http://www.linuxer.onlinehome.de/apps/kvm.htm
KVM ist ein virtueller PC in Ubuntu, eine 'virtuelle Maschine (VM)'.
Damit es es möglich, innerhalb von Ubuntu gleichzeitig einen 2. PC, oder auch mehrere, mit einem beliebigen Betriebssystem laufen zu lassen. KVM benutzt direkt den Prozessor, der 2. PC (Gast) läuft daher genau so schnell wie der eigentliche Ubuntu-PC (Host).
KVM basiert auf QEMU und ist in vielen Fällen syntaktisch gleich. QEMU bringt zur Beschleunigung das Modul 'kqemu' mit, das mit KVM nicht benötigt wird.
KVM ist im Linux-Kernel enthalten und wird von Ubuntu als Virtualisierungslösung favorisiert:
moderner Prozessor, der den 'PC im PC' direkt unterstützt.
Wie man herausfindet, ob der eigene Prozessor für KVM geeignet ist:
grep -E '^flags.*\b(vmx|svm)\b' /proc/cpuinfo
siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/AMD_Virtualization
http://de.wikipedia.org/wiki/Intel_VT
gut ausgebauter PC
Der Gast-PC läuft im Speicher des Host-PC.
Dieser muss daher über ausreichend RAM verfügen.
2 GB im Host-PC sind wenig, wenn der Gast-PC ca 1GB bekommen
und der Host-PC noch Reserven haben soll.
Ca. 4 GB sind sinnvoll.
Wenn möglich, 64-bit Linux verwenden, dann hat man keine RAM-Limits und kann bei heutigen Preisen preiswert bis 8GB ausbauen..
Oft hat man noch Windows-Programme, die man unbedingt nach dem Umstieg auf Ubuntu noch benötigt.
Eine Möglichkeit ist WINE.
WINE ist auf Programme beschränkt, die die Win32 API verwenden. Mit neueren Programmen kann es daher Problem geben.
WINE ist auch kein Ersatz für das gewohnte Windows, mit allen den kleinen Tools, an die man sich gewöhnt hat.
Die komplette Virtualisierung des vorhandenen PC ermöglicht es, das bisherige Windows ohne Änderung weiter zu verwenden.
Allerdings erlaubt die Virtualisierung (noch) keine 3-D Anwendungen, d.h. für Spiele ist das nicht sinnvoll.
Bitte für den Betrieb von Windows in einer VM die zugehörigen Lizenzen überprüfen!
Umzug eines laufenden Systems nach KVM: Physical2Virtual
http://wiki.ubuntuusers.de/KVM
KVM verwendet die gleichen Kommandos wie QEMU: http://wiki.ubuntuusers.de/QEMU
Nach der Installation kann man sofort einen PC in einer virtuellen Maschine installieren. Als Erstes wird ein Image-file erzeugt (siehe QEMU-Buch).
qemu-img create ubuntu_hardy.img 10GB
Danach startet man die Installation mit einem Image der Live-CD:
kvm -hda ubuntu_hardy.img --cdrom /pfad_zum_image/ubuntu/804/ubuntu-8.04.3-desktop-i386.iso -boot d
Per Default installiert KVM die virtuelle Maschine in ein eigenes Netzwerk, das mit einem Software-Router vom lokalen Netz des Host-PCs getrennt ist. Die VM ist nur über das Display erreichbar, ein Netzzugang ist blockiert. Man kann zum Datentausch Teile des Filesystems in die VM hinein abbilden oder einen SSH Zugang einrichten.
Besser ist es über ein Tunnel-Interface die VM in das lokale Netz einzubinden. Die VM verhält sich dann wie ein PC im lokalen Netz.
https://help.ubuntu.com/community/KVM/Networking
Die in den Beispielen genannten Adressen sind natürlich anzupassen.
Damit kann man alle virtuellen Maschinen Adressen aus dem lokalen Netz zuweisen.
Ergebnis:
Alle virtuellen Maschinen liegen im gleichen Netz, wie der eigene PC. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, z.B. einen eigenen Server im Home-Netz zu betreiben, der vom Arbeits-PC getrennt ist. Ein MS-Windows-PC in der VM kann über Samba Files zur Verfügung stellen.
uvam.