In Österreich ist der Motorisierungsgrad sehr hoch, was bedeutet, dass jeder, der ein Auto braucht oder will auch ein Auto hat oder bei Bedarf organaisieren kann (Leihauto, Carsharing). Ausserdem ist es nicht jedermanns Sache sich ein Auto auf Tauschbasis auszuborgen.
Trotzdem gibt es wahrscheinlich viele Personen, die anderen gerne helfen und z.B. den Nachbarn gerne zum Einkaufen oder zum Arzt bringen würden, auch mit deren Auto.
Wie die Projektergebnisse zeigen, gibt es auch, meist ältere, Menschen, die gerne mit jemandem mitfahren oder geführt werden würden, aber sich nicht zu fragen trauen. Oft ist sogar ein eigenes Auto vorhanden (z.B. wenn ein Auto geerbt wurde), aber es fehlt an der Fahrberechtigung oder am "sich trauen".
Ein generelle Problem dabei ist u.a., dass es kaum Regelungen für die Vergütung von solchen " privaten Chauffeurdiensten" gibt.
Eine Lösung für diese Problemstellung ist das Modell Chauffeur.
Eine Person bietet Chauffeurdienstleistungen kostenlos oder gegen Entgelt an, da kein Interesse an der Leihe eines Fahrzeugs besteht.
Diese Dienstleistung kann auch im Rahmen des freien Gewerbes "Chauffeurdienste für Halter solcher Personenkraftwagen, die nicht gewerblich bereitgestellt und betrieben werden, ohne ständig vom selben Auftraggeber betraut zu werden" ausgeführt werden.
Wichtig ist also dabei, dass der Chauffeur keine eigenes Auto verwendet und dass das Auto des Halters nur privatlich genutzt wird. Ausserdem sollte mehr als ein Auftraggeber vorhanden sein.
Die Entlohnung des Chauffeurs kann auf einfachste Weise mit einem Dienstleistungsscheck erfolgen.
Beim Modell Chauffeur wird keine Kooperations- und Wertevereinbarung benötigt, da davon ausgegangen werden kann, dass der Chauffeurdiensteanbieter seine Leistungen ausführlich beschreibt (wo, wann) und auch eine entsprechende Preisliste entwickelt.
Das Modell Chauffeur kommt ohne Koopertionsvereinbarung und Wertedefintionen aus. Es ist vergleichbar mit anderen Haushaltsdiensten (Putzen, Gartenpflege, etc...), ist also ein "Mobilitätsdienst" für Haushalte.
Für den Autohalter besteht der Vorteil das eigene Auto (an dem im Fall einer Erbschaft oft viele Emotionen hängen) weiterhin nutzen zu können, auch wenn keine eigene Lenkerberechtigung vorhanden ist (z.B. ältere Witwe) oder z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst gefahren werden will oder kann.
Auch muss das Auto nicht unbedingt als Gegenleistung für einen Chauffeurdienst verliehen werden.
Gleichzeitig birgt das Modell Chauffeur ein gewisses Potential "richtige" Arbeitsplätze zu schaffen.
Abhängig vom Willen und Engagement des Chauffeurs kann er seine Dienste mehr oder weniger komerziell anbieten, also z.B. regelmäßig im Rahmen eines eigenen Unternehmens oder mehr als "freier Dienstnehmer".
Die Entlohnung mittels Dienstleistungsscheck vereinfacht die Bezahlung und stellt sicher, dass alle sozial- und steuerrrechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Dazu bietet sich für die Chauffer die Möglichkeit der preiswerten Vollversicherung im Sozialversicherungsystem.