Mitmachen

Wie kann ich mitmachen ?

Wir möchten die Einstiegshürden für dieses Projekt so gering wie möglich halten und freuen uns über jede Meldung. Auch wenn Sie nicht die Zeit finden sollten, ein ganzes Jahr kontinuierlich zu zählen, sind Sie trotzdem herzlich eingeladen mitzumachen. Jede Zählung zählt!

Wir möchten das Projekt möglichst transparent und offen gestalten. Deshalb sollen die aktuellen Zählergebnisse hier immer sofort auf der Homepage sichtbar sein. Durch die Nutzung der Zähl-/Melde-App, welche automatisch die für die Kartendarstellung benötigten Koordinaten speichert und übermittelt, erleichtern Sie uns dies erheblich.

Und so können Sie mitmachen:

1. Wählen Sie für sich ein Pseudonym/Nickname/Aliasname und hinterlegen ihn zusammen mit Ihrem Klarnamen auf dem nicht für die Öffentlichkeit einsehbaren Formular im Bereich Mitmachen. Alle Meldungen werden nur mit diesem Pseudonym im Bereich Projektstand veröffentlicht.

2. Laden und installieren Sie sich die App Epicollect5 (Achtung: das unter dem link ist die homepage der Entwickler, die App kann auf das Smartphone nur aus dem App-Store geladen werden) aus den Apple App-Store oder Google Play und laden Sie anschließend in der App unter "load Projects" das Formular "BVF Abendsegler" (und/oder das Formular "BVF Abendseglerzaehlung nach KFFÖ" vgl. unten). Die genaue Prozedur wird auf der Seite Organisation näher erläutert.

3. Legen Sie einige deutlich als Testdaten erkennbare Datensätze in der App an und probieren Sie es aus. Solche als Testdaten erkennbare Datensätze löschen wir von Zeit zu Zeit aus den Ergebnissen.

4. Falls Ihnen die Arbeit mit der App nicht zusagt, haben wir auf der Unterseite "Online-Formular" hier im Bereich "Mitmachen" auch ein einfaches Meldeformular bereitgestellt. Wichtig für uns wäre, dass Sie ihre jeweilige Zählung zeitnah melden, damit wir sie in die Kartendarstellung auf der Seite Projektstand übernehmen können.

5. Laden Sie Ihren Freund/Freundin/Nachbarn ein, nehmen Sie sich zwei Flaschen kühles Bier und zwei Klappstühle mit und gehen Sie zählen ....

Zählmethodik nach WEID oder nach KFFÖ ?

In Österreich und angrenzenden Staaten wird seit 2016 unter Federführung der Österreichischen Koordinationsstelle für Fledermausschutz ein langfristig angelegtes Monitoringprojekt zum Abendsegler durchgeführt, bei dem in einer "Zählwoche" im September an möglichst drei Zählterminen innerhalb eines 60 minütigen Beobachtungszeitraum in 5 Minutenintervallen die Maximalzahl jeweils gleichzeitig gesehener Abendsegler in diesem Intervall protokolliert wird. Die Details dazu haben wir auf dieser Seite erläutert. Wir legen jetzt hier in diesem Projekt den Schwerpunkt auf die Nachbildung des Projekts von Roland Weid (also 3 Zählzeiträume nicht nur im September). Dennoch kann die "KFFÖ-Zählmethode" auch hier, - allerdings nur bei Zählungen im Jagdgebiet (also über Teichen, Seen, Kläranlagen, ...) -, angewendet werden.

Wenn Sie also in einem Erstjagdgebiet zählen (vgl. unten, also die Maximalzahl gleichzeitig gesehener Abendsegler das zu übermittelnde Ergebnis ist) und genügend Zeit haben, empfehlen wir die Anwendung der Zählmethode der KFFÖ. Sie liefert den gewünschten Maximalzahlparameter, hat aber den "Auswertemehrwert", dass es bei Zusammenführung der Daten möglich ist, ein Beobachtungsgebiet "von der Nordsee/Ostsee bis zur Adria" zu bearbeiten. Am besten vergleichbar sind dabei die erhobenen Daten in der Herbstzugzeit. Wenn Sie also nach der KFFÖ-Methode zählen (und dafür das Formular "BVF Abendseglerzählung nach KFFÖ" verwenden), sollten sie möglichst zwei Zählungen in die ersten beiden Septemberwochen legen.

Die KFFÖ Methode liefert keine vergleichbaren Daten für Zählungen auf einer Flugstrasse oder bei einer Ausflugszählung (weil hier nach Weid die Summe der innerhalb von 30 Minuten gesehenen Tiere ermittelt werden soll). Wenn Sie also in dieser Beobachtungssituation zählen, können Sie nur die "WEID-Zählmethode" und das Formular "BVF Abendseglerzählung" verwenden

Wann soll gezählt werden ?

Im Fokus stehen die (gegenüber WEID leicht abgeänderten) drei Zählzeiträume:

  • Zur Frühjahrszugzeit: Hier soll im Zeitraum zwischen dem 15.April und dem 15.Mai an mindestens 2 Zählterminen (d.h. optimalerweise im Wochenabstand) gezählt werden um auf diese Weise möglichst den "Zug-Peak" d.h. den Zeitpunkt zu dem sich im Gebiet die meisten Tiere aufhalten, zu erwischen.
  • Zur Wochenstubenzeit: Hier soll im Zeitraum zwischen dem 15. Juni und dem 15.Juli, - also in einem Zeitraum zu dem die Jungtiere noch nicht ausgeflogen sind -, an mindestens 2 Zählterminen (d.h. optimalerweise im Zweiwochenabstand) gezählt werden, um auf diese Weise einen Schätzwert für die Reproduktionspopulation / Männchenpopulation zu erhalten, welche das Gebiet als (Erst-)Jagdgebiet anfliegen/durchfliegen.
  • Zur Herbstzugzeit: Hier sollen im Zeitraum zwischen dem 15. August und dem 15.September an mindestens 2 Zählterminen (d.h. optimalerweise im Wochenabstand) gezählt werden, um auf diese Weise möglichst den "Zug-Peak" d.h. den Zeitpunkt zu dem sich im Gebiet die meisten Tiere aufhalten, zu erwischen.

Wie soll gezählt werden ?

Hauptaugenmerk der Untersuchung soll auf der Zählung in der Dämmerung ohne Hilfsmittel (Ausnahme: Fernglas/Detektor) sichtbarer Abendsegler auf ihren regelmäßig genutzten Flugrouten/Zugrouten (= Orte an denen Abendsegler regelmäßig in einer Richtung unterwegs sind) und vor allem in ihren Erstjagdgebieten sein:

  • Flugrouten/Zugrouten

Nach dem Eintreffen im Gebiet vor der Ausflugszeit des Abendseglers (kurz vor Sonnenuntergang) soll nach dem Anflug des ersten Abendseglers 30 Minuten lang die Flugroute beobachtet und die Gesamtzahl der bis dahin in eine Richtung geflogener Tiere ermittelt werden.

  • Erstjagdgebiete

Nach dem Eintreffen im Gebiet vor der Ausflugszeit des Abendseglers soll nach dem Einflug des ersten Abendseglers von einem Beobachtungsort aus, der einen guten Einblick/Überblick über das Gebiet bietet, die größte Zahl gleichzeitig gesehener Abendsegler innerhalb eines 30 minütigen Beobachtungszeitraums notiert werden. Bei größeren Gebieten, Seen usw. kann ein Fernglas hilfreich sein, ebenso wie ein mitlaufender Detektor, um auf fliegende Tiere aufmerksam zu werden. Sie sollten dann jedoch während des ganzen Untersuchungszeitraums verwendet werden.

Zusätzlich sind Ausflugszählungen und Tagflugbeobachtungen von Interesse.

Bei Ausflugszählungen soll die Zahl ausgeflogener Tiere ermittelt werden, d.h. die Zahl während der Zählung wieder eingeflogener Tiere muss abgezogen werden. Ermittelt soll die Maximalzahl der Tiere (ohne Jungtiere), welche dieses Quartier im Jahresverlauf nutzen. Je nach Quartiernutzung kann es deshalb zweckmäßig sein, das Quartier nur im Frühjahr (Durchzug), Sommer (Wochenstube), Herbst (Durchzug) oder während aller dreier Phasen zu zählen.

Bei Tagflugbeobachtungen ist jede Sichtung wertvoll und sollte gemeldet werden.

Wo soll gezählt werden ?

Grundsätzlich überall, wo Abendsegler regelmäßig beobachtet werden können. Wir möchten ausdrücklich dazu auffordern, nicht nur die bei der Untersuchung von WEID gezählten Orte erneut aufzusuchen sondern auch neue Orte zu zählen. Für die Verallgemeinerung/Mittelwertbildung sind diese besonders wertvoll.

Für die einzelnen Untersuchungsmethoden sind geeignete Beobachtungsorte:

  • Ausflugsbeobachtungen

Dies können Baumhöhlen oder Gebäude sein, Wochenstuben, Männchenquartiere oder regelmäßig genutzte Zwischenquartiere.

  • Tagflugbeobachtungen

Jede Tagflugbeobachtung sollte (möglichst per App wg. Koordinaten) gemeldet werden.

  • Zählung auf Flug- und Zugrouten

Dies können z.B. Engstellen in Flusstälern sein oder auch Flugstrecken zwischen den Quartieren im Wald und den (Erst-)Jagdgebieten im Flusstal oder Teichgebiet

  • Zählung im Jagdgebiet

Hier eignen sich vor allem nährstoffreiche Teiche/Teichgebiete/Seen/Staustufen/Kläranlagen usw. die von den Abendseglern nach dem Quartierausflug direkt angeflogen werden.

Am besten vergleichbar sind natürlich Zählergebnisse aus den Orten, an denen bereits vor 20 Jahren gezählt wurde. Die Karte weiter unten (aus WEID 2002) zeigt diese im groben Maßstab.

Genauer identifizieren lassen sich die alten Zählorte mit Hilfe der Tabelle aus WEID (vgl. unten). Nach Klick auf die Markierung rechts oben, öffnen sich die Dateien in Großansicht und können auch ausgedruckt werden.