Das Modell "Tausch" orientiert sich an den Geschäftsmodellen von Tauschringen / Tauschbörsen.
Grundsätzlich wird dabei eine Leistung gegen eine andere Leistung getauscht, ohne dass dabei Geld fließt.
Zu vereinbaren, welchen Wert die jeweiligen Leistungen haben, obliegt dabei grundsätzlich den "Geschäftspartnern".
Manche Tauschringe definieren analog Geldwerte eigenen "Tauschpunkte", geben diesen Punkten an Hand von Beispielen (z.B. 1 Stunde Babysitten = 10 Punkte, 1 Stunde Nachhilfe = 20 Punkte, usw...) Werte und verwalten diese auch.
Ein interessanter Ansatz ist dabei das "Gleichwertprinzip", bei dem jede Stunde gleich hoch bewertet wird, egal um welche Leistung es sich dabei handelt.
Im Fall von COOP MOB besteht zur Zeit keine übergeordnete "Verwaltungsoganisation", die einheitliche Regeln vorgibt, oder bei der Verwaltung behilflich ist.
Auch werden bei COOP MOB keine Sachen gegen Sachen oder Dienstleistungen gegen Dienstleistungen getauscht sondern es wird eine Sache (Auto) gegen eine Dienstleistung (Chauffeurdienst) getauscht.
Im Modell "Tausch" wird von den Partner also hohe Eigenständigkeit verlangt.
Nachfolgendes Besipiel soll illustieren, woran bei einer Kooperation im Rahmen des Modell "Tausch" gedacht werden sollte:
Kooperationsvereinbarung
Auch wen sich die Partner gut kennen, schadet es nicht eine schriftliche Kooperationsvereinbarung zu formulieren, die die wichtigsten Eckpunkte der angestrebten Kooperation definiert. Die Kooperationsvereinbarung ist individuell und kann z.B. enthalten:
Namen und Kontaktdaten der Partner
Wie erfolgt die Kommunikation
Bezeichnung des Autos
Definition in welchem Zustand das Auto gehalten werden muss und wer für was verantwortlich ist (Pickerl, Service, Versicherung, Winterreifen, Kindersitze, Reinigung, Tanken,...)
Überlassungsvereinbarung für das Auto (siehe nützliche Dokumente)
Fahrtenbuchführung (hier können auch elektronische Hilfssysteme zum Einsatz kommen)
Definition der Orte wo das Tauschgeschäft stattfinden
Beschreibung von Beschränkungen (z.B: nicht an Wochenenden)
Vereinbarung von regelmäßigen Zeiten, wenn gewünscht (z.B.. grundsätzlich jeden Montag von ... bis .... Uhr)
Beschreibung wo das Auto seinen Hauptstandort hat
Wer ist zuständig für die Administration, falls eine solche vereinbart wird
Vereinbarung, wie Konflikte gelöst werden
Bestimmungen wie die Vereinbarung gekündigt werden sollen
Wertedefinition
Neben vielen organisatorischen und administrativen Dingen ist vor allem die Definition des Wertes der Leistungen wichtig, damit sich kein Partner benachteiligt fühlt und keine unausgesprochenen Schuldverhältnisse entstehen.
Wir empfehlen die Anwendung des Gleichwertprinzips, d.h. eine Stunde Autonutzung = eine Stunde Chauffeurdienstleistung.
(Auch empfehlen wir, dass der jeweilige Hauptnutzer die anfallenden Treibstoffkosten trägt.)
Geht man von einer Duchschnittkilometerleistung pro Stunde von 30 km aus und multipliert diese mit dem amtlichen KM Geld von 0,42 cent ergeben sich folgende Werte:
1 Stunde Autonutzung = ca. 12 Euro inkl Treibstoff
daher beträgt der Wert einer Stunde Chauffeuerdienste auch in etwas 12 Euro.
Der vielleicht größte Vorteil des Modell "Tausch" ist die Vermeidung von Geld als Zahlungsmittel.
Es werden insbesondere am Anfang hohe Anforderungen an die Partner gestellt, die sich ja in den wenigsten Fällen gut kennen werden.
Daher wird empfohlen am Anfang ausreichend Zeit für die Koopertionsvereinbarung zu verwenden und diese vor allem in der Anfangsphase laufend an die tatsächlichen Bedürfnisse und Erfahrungen anzupassen.
Anmerkung:
Im weiteren Verlauf des Projekts sollen im Arbeitspaket 5 (Trial) konkrete Beispiele für Kooperationsvereinbarungen und Wertedefinitionen erarbeitet und auf dieser Website veröffentlicht werden.