東京-Tokio

Zwischendurch notiert...und mit Handykamera festgehalten.

Work hard, commute hard. Odakyu Linie und Umsteigen in Shinjuku Station. Montags früh herrscht meist die s.g. Zombiestimmung in Shinjuku, denn die Arbeitswoche beginnt für alle mit der langen Anreise aus den Vorstädten von Tokio in das Stadtzentrum. Freitage enden dann in einem angenehmen und ausgelassenen Miteinander in den Izakaias von Jinbocho oder Shibuya. Wenn nicht nur dieses eine kleine Problem wäre – man muss irgendwie wieder nach Hause kommen, und dies geht meist nur bis Mitternacht oder eben dann ab 5 Uhr früh am nächsten Morgen ( zB. auf der Odakyu Linie Richtung Südwest). Die späte/frühe Heimreise endet nicht selten wie hier auf dem Foto. Der junge Mann hat sich in Shinjuku völlig erschöpft schlafen gelegt während wir alle auf den ersten Zug am Samstagmorgen gewartet haben. Im Zug selbst, nachdem er vorbildlich die Schuhe ausgezogen hat und sich dabei bei allen leise für seine Müdigkeit entschuldigte, ist er weiterhin gut eingeschlafen. Foto: ein schlafender Mann.

Schlafen in der Stadtbahn.

Keine Sorge, wenn die Nacht wieder zu kurz wurde und der Weg mit der Stadtbahn zu lang wird. Sobald man einen Sitzplatz in der Tokioter Bahn gefunden hat, kann man sofort beruhigt einschlafen. In keiner Großstadt der Welt erlebt man wahrscheinlich so viele friedlich Schlafenden in den Zügen wie in Tokio. Dabei kann man nur staunen in welch unbequemer Schulter- und Kopfposition ein Mensch im Stande ist, sich komplett zu entspannen. Es passiert auch nicht selten, dass man den schlafenden Kopf einer fremden Person harmonisch und im Zugfahrttakt rhythmisch "baumelnd" an eigener Schulter spürt. Viel Platz bieten die etwas kleinen Sitze der Tokioter Züge nicht an und es ist auch selbstverständlich nicht angebracht, sich breit zu machen. Geeignete Anleitungen und Kurzfilme illustrieren das richtige Verhalten in den (meist sehr gut gefüllten..) Tokioter Zügen. Und diejenigen, die nur den Stehplatz erwischt haben oder gerade an eine Stadtbahninsomnia leiden, beschäftigen sich fleißig mit ihren Mobiltelefonen. Egal wie eng es wird, jede/r ist bei sich - ob im Schlaf, im Handydisplay oder im Buch. Foto: schlafendes Geschwister.

Kreativität und Technologie.

Die gibt es reichlich in Tokio. Ob im Alltag oder in den Ausstellungen und den Events. Die diesjährige Messe, Tokyo Designers Week (TDW 2014), hat das neuste und kreative Design in verschiedenen Bereichen präsentiert, auch in dem technischen. Es ging nicht nur um das Roboterdesign. Interessant waren auch die Projekte wie Trybots - ein kleiner schwimmender Pinguin, kreiert von Teenagern, und Google Lunar XPrize Projekt aus Tokio - intelligente mobile Kameras auf sehr großen Rädern. Am interessantesten war der ASUNA Android, welcher 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio aushelfen soll. Asuna's Gesichtsmimik und ihr sehr menschenähnliches Aussehen machen es fast unmöglich, sie vom Weiten als ein Android zu erkennen. Man denkt, es ist eine Frau. Fotos: FT Robot, mobile Kameras des Teams Hakuto.

Tokioter Parks und Tempel.

Im lauten und überfüllten Tokio gibt es auch zum Glück viele Ruheoasen. Die schönen Parks bieten gute Möglichkeiten zum Joggen, eine Bentobox in der Lunchzeit zu essen oder einfach spazieren zu gehen. In den reichlich vorhandenen Grünanlagen um die Tempel und Schreine findet man immer kleine Teiche, Gärten und viele Sitzmöglichkeiten. Ganz schön voll werden die Parks zu der Sakurazeit, wenn die Kirschbäume im Frühling aufblühen.

Foto: Sitzbank im Park Meiji.

Roboter.

AI fasziniert mich persönlich seit früher Schulzeit, meist durch SciFi. Tokio ist wohl der beste Ort, an dem man mehr oder weniger AI in Form von Robotern antrifft und einige kommen aus den SciFi Stories, wie der Gundam in Odaiba. Vom Asimo im Miraikan bis zu der Asuna von TDW2014 und dem zurzeit in Softbankshop Omotesando ausgestellten Pepper sowie Darwins von der diesjährigen Robot Week 2014 - Roboter findet man in Tokio genug. Und die meisten davon sind sehr unterhaltsam. Fotos: Pepper Roboterdemo, Darwin Roboter.

Wanderungen.

Nicht weit weg von Tokio findet man eine wunderschöne bergige Landschaft, die sehr viele Möglichkeiten zu Wanderungen anbietet. Es muss nicht gleich der berühmte und gut besuchte Fuji-san sein, auf dessen Spitze man nur vom Juli bis Ende August steigen darf. Es gibt unzählige Möglichkeiten wie z.B. in der Yamanashi Region oder im etwas weiter gelegenen Nagano, mal ein Outdoortag oder Wochenende zu verbringen. Für mehr Entspannung kann auch sehr leicht innerhalb von 2 Stunden aus Tokiozentrum die kleine Insel Enoshima erreicht werden, auf der man neben schönen Spaziergängen entlang der Küste auch eine Bootsfahrt zu dem historischen Enoshimaschrein in den Felsen machen kann oder einfach den Anglern zuschaut und den wunderschönen Ausblick mit Berg Fuji am Horizont genießt. Foto: Stadt Otsuki vom Berg Iwadono (Iwadonosan).

Japanisch lernen...

Das tut man am besten in einer Gruppe. Das Schöne ist, dass es in Tokio außer ganz vielen Sprach-Meetups auch spezielle Lerngruppen gibt, die in jedem Bezirk sehr preiswerte Lehrangebote für Ausländer haben. Sobald man sich im eigenen Bezirk registriert hat, kann man herausfinden, wo und wann sich die Lerngruppen treffen um ein wenig die Sprache zu lernen. Die Lerngruppen werden durch die japanischen MuttersprachlerInnen nicht nur im Sprachelernen unterstützt. Auch bei alltäglichen Fragen und Hürden im Bezug auf das Leben in Japan bekommt man eine gute Hilfe. Es lohnt sich wirklich, zumindest die beiden einfachen Alphabete: Hiragana und Katakana sich anzueignen. Damit kann man schon ein Kinderbuch lesen oder das Menu im Restaurant verstehen - beides wiederum eine hervorragende Möglichkeit, japanische Sprache zu üben. Foto: Lernbücher aus Taiwan, Deutschland und Hongkong im Machida Language Meetup.

Alltag...すみません にほんごが わかりません

Den Alltag in Japan ohne Japanisch zu meistern, ist eine Herausforderung. Es passiert schon bei den einfachsten Tätigkeiten wie Müll rausbringen, dass man oft am Anfang vor einem Rätsel steht. Nicht immer gibt es und nicht für alles eine englische Übersetzung und oft muss man sich vorher schlau machen, wie z.B. die Waschmaschine funktioniert und wie man die Heizungs- oder Lichtfernbedienung richtig nutzen kann. Auch kann das Nutzen der Züge an den weitgelegenen Bahnhöfen ausserhalb von Tokiozentrum etwas umständlich sein, wenn die Anzeigetafel nur auf Japanisch ist. Das lustigste Rätsel für alle, die noch nie eine hochmoderne asiatische Toilette benutzt haben, ist die Bedienung dieser :) Was im Alltag am Anfang hilft (außer nette Freunde, die Japanisch gut können oder gar Muttersprachlerinnen sind) ist wohl die Geduld und die Intuition. Und auch wenn man mal plötzlich im falschen Schnellzug nach Irgendwo sitzt, weil die Anzeige wieder mal nur auf Japanisch leuchtete und man stand selber unter dem Zeitdruck beim Umsteigen, sollte man es locker nehmen. Sehr oft helfen die freundlichen Tokioter dabei, an richtiger Station auszusteigen und wieder den richtigen Zug zu nehmen oder den Weg zu finden. Verständlicherweise wird man etwas nervöser bei der Suche nach dem richtigen Spülknopf auf der Toilette...Da hilft ein trial-and-error :) Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein LTE oder 4G fähiges Smartphone mit Internetverbindung und genug Apps, mit deren Hilfe man die einfachsten Worte im Alltag entschlüsseln kann. Für mich ist Google Translate immer wieder sehr hilfreich, insbesondere beim Einkaufen. Noch hilfreicher ist die Maps Applikation bei der Adresssuche - sich ganz ohne GPS und Google Maps durch Tokio zu bewegen, klappt auch, aber ist etwas umständlich... Foto: Erklärungstafel mit Anweisungen und Abholzeiten für die Müllabholung.

...TBC

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