Die Evangelisch-methodistische Kirche

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine protestantische Freikirche. In Deutschland gehören ihr rund 64.000 Menschen an. Sie ist der deutsche Zweig der internationalen United Methodist Church, zu der sich mehr als 11 Millionen Christen zählen. Verschiedene methodistische Kirchen erreichen weltweit rund 70 Millionen Menschen.

Auswanderer, die in Amerika Kontakt zu methodistischen Kirchen fanden, wurden nach 1848 als Rückkehrer in Deutschland missionarisch tätig. Sie wollten ihre Landsleute an ihren geistlichen Erfahrungen teilhaben lassen.

Seit 1831 waren die "Wesleyanischen Methodisten" aus England kommend in Württemberg tätig; zuerst durch Christoph Gottlob Müller (1785-1858). Ab 1849 arbeitete Ludwig Sigismund Jacoby (1813-1874) in Bremen für die amerikanische "Bischöfliche Methodistenkirche". Ab 1850 war Johann Conrad Link für die "Evangelische Gemeinschaft" in Stuttgart tätig. Im Jahr 1897 vereinigten sich schließlich die Wesleyanischen und die Bischöflichen Methodisten zur "Methodistenkirche". Dann schlossen sich 1905 der Methodistenkirche weitere Gemeinden an, die aufgrund der Arbeit von Christan

Bischoff, der für die "Kirche der Vereinigten Brüder in Christo" in Oberfranken, Thüringen und Westpreußen arbeitete, entstanden waren. Die Schwerpunkte methodistischer Arbeit in Deutschland lagen in Württemberg, Bremen und Sachsen - hier wirkte der aus Amerika zurückgekehrte Erhardt Wunderlich (1830-1895) für die Bischöfliche Methodistenkirche. Obwohl die Begegnung der staatsunabhängigen Freikirchen mit den Staatskirchen eine Fülle von Problemen brachte, bewirkte die methodistische Evangelisation Gemeindebildungen in fast allen deutschen Staaten. Die Methodistenkirche und die Evangelische Gemeinschaft profitierten ab 1919 von der in der Weimarer Verfassung erstmals in Deutschland garantierten Religionsfreiheit.

Die beiden Weltkriege und das so genannte Dritte Reich brachten für die Methodistenkirche und die Evangelische Gemeinschaft schwere Belastungen und Einschnitte. Teilweise stockte die Arbeit und viele Kirchenmitglieder sowie Pastoren wurden Opfer der Kriege. Einen nennenswerten Widerstand gegen das Nazi-Regime gab es nicht.

1968 vereinigten sich auch in Deutschland beide Kirchen methodistischer Prägung zur Evangelisch-methodistischen Kirche. Die deutsche Teilung brachte es jedoch mit sich, dass zwei so genannte Zentralkonferenzen mit zwei Bischöfen in der Deutschen Demokratischen Republik und in der Bundesrepublik Deutschland entstanden. Auf offizieller und auf Gemeindeebene versuchte die Evangelisch-methodistische Kirche aber durch Kontakte den Zusammenhalt zu bewahren. Nach dem Ende der DDR 1989 kam es schließlich im Oktober 1992 zur ersten gemeinsamen Zentralkonferenz in Deutschland nach der staatlichen Wiedervereinigung.

Der Name Evangelisch-methodistische Kirche beschreibt im Wesentlichen, was diese Kirche ist und wohin sie gehört:

Evangelisch heißt sie, weil sie in der Verkündigung des Evangeliums ihren Ursprung hat. Diese Botschaft von der Liebe Gottes, die allen Menschen ohne Vorbedingung gilt, ist Inhalt und Maßstab für das Leben der Kirche und ihrer Mitglieder. Darum ist die Evangelisch-methodistische Kirche auch mit allen anderen protestantischen Kirchen verbunden.

Methodistisch war ursprünglich eine spöttische Bezeichnung für eine Gruppe junger Studenten in Oxford (England) im 18. Jahrhundert. Sie versuchten konsequent und "mit Methode" ihren christlichen Glauben zu leben. Der junge anglikanische Pfarrer John Wesley (1703-1791) wurde bald zur führenden Persönlichkeit einer "Erweckungsbewegung".

Kirche sollte die methodistische Bewegung ursprünglich nicht werden. Allerdings hat Wesley von Anfang an die Menschen, die durch methodistische Verkündigung zum Glauben gekommen waren, in Gruppen und Gemeinschaften gesammelt. Erst Widerstände der großen Kirchen und die Erfordernisse der Mission haben zur Bildung methodistischer Kirchen geführt.

Flyer der EmK "wir stellen uns vor"

Mehr dazu können Sie unter www.emk.de nachlesen.