Selbermachen ?

Das spricht dagegen : wenn ich mal nicht (mehr) da bin, oder die Hütte verkaufen möchte, oder ...

Was dann ? Aus diesem Aspekt habe ich seinerzeit davon abgesehen, die Heizungssteuerung im neu zu bauenden Haus anzufassen oder selbst zu modifizieren oder zu optimieren. Da mein Beruf viel mehrtägige Reisetätigkeit umfasste, wollte ich die Situation vermeiden, daß der örtliche Installateur, oder sein Vertreter, oder der Installateur aus dem Nachbarort, im tiefen Winter den Service an der Heizungsanlage verweigert, weil da so komische Knöpfe dran sind, die er nicht kennt. Und meine Familie dann ein kaltes Näschen bekommen würde.

Soweit der Plan.

Es stellte sich dann aber schnell heraus, daß der durchschnittliche Installateur nicht immer in der Lage ist, die Heizung und die Regelung "richtig" zu installieren. Als nach einigem Mecker wegen kalt und mehreren fruchtlosen Kundendienstbesuchen die brandneue Heizung immer noch nicht richtig funktionierte, habe ich dann die Heizungssteuerung selber richtig angeschlossen. Dann ging es deutlich besser.

Allerdings stellte ich dann bei intensiverem Studium von Kessel und Steuerung fest, daß der Kesselhersteller die Standard Regelung (von Landis & Gyr) nicht richtig an seinen Kessel angepaßt hatte. :-( . Aber frieren brauchte niemand mehr.

Nachdem der erste Kessel nach ca. 14 Jahren seinen Geist aufgegeben hatte (wegen schlechter, nicht angepasster Regelung ?), habe ich noch einmal mit einem anderen Installateur ein "Full Service" Abenteuer versucht. Drei Angebote eingeholt, und den Installateur genommen, der den besten/kompetensten Eindruck gemacht hat. Im Wesentlichen mit den gleichen Ergebnissen wie beim ersten Mal : Zuerst mit Meckern versucht, dann musste ich leider wieder selber schrauben. Aber : anderer Kesselhersteller und anderer Steuerungslieferant. Der Installateur hat den neuen Mischer auch falsch herum eingebaut. Schön zu sehen an den deutlich eingestanzten Pfeilen, die nun alle entgegen der Flußrichtung zeigen.

Immer noch nicht klug wollte ich beim Anbau des Wintergartens, der eine eigene Fußbodenheizung bekommen hat, durch das Einspannen des Architekten ein angenehmes Konsumenten Erlebnis geniessen. Denn Architekt und Bauingenieur, so dachte ich, kennen die meisten lokalen Firmen und wissen, wer gut ist. Die Anlage, die laut des ersten Angebotes installiert worden wäre, hätte niemals funktionieren können. Die angebotene Steuerung war schon laut Prospekt nicht in der Lage, die verschiedenen Heizkreise und die Warmwasserbereitung zu steuern. Also Aufforderung : bitte neues Angebot einholen. Dann kam Kabarett : Der Bauleiter (Bauingenieur) nahm das erste Angebot, deckte die Preise ab, und liess einen weiteren Installateur anbieten.

Das war anno domini 2005 und führte zum Bau von HS1.

Im Sommer 2013 kam dann etwas, was ich so niemals erwartet hätte : Die Heizung wurde von einem neuen Schornsteinfeger überprüft. Weil neben dem Heizkessel die Kiste mit der manuellen Steuerung lag, traute sich der Schornsteinfeger nicht, den Knopf mit dem Schornsteinfeger-Symbol auf dem Kessel, der nach wie vor funktioniert, zu drücken. Ich wurde angerufen und habe dann den Brenner per smartem iPhone für die Emissionsmessung aus der Ferne angemacht. Meine zu Hause weilende Familie wollte den Knopf nämlich auch nicht drücken. Wenn die Familie mal wieder vollständig zu Hause und in der nötigen Gemütslage ist, wird ein Heizungs/HS1 Training stattfinden.

Es gibt weitere gute Gründe für eine eigene Steuerung :

  • die vorhandene Steuerung ist ungeeignet oder unterdimensioniert für den verbauten Aufbau aus verschieden Heizkreisen für Fußboden- und Radiatorheizungen.

  • eine Solaranlage kommt dazu.

  • die Brauchwasser Erwärmung soll umgestellt werden.

  • es gibt einfach nichts Fertiges, das ein vernünftiges Wärme Management hinbekommt.

Alles in allem : Keine einfache Aufgabenstellung, so eine Heizungssteuerung, :-)

Aber : man hat kaum Vorteile, wenn man nicht selber Hand anlegt.