Geschichte des Methodismus

John Wesley - Begründer des Methodistismus

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist eine vergleichsweise junge Kirche. Ihre Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert. Ursprünglich sollte jedoch gar keine eigene Kirche entstehen. Eine "Erweckungsbewegung" wollte Menschen neu zum christlichen Glauben ermutigen und einladen. Aufgrund äußerer Gegebenheiten entstand dennoch eine eigene Kirche, die ihren Weg von England aus über Nordamerika auch nach Deutschland fand.

Die Anfänge des Methodismus in England sind hauptsächlich mit dem religiösen Erleben und dem Lebenswerk der Brüder John Wesley (1703-1791) und Charles Wesley (1707-1788) verbunden.

Die Bezeichnung "Methodisten" kam in Oxford auf, wo die Brüder Wesley mit George Whitefield (1714-1770) und anderen Studenten an mehreren Abenden der Woche zu regelmäßigem Bibelstudium und zum Gebet zusammenkamen. Diese Gruppe wurde belächelt und erhielt Spottnamen wie "The Holy Club", "The Bible Moths" (Bibelmotten) oder "Methodists". Der Spitzname "Methodisten" blieb ihnen erhalten, weil er am besten zu ihrem christlichen Leben nach festen Regeln passte. Dies galt auch für die spätere Erweckungsbewegung.

Nach dem Theologiestudium in Oxford hatten die Brüder Wesley - beide nun anglikanische Pfarrer - den Atlantik überquert, um in der nordamerikanischen Kolonie Georgia als Missionare tätig zu sein, waren dann aber aufgrund der Erfolglosigkeit ihrer Missionstätigkeit nach England zurückgekehrt. Während einer Krankheit kam Charles Wesley zur persönlichen Gewissheit des Glaubens. Und am 24. Mai 1738 hatte sein fast 35-jähriger Bruder John ein ähnliches Erlebnis. Bei einer Versammlung in der Londoner Aldersgate-Street spürte John Wesley, "dass ich für das Heil meiner Seele auf Christus vertraute, auf Christus allein..." Diese Schlüsselerlebnisse gelten als Wendepunkte im Leben der beiden Brüder und als Beginn der religiösen Erweckung, die sich unter ihrer Führung durch ganz England ausbreitete und schließlich in der ganzen Welt ihre Auswirkungen hatte.

Jetzt zogen die Brüder Wesley, George Whitefield und noch weitere Prediger aus, um allen, die bereit waren zu hören, "die frohe Botschaft von der Erlösung" zu bringen. Eine ganz wichtige Rolle spielten in der methodistischen Erweckungsbewegung die Laien; auch sie durften zum Beispiel predigen. Charles Wesley wurde Englands größter Liederdichter. Er verfasste mehr als 6000 Lieder, von denen viele die Bewegung im Lied weitertrugen. John Wesley entfaltete eine beispiellose evangelistische Tätigkeit; seine Tagebücher weisen rund 40.000 Predigtdienste aus. Seine Schriften füllen viele Bände. John Wesley bewies darüber hinaus eine große organisatorische Begabung, indem er alle, die sich durch seine Predigten zum Christsein hatten rufen lassen, in sogenannte "Klassen" (Seelsorgegruppen) zusammenfasste. Seine Mitarbeiter waren dabei überwiegend nichtordinierte Laienprediger. Hand in Hand mit seiner evangelistischen Predigt ging bei John Wesley ein ausgeprägtes sozialdiakonisches Handeln: Er setzte sich für Gefängnisreformen und die Abschaffung der Sklaverei ein und gründete unter anderem Armenapotheken und Darlehenskassen.

Mehr dazu können Sie unter www.emk.de nachlesen.