell, seine einfache Sprache in Bildern und Gleichnissen, er wusste um die Sehnsucht der Menschen nach Heil(ung) und er lebte das, was er sagte, er war also authentisch. „Diese drei Methoden sollen wir weiterführen", betonte Engelbert Cremer. Er stellte die Frage nach der Sehnsucht der Menschen heute und betonte den Wechsel von einer „Jenseitsorientierung“ zu einer „Lebensorientierung“. Mit der Sendung wollen die Mitarbeiter vor allem auf die Sehnsucht der Menschen nach Hoffnung, Heimat und Verlässlichkeit in einer Welt von Daseinsängsten und Perspektivlosigkeit Lebensmut, Freude und Sinn vermitteln. Die Sendung sei ein Angebot, von einer lebensbejahenden Botschaft und von einem Gott zu hören, der die Menschen zu einem neuen Miteinander, zu Versöhnung und Solidarität einlade, um die neue Welt Gottes in die Tat umzusetzen. Das sei schon ein Stück Himmel auf Erden, sagte Engelbert Cremer. Die Mitarbeiter des Moderatorenteams stellten sich im Laufe des Abends vor und teilten den aufmerksamen Zuhörern ihre Motivation mit, die bei einigen schon mehrere Jahrzehnte andauert.

Bischofsvikar Emil Piront sprach im Namen des Bischofs seinen Dank aus und ermutigte zum „Vorangehen“, damit die frohe Botschaft die Menschen erreicht. BRF-Chefredakteur Stephan Pesch freute sich über den gelungenen Neustart von GKL und unterstrich den festen Platz, den die katholische Sendung im öffentlich-rechtlichen BRF genießt, „da es immer um die Menschen in der Region geht“. Gerade in Zeiten der Pandemie sei diese Sendung, wie auch andere, ein wichtige Hilfe für die Menschen gewesen.

Still wurde es als Margit Hebertz an einen langjährigen Mitarbeiter von GKL erinnerte, der kürzlich unerwartet verstorben ist, Bischof Aloys Jousten, der zweifellos in Bütgenbach dabei gewesen wäre. Bei seiner Bischofsweihe 2001 sagte er zu den Gottesdienstbesuchern: „Ihr macht mir Mut!“ Dieses Wort richtete Margit Hebertz, 20 Jahre später, an die Hörer in Bütgenbach: „Eure Anwesenheit macht uns Mut.“

Sonntag, 17.10 um 17.00 Uhr - Pfarrkirche Bütgenbach


"Glaube und Kirche" auf neuen Wegen!


Gesang und Musik vom Melodychor, Rocherath und 'Kreuz+Quer", Eupen

Herzliche Einladung an alle Freunde dieser Sendung, an die Hörerinnen und Hörer des BRF und an jene, die Kirche im Aufbruch und in Aktion sehen wollen und die noch daran glauben, dass die Frohe Botschaft eine Existenzberechtigung auch im öffentlichen Raum hat!

Das Redaktionsteam : Marlene Backes und Ralph Schmeder,

und Karin Küpper, Engelbert Cremer, Martha Hennes, Margit Hebertz, Martha Kerst, Rita Mackels