über uns

Die Geschichte der EmK in Cottbus

Von Zinzendorf gegründet

Die Gemeinde der Methodistenkirche war aus der Herrnhuter Brüdergemeine hervorgegangen. Nikolaus Graf von Zinzendorf (1700-1760) selbst hatte die Cottbuser Brüdergemeine auf einer seiner Reisen gegründet. 1895 löste sich die Cottbuser Sozietät von der Unität der Brüdergemeine und suchte Anschluß an die damalige Methodistenkirche in Görlitz.

Zur Jahrhundertwende

Die Gemeinderäume waren viele Jahre unbefriedigend. 1900 wurde der Gemeindesaal in der Burgstr. 27 aufgegeben und ein anderer Raum in der Dresdener Str. 6 gemietet. 1905 wurde die alte jüdische Synagoge in der Mauerstraße zur Zionskapelle umgebaut und diente der Gemeinde fünf Jahre als Versammlungsort.

Elimkapelle

Das Grundstück in der Luisenstr. 41 konnte für 29.000,- Mark erworben werden. Am 14. Juni 1910 begann der Bau der Kapelle und am 18. September 1910 konnte die Elimkapelle eingeweiht werden. Die Baukosten betrugen damals 17.000,- Mark. Durch große Opfer der Gemeindeglieder und durch eine finanzielle Unterstützung der Kirche konnte der Bau ermöglicht werden. Die Gemeinde atmete auf, wie damals das Volk Gottes während der Wüstenwanderung in Elim (2. Mose 15,27) und war dankbar für das eigene Heim. Die Arbeit entwickelte sich zusehens. Zeitweise wurden 200 Kinder in der Sonntagsschule erfaßt, über 20.000 Exemplare der Kirchenzeitschrift "Friedensglocke" verteilt und viele Menschen durch die Verkündigung erreicht.

Großer Einsatz der Pastoren

Die Pastoren, die in Cottbus tätig gewesen sind, haben mit viel Fleiß und großem Einsatz ihre Gaben in den Dienst Gottes gestellt. Auch die Pastorenfrauen haben einen reich gesegneten Dienst an der Seite ihrer Männer getan. Frau Selma Jakubke hat unter Einsatz ihres Lebens das Kircheneigentum vor Zerstörung und Beschlagnahme gerettet. Als Laienpredi-ger sind vor allem die Brüder Rudolf Heyden, Friedrich Koalenz und Walter Seeger tätig gewesen und haben durch Verkündigung und Seelsorge vielen Menschen geholfen. Als Praktikanten haben zu unterschiedlichen Zeiten auf dem Gemeindebezirk gearbeitet: Paul Ernst Hammer, Bruno Quiring, Otto Collatz, Willi Krauß, Heinz Müller und Siegfried Ott.

Der neue Aufbruch

Nach dem 2. Weltkrieg gab es einen neuen Aufbruch in der Gemeinde. In der Zeit, in der vielen Menschen ihre Hoffnungen zerschlagen wurden, hat Gott ein Neues begonnen und Menschen mit Frieden und Hoffnung erfüllt. Aus der Gemeinde sind Albert Reinsberg und Herbert Seeger als Pastoren unserer Kirche hervorgegangen. Anneliese Weigt (früher Siewert) aus Forst ging als Missionarin nach Korea. Heute ist sie Vorsitzende des Frauenwerkes der EmK.

Die Evangelische Gemeinschaft

Die Gemeinde der ehemaligen Evangelischen Gemeinschaft war aus der Landeskirchlichen Gemeinschaft hervorgegangen. Während des Kirchenkampfes mußte die Landeskirchliche Gemeinschaft wiederholt um ihre Existenz bangen. Den Predigern wurde geraten, sich mit ihren Gemeinden einer anderen Kirche anzuschließen. 1940 wurde unter Pastor Adolf Bietz der Anschluß an die Evangelische Gemeinschaft vollzogen. Die Evangelische Gemeinschaft hat ihren Ursprung in Amerika und gehörte ebenfalls zur Familie der methodistischen Kirchen.

Die Vereinigung

1968 vereinigten sich auf Weltebene die ehemalige Methodistenkirche und die Evangelische Gemeinschaft zur Evangelisch-methodistischen Kirche. Der Zusammenschluß beider Gemeinden in Cottbus wurde am 1. Advent 1974 vollzogen. Diese Vereinigung wurde gründlich vorbereitet und hat sich bis heute bewährt. "Wir stellen fest, daß der Zusammen-schluß der beiden Gemeinden zu einer Gemeinde richtig war. Das "Experiment Cottbus" ist geglückt." - Werner Scholle (Gemeindevertreter EG)/ Günther Raschke (Gemeindevertreter MK) in ihrem gemeinsamen Bericht an die Bezirkskonferenz 1976.

Modernes Gemeindezentrum

Vom 1977 bis 1984 wurde die Christuskirche mit großem Engagement vieler Gemeindeglieder, die viele Arbeitsstunden leisteten, umgebaut, erweitert und erneuert zu einem modernen ansprechenden Gemeindezentrum. Gottesdienste werden heute in Cottbus, Saspow und Forst gehalten. In Forst arbeiten wir seit über 15 Jahren gemeinsam mit der Brüdergemeine und sind dankbar für dieses Geschenk. Wenn in der Vergangenheit das Verhältnis unserer Kirche zu anderen Kirchgemeinden in der Ökumene nicht ohne Spannungen verlief, so wissen wir heute von einer guten Zusammenarbeit und einem offenen und herzlichen Miteinander zu berichten.

Zum Aufbruch bereit

Ernst Käsemann sagte einmal: "So wird ein Jubiläum dann recht gefeiert, wenn neben den rückwärtsschauenden Dank die vorwärtstastende Unruhe tritt, die fragt: Was können und müssen wir heute tun? Die Vergangenheit ehrt, wer der Gegenwart gibt, was unsere Väter aus den alten Gleisen in ein neues Land zwang. Nur weil sie aus gewohnten Gefilden ausbrachen, jubilieren wir. Doch ist es zu leicht, wenn man jubiliert, ohne wieder zum Aufbruch bereit zu sein. So wären die Väter gerade mißverstanden und wir nicht ihre Nachfolger."

gez. Gerhard Hawemann (anläßlich des 100-jährigen Gemeindejubiläums 1995)