Überlebende erzählen vom Massaker

Salvador García Mestizo, 61 Jahre, mit geröteten Augen und stockender Stimme erzählte, wie er seine Ehefrau, Consuelo im Alter von 34 Jahren, und seine beiden Kinder - Reyna (9 Jahre) und Sonia (12 Jahre), am 20. Oktober 1981 verlor.

»Sie (Consuelo) banden sie an einen Baum, damit sie zusehen musste, wie die Soldaten Sonia misshandelten und als sie schrie um sie zu verteidigen, schossen sie ihr in den Mund. Erst 22 Tage nach dem Mord konnte ich sie beerdigen«, berichtete er.

Bedrückt erzählt er, wie seine Nachbarn und Familienangehörigen aus den Häusern gezerrt wurden, um sie anschließend zu ermorden. Dadurch bedingt färbte sich der Rio Lempa rot durch das Blut der Opfer, viele von ihnen wurden durch die Strömung weg geschwemmt und andere wurden durch die Tiere aufgefressen. »Die Soldaten hinterließen Zettel, auf denen Stand, dass es sich um eine Operation verbrannte Erde handelt, was bedeutete, dass alles was sich bewegte, ermordet wurde«, erklärte García.

Und er fügte an: »in meinem Gedächtnis befinden sich schlimme Erinnerungen… als sie Kinder im Alter von 4 und 5 Jahren weg zerrten, mit Schlägen trieben sie sie zu ihren Eltern, dann durchsiebten sie sie mit Kugeln, vor den Augen der Eltern, um den Willen der Erwachsenen zu brechen«, beschrieb er.

Für Don Salvador García ist es wichtig, dass an diese Taten erinnert wird, um die Geschichte der Familien zu würdigen, und damit sich so etwas nicht wiederholt.

»Diejenigen, die wir beerdigen werden, umfassen nicht einmal ein Viertel der insgesamt Ermordeten, denn in allein nur drei Ansiedlungen lebten 3.000 Menschen… ermordet, aber so kann ein Land nicht existieren, dass seine eigenen Bürger tötet, da man sie nicht hören will«, reflektiert García.

Mit ihren 48 Jahren erinnert sich Elsa del Carmen Escobar, als ob es gestern gewesen wäre, an den Horror vom 21. Oktober im Jahr 1981, als sie ihre jüngere Schwester und ihre Mutter ermordeten.

»Es war um fünf Uhr am Morgen… ich war 18 Jahre alt und hatte zwei Kinder, und ich erinnere mich daran, dass der Soldat darauf bestand, dass ich ihm sage, wo sich der Vater des Kindes befindet, da er ihn beschuldigte ein Guerrillero zu sein. Ich nahm meine zwei Kinder an mich und bat die Heilige María, dass sie mir helfe, Als sie meine Mutter und meine jüngere Schwester heraus holten… befahlen sie ihnen wegzurennen und als sie sich bereits entfernt hatten, töteten sie sie von hinten«, erinnerte sich Escobar.

Elsa fuhr fort, und berichtete, dass ein Soldat ihr empfahl sich zu verstecken, weil die Brigade, die hinter ihnen käme, »kommen würde, um alle zu töten«.

»Ich rannte mit meinen beiden Kinder und einem jüngeren Bruder, der mir immer folgte, weg. Aber ich war überzeugt, dass sie uns mit Schüssen niederstrecken werden, doch so war es nicht. Ich gelangte zu einer Hängematte und ich begab mich dort hinein als ich dort ankam… ich glaubte, ich müsste sterben und kam wieder zu mich, als ich meine kleinen Kinder betend auf dem Boden sah«.

Zeugenaussagen entnommen und übersetzt aus Diario CoLatino vom 29.12.06