02. November 2024
Und es geht wieder los…
Am 28. Oktober 24 war es endlich soweit. Die Edelweiss-Maschine brach uns sicher nach San José (Costa Rica), wo wir sehr warmes Wetter (30 Grad) antrafen. Der Flug und die Passkontrolle verliefen reibungslos. Ein Uber-Taxi brach uns direkt zur Agentur, wo wir die Versicherung für unser Auto lösen mussten. Um 17 Uhr sind wir müde zum Hotel «geschlarpt» und sofort ins Bett gekrochen. Kein Wunder in der Schweiz wäre es jetzt bereits nach Mitternacht. Am nächsten Tag müssten wir zuerst wieder zum Flughafen, um die Sistierung der Bewilligung unseres Fahrzeuges am Zoll aufzulösen. Dann endlich geht es Richtung unseres Land Rovers. Äusserlich alles einwandfrei, drinnen durch die hohe Luftfeuchtigkeit etwas feucht geworden, je nu – noch nicht so schlimm. Die Klimaanlage lässt den modrigen Geruch schnell verschwinden. Unsere Sachen haben wir vorsichtshalber vor einem halben Jahr gut eingepackt und ich habe sogar überall im Auto Gefässe mit Katzenstreu gegen die Feuchtigkeit aufgestellt. Bis alle Formalitäten erledigt waren, brauchte es etwa fünf Stunden und dann endlich, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, fährt Adrian los und wir starten unsere nächste Reiseetappe….
Wir fahren direkt ans Meer, gönnen uns ein tolles Honeymoon-Zimmer im Dschungel mit Aussenbadezimmer und Blick zum Meer. Den zimmereigenen Whirlpool haben wir wegen dem leichten Regen nicht benutzt, aber es war trotzdem herrlich. Tags darauf machten wir eine Dschungelwanderung, was absolut eindrücklich war. Und jetzt geniessen wir ein paar Tage am Meer, bevor es dann weiter Richtung Nicaragua geht.
13. November 2024
Jetzt sind wir bereits mehr als zwei Wochen unterwegs und geniessen das Leben. «Pura vida» wie man in Costa Rica sagt. Da die Länder nördlich von Costa Rica als eher unsicher gelten, sind wir zügig unterwegs. Aber bis anhin haben wir keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht. Nicaragua, Honduras und El Salvador sind sehr arme Länder. Trotzdem sind die Preise in den Restaurants sehr hoch. In armen Ländern gibt es meistens eine Zweiklassen-Gesellschaft. Da können es sich nur die obersten 20% leisten in einem guten Restaurant zu essen. Darum gibt es sehr viele Strassenfood- und kleine Verkaufsstände. Für einen Grenzübertritt rechnen wir immer mit ca. 4 Stunden. Dies weil alles immer sehr kompliziert, ineffizient und undurchsichtig ist. Z.T. warten Lastwagen im Stau über mehr als 2 km auf ihre Abfertigung. Wir fahren dann vorsichtig auf der Gegenfahrbahn! vorbei und hoffen, dass uns kein Riesentrack entgegenkommt. Meistens sind die Zollbeamten sehr hilfreich, sofern sie selber über den Ablauf Bescheid wissen. Ob solche Länder mit dieser ineffizienten Arbeitsweise wirtschaftlich je auf einen grünen Zweig kommen…??? Aber die Leute sind sehr freundlich und auch im Strassenverkehr wird Rücksicht genommen. In El Salvador hat uns der Zollbeamte sogar herzlich die Hand geschüttelt und uns willkommen geheissen. Wir haben meistens Temperaturen um die 30 Grad. Aber die Luftfeuchtigkeit ist immer sehr hoch und wir sind froh, um die Klimaanlage in unserem Land Rover. Wenn man von einem klimatisierten Raum nach draussen geht, kann es sogar sein, dass sich die Sonnenbrille beschlägt. Öffentliche geschlossene Räume sind immer klimatisiert. In El Salvador haben sie es sogar fertiggebracht, einen 24h-Tankstellenshop, der auf einer Seite komplett offen war, zu klimatisieren! Die Pazifikküste ist sehr schön und nicht sehr touristisch. Wir übernachten in kleinen Fischerdörfern und schlendern der Küste entlang. Bei Ebbe wird der Strand zum Fussballfeld: Tore werden gestellt und das Feld in den Sand gezeichnet. Am Abend herrscht eine ausgelassene Stimmung.
Seit langen herrscht hier eine grosse Bandenkriminalität. Doch seit dem Regierungswechsel vor zwei Jahren wird hart durchgegriffen und es herrscht eine hohe Polizei- und Militärpräsenz. Sogar die grösseren Friedhöfe werden von bewaffneten Polizisten bewacht. Anscheinend hat El Salvador die grösste Gefängnisanlage der Welt (40 000 Gefangene an einem Ort). Viele (auch Unschuldige) werden verhaftet. Alle tätowierten Menschen werden vorsorglich einfach eingebuchtet. Darum sieht man keine Menschen mit Tattoos. Mit einem etwas mulmigen Gefühl denke ich an meine kleine tätowierte Rose am Knöchel,…
Landschaftlich sind die Länder in Zentralamerika wunderschön. Wir fahren über viele Hügel, sehen rauchende Vulkane und viel Strassenleben. Manchmal kommt es uns vor, als wenn wir durch einen grosse Garten fahren würden– einfach herrlich. Schon bald geht es nach Guatemala, wo wir uns unter anderem auf die Spuren der Mayas begeben.
24. November 2024
Guatemala – was für ein schönes Land. Die Menschen sind enorm freundlich und hilfsbereit. Für die Landschaft gibt es eigentlich nur einen Beschrieb: Natur XXL mit viieeel Grün, alles überdimensional. Sogar auf normalen Hauptstrassen fahren wir durch wunderschöne Baumalleen. Doch auf den Strassen ist Vorsicht geboten: die Schlaglöcher (und von diesen hat es sehr viele) sind bis zu 50 cm tief. Die Hauptstadt Guatemala-City hat ausser viel Verkehrschaos und ein paar Kolonialbauten nicht viel zu bieten und wir bleiben nur eine Nacht, hauptsächlich um unsere Autoversicherung zu lösen. Dafür gefällt es uns im Touristenstädtchen Antigua sehr gut und wir bleiben ganze drei Tage auf einem wunderschönen Camping. Dort treffen wir auf Reisende aus Deutschland und auch der Schweiz. An diesen Tagen ist ganz schön was los in der Stadt, da das alljährliche Blumenfest stattfindet. Herrlich bunte mit Blumen geschmückte Häuser, Autos und auch Menschen zieren die Strassen – ein tolles Erlebnis. Am Atlitlan-See ist es leider etwas regnerisch und wir sehen die noch aktiven Vulkane nur kurz. Der See liegt schön zwischen Vulkane und Bergen. Weiter geht es ins Gebirge, wo wir sehr ärmliche Dörfer fahren. Wir kommen kaum vom Fleck, da es in allen den kleinen Dörfern, und zum Teil auch ausserhalb, immer diese «saudoofen Humps» hat - für unseren Land Rover eine Tortur und für uns nervenaufreibend. Die schöne Panoramastrasse entschädigt uns etwas für diese holprige Fahrt. Uns begegnen viele Motorräder auf denen zu viert gefahren wird. Manchmal sieht man sogar eine Mutter mit einem Baby im Arm seitlings (wegen dem traditionellen Jupe) hinten auf dem Mofa und das natürlich ohne Helm. Die Friedhöfe sind hier immer sehr bunt und auf einem haben wir sogar ein Mayaritual mitverfolgen können. Da ehren sie den Toten und übergiessen (z.T. mit einer Dose Cola) ein schön angerichtetes Feuer und murmeln ein Gebet. Weiter geht es in den Westen, wo wir am Lake Izabal übernachten. Von hier aus könnte man mit einem Boot ans Meer fahren und die Stadt Livingston besuchen. Diese Stadt ist über den Landweg nicht erreichbar. Da die Wetterprognosen eher schlecht sind und wir uns nur ungern von unserem Landy trennen, geht es für uns weiter nordwärts. Noch bevor wir ein Hotel gefunden haben, beginnt es in Strömen zu Regnen. Etwas ausserhalb finden wir für 20 Dollar ein sehr einfaches Zimmer mit einem Bett und kalter Dusche. Adrian meinte, dieses Zimmer ähnelt einem Gefängnis. Keine Ahnung wie ein Gefängnis aussieht, aber er wird es ja wohl wissen! Nichtsdestotrotz war die Entscheidung nicht zu campieren richtig, da es fast die ganz Nacht in Strömen regnete. Am nächsten Tag war sehr viel unter Wasser und es heisst, dass es schön seit Jahren nicht mehr so extrem geregnet hat. Wir fahren weiter und besuchen die Insel Flores, die grösste Mayastadt Tikal und übernachten an einem See inmitten des Urwaldes. Die ganze Nacht hört man die vielen Tiere im Dschungel und am morgen früh werden wir von den Brüllaffen geweckt und von einem Krokodil am Ufer überrascht – herrlich diese Wildnis. Uns gefällt dieses Land sehr, obwohl auch hier der grösste Teil der Bevölkerung arm ist. Doch uns wird gesagt, dass das Land im Aufschwung sei. Ein Zeichen dafür könnten die vielen neuen Tankstellen sein. Auch neue amerikanischen Fast Food-Restaurants (Mac Donald, Taco Bell, JFK, Burger king,….) sind in Guatemala omnipräsent. Nicht ohne Grund gibt es auch hier viele übergewichtige Menschen. Mit den Menschen hier haben wir nur gute Erfahrungen gemacht, obwohl auch hier eine hohe Kriminalität herrscht. Wir haben uns aber nie unsicher gefühlt und genossen jede Stunde hier im schönen und sehr ursprünglichen Guatemala.
01. Dezember 2024
Belize
Was für ein tolles kleines Land. Belize hat etwas über 400 000 Einwohner und ist nur etwa halb so gross wie die Schweiz. Das Land liegt am karibischen Meer. Palmen und weisser Sand geben der Küste einen idyllischen Anstrich. Der Grenzübertritt von Guatemala nach Belize geht mit 1.5 h relativ zügig. Landessprache Englisch und der Wechselkurs von 1 US$ = 2 BZ$ machen uns Reisen im Land einfach. Uns zieht es direkt an die Karibikküste, wo wir beim deutschen Oli im Städtchen Hopkins drei Meter vom Meer zwei Nächte übernachten – Caribbean Feeling pur. Wir schlendern durchs Dorf, essen feinen Fisch in einem der schmucken, kleinen Restaurants und geniessen das Leben. Weiter geht’s auf einer holprigen Strasse, durch dichten Dschungel und Feuchtgebiete zum nächsten Übernachtungsplatz wiederum direkt am Meer. Der Kanadier Ralf empfängt uns herzlich. Er und seine Frau haben das Grundstück vor vier Jahren gekauft und bauen momentan ein Gästehaus. Ein wunderschöner Platz, aber mit viel Sandfliegen. Trotz Einstreichen von Kokosöl und Moskitoräucherstäben beissen die kleinen Biester. Wir ergreifen die Flucht und gehen nach dem Sonnenuntergang in unseren Land Rover. In der Nacht sehe ich draussen zwei Skorpione. Da ist es gut, wenn man eine gute Taschenlampe mitnimmt. Auch sahen wir hier auf der Strasse eine etwa handgrosse Tarantel mit richtigen Haaren an den Beinen, oje. Adrian hat sofort angehalten und natürlich Fotos gemacht. Ich blieb vorsichtshalber im Auto. In Belize leben viele Ethnien friedlich zusammen. Die Mayas leben vor allem im Dschungel ein sehr einfaches Leben. An der Küste siedeln sich momentan viele Expats an. Vor allem Leute von Kanada und der USA bauen sich hier ein Ferienhaus, um dem Winter zu entfliehen. Wir haben die Gelegenheit drei solche Neusiedler zu besuchen. Ein Paar aus den USA, baute sich hier ein autarkes Häuschen direkt am Meer etwas abseits, vollkommen in der Natur. Es war spannend, uns mit ihnen zu unterhalten. Sie investierten rund 250 000 US$ in Haus und Land – ein Schnäppchen. Wir treffen ein anderes Paar, welches sich ein Winterhaus bauen (½ Jahr USA, ½ Jahr Belize). Die Temperaturen sind hier ganzjährlich zwischen 24 und 34 Grad, für uns zum Campen optimal. Wir übernachten bei einem Briten im Garten. Er hat vor 14 Jahren ein B&B für ca. 12 Gäste gebaut und lebt seither an der Nordküste in Belize. Er zeigt uns die Gegend und wir erfahren viel über das Land und die Leute. Bei einer Shrimps-Farm essen wir bei einem wunderbaren Sonnenuntergang hervorragende Shrimps-Spiesse. Über 2 Mio. Shrimps werden hier momentan gezüchtet. In zwei Monaten ist Erntezeit. Mehr als eine Woche geniessen wir das schöne Belize und nächste Woche geht es weiter nach Mexiko - wir sind gespannt.
18. Dezember 2024
Mexiko
Bereits zwei Wochen geniessen wir das schöne Mexiko und sind hellauf begeistert. Bis jetzt eigentlich jeden Tag voller Highlights. Aber der Reihe nach:
Der Grenzübertritt von Belize nach Mexiko ist in einer Stunde vollbracht, kein Anstehen, keine grosse Autokontrolle, keine grossen Laufwege,…. Wir haben es sogar geschafft, für unseren Land Rover eine 10 Jahres-Bewilligung «durchzuboxen». Diese Bewilligung erhalten eigentlich nur Camper. Für ein Auto bekommt man eine Bewilligung von 6 Monaten, analog dem Visum für Personen. Somit haben wir mehr Flexibilität und können allenfalls unseren Land Rover im Frühling in Mexiko ohne grosse Bürokratie für ein halbes Jahr einstellen.
Im ersten Dorf nach der Grenze heisst es (wie jedes Mal nach einem Grenzübertritt) Sim-Karte kaufen, Geld wechseln und eine Versicherung fürs Auto lösen. So fragen wir uns durch und dadurch dass die Menschen hier sehr hilfsbereit sind, brauchen wir nicht lange und alles ist erledigt.
An einem wunderbaren Camping direkt an einem See treffen wir auf ein Schweizerpaar, die mit einem umgebauten Lastwagen unterwegs sind. Sie verkauften ihr Haus in der Schweiz, verschifften ihr Gefährt 2022 nach Halifax und fahren bis zur Südspitze von Amerika. Am nächsten Tag zieht es uns bereits weiter nordwärts. Am türkisfarbigen Lake Bacalar nehmen wir ein kleines Hotel mit Seeblick und erkunden den kleinen Touristenort. Der See ist bekannt für seine vielen Blautöne – faszinierend anzusehen und herrlich darin zu baden. Durch wunderschöne Mangrovenwälder fahren wir zur Küste und finden einen schönen Stellplatz direkt am Meer mit weissem Sandstrand – irgendwie paradiesisch. Vor Tulum besichtigen wir eine schön im Dschungel eingebettete Ruinenstadt der Mayas. Absolut beeindruckend, was diese Hochkultur bereits vor 4000 Jahren gebaut und anwendet haben. Ganze vier Tage bleiben wir anschliessend in Tulum, einem Touristenstädtchen am Meer. Wir besichtigen die Maya-Ruinen direkt am Meer, schnorcheln im offenen Meer mit Wasserschildkröten, geniessen für einmal das Nachtleben in der Stadt, essen fein und erhaschen uns einige Blicke in den Luxushotels direkt am türkisfarbenen Strand. Enorm was für luxuriöse Resorts hier gebaut werden. Bekannt ist diese Gegend auch für die vielen Cenoten. Eine Cenote ist ein tiefer natürlicher Brunnen, der durch den Einsturz von Kalkstein an der Oberfläche entstanden ist und das darunter liegende Grundwasser freilegt. Es gibt kleinere Cenoten und eindrückliche riesige unterirdische Cenoten. Man kann darin Baden und hineinspringen oder einfach die ganz spezielle Stimmung in diesem kleinen Teich geniessen. In einer kleineren Cenote konnten wir sogar die Füsse durch die kleinen Fische säubern lassen. Bis anhin kannte ich dies nur als Touristenattraktion auf Mallorca. Mexiko ist irgendwie Natur pur. Hier im Süden ist alles grün und der Dschungel holt sich die nicht stark befahrenen Strassen werden z.T. wieder zurück. Das Wetter ist herrlich warm (ca. 29 Grad) und kühlt in der Nacht auf etwa 20 Grad ab, ideal zum Campieren. Etwas touristisch, aber ein absolut cooler Tag verbrachten wir in einem der vielen Adventures-Parks an der Küste. Mit einer Schwimmweste ausgerüstet schwammen wir durch Höhlen und kleinere Flüsse, sahen zum ersten Mal einen echten Puma, einen orangeleuchtender Leguan, viele Meeresschildkröten, Delfine und etliche Vögel,… Am Schluss genossen wir noch auf dem Aussichtsturm die tolle Aussicht über das Meer und den Dschungel – ein toller Tag (obwohl wir zuerst einen falschen Park angepeilt hatten). Mein persönliches Highlight, neben dem Schnorcheln im offenen Meer mit den Meeresschildröten, war aber ein Kunsthaus inmitten des Dschungels. Am Eingang mussten wir die Schuhe ausziehen und ein Räucherritual machen. Adrian ist nun von allen bösen Geistern befreit (ich leider noch nicht ganz 😉- dumm gelaufen für Adrian 😉). Ich glaube, ich habe noch nie eine so schöne Architektur und Gestaltung gesehen. Ich bin jetzt noch ganz fasziniert.
In Cancun fahren wir der Künste entlang bis fast zur Landesspitze. Eigentlich soweit, bis wir im Sand stecken bleiben. Aber für unseren Land Rover kein Problem und mit etwas Schwung kommen wir schon bald rückwärts wieder auf sicheres Terrain. Am Strand in Cancun reihen sich ein Hotel nach dem andern. Zum Teil Luxus-Resorts, welche locker schon mal bis zu 1000.- pro Nacht kosten. Im Vergleich zum Monatsgehalt eines Mexikaners (ca. 500.-) irgendwie dekadent. Aber wie in allen zentralamerikanischen Ländern gibt es auch hier eine Zweiklassengesellschaft, auch die Korruption soll sehr hoch sein. Wir registrieren jedoch nur die hohe Militär- und Polizeipräsenz. Sie zirkulieren mit ihren Pickups durch die Strassen oder laufen am Strand entlang. Natürlich immer bewaffnet. Auch gibt es viele Strassenkontrollen, aber uns lassen sie eigentlich immer durch. Hier in Yukatan ist die Kriminalität sehr gering und wir getrauen uns problemlos auch nachts auf belebte Strassen. Am mexikanischen Golf besichtigen wir eine schöne, rote Lagune. Nebenan im Fischerdorf Los Colorados nimmt uns ein älterer Herr mit seinem Fischerbot mit auf die Lagune. Wir sehen Flamingos, viele Pelikane und sonstige Vögel und können den Fisschern bei der Arbeit zusehen. Das war ein schöner Start in den neuen Tag. Zurück fahren wir wiederum durch schöne Mangrovenwälder und bestaunen die enorm grossen Bäumen und Palmen am Wegrand. Neben dem Kolonialstädtchen Valladolid baden wir nochmals in einer eindrücklichen Cenote und nun sind wir auf dem Weg zum absoluten «Must» einer der wichtigsten archelogischen Stätte der Mayas Chichen Itza (Weltkulturerbe). Wir sind gespannt.
06. Januar 2024
Die Pyramiden von Chichen Itza sind prächtig und absolut faszinierend. Damit wir bei der Besichtigung nicht allzu sehr in die Menschenmasse gelangen, stehen wir bereits morgens um 8.00 Uhr vor Ort und können mit den Ersten dieses «Weltwunder» besichtigen. Für uns beeindruckend, was diese Hochkultur bereits 600 n.Ch. gebaut hat. Zwei Stunden nahmen wir uns Zeit, um diese Ruinenstätte zu bewundern, um dann anschliessend im Dorf gemütlich ein grosses Frühstück zu geniessen.
Weiter geht’s zum Golf von Mexiko. Die mehr oder weniger gute Strasse führt uns durch Mangrovenwälder und einer eindrücklichen Auenlandschaft. Wir bestaunen wunderschöne Bäume im Wasser und viele Vögel, darunter auch einige Flamingos. Die Küstenstrasse ist eindrücklich und abwechslungsreich. In der Kolonialstadt Meride finden wir ein schmuckes Hotel. Die Stadt zeichnet sich aus durch die vielen schönen Bauten und einer einladenden Flaniermeile mit vielen schönen Restaurants aus. 15 Min. von der Stadt entfernt besuchen wir nochmals eine herrliche Zenote und ich versuche mich als «Tarzan», indem ich an einem Seil schwingend ins Wasser springe.
Und immer wieder fahren wir an turbulenten Strassenmärkten vorbei. Die Frauen lassen sich mit den kleinen Tuk-Tuks (mit oder ohne Motor) zum Markt fahren. Es ist immer sehr lebhaft und laut. Mexiko ist bunt und vielseitig. Selbst die die Friedhöfe sind sehr farbenfroh gestaltet.
In der schönen Stadt Campeche verbringen wir Weihnachten. Am Vortag stimmen wir uns mit einem Wasserspiel und einem Markt auf Weihnachten ein. Die Mexikaner sind sehr katholisch und darum wird Weihnachten sehr stark zelebriert. In der Altstadt ist auch an Heiligabend buntes Treiben.
Weiter geht’s der Küste entlang nach Villahermanos. Wir übernachten neben einem schönen Parkt mit vielen Nasenbären und Vögel. Im kleinen See schwimmen Krokodile. In Mexiko werden die öffentlichen Anlagen vielfach schön gestaltet mit z.T. auch künstlerischen Elementen.
Wieder im Landesinneren besuchen wir nebst einer Ruinenstätte die wunderschönen Wasserfälle «Aqua Azul». Ich glaube, ich habe farblich noch nie so schöne Wasserfälle gesehen – ein Highlight.
Weiter besuchen wir die Indianerhauptstadt «San Christobal de las Casas» (2200 MüM) und im Nachbarsdorf San Juan Chamula mit der schönen Kirche haben wir das Glück einige Zeremonien der Mayas zu verfolgen – eindrücklich, faszinierend und absolut spannend.
An der Pazifikküste feiern wir Silvester. Zwar nicht wie geplant in einem schönen Hotel am Strand (da viele Hotel ausgebucht), aber je nu. Auch so starten wir 7 Stunden später als die Schweizer ins 2025. An der Küste ist es tagsüber um die 32 Grad aber sobald man wieder ins Landesinnere fallen die Temperaturen vor allem nachts auf rund 10 Grad. Von der Touristenstadt Oaxaca besuchen wir den Monte Alban mit den wunderschönen Ruinen (2000 MüM), die versteinerten Wasserfälle und eine einfache Schnappsbrennerei, wo mit Pferden die Agaven zermalmt werden, um den feinen Mazcal oder Tequila herzustellen.
In der 3. Mil. Nachbarstadt von Mexico-City «Puebla» besuchen wir einige schöne Kirchen, die riesige Kathedrale, div. Schön angelegte Pärke, die Bibliothek, … Drei Tage verweilen wir dort, auch um Adrians hartnäckige Erkältung zu kurieren. Morgen werden wir uns noch mit einem Mexikaner treffen, welcher uns noch mehr von der Stadt und vom Leben in Mexico zeigen will – da sind wir gespannt.
22. Januar 2024
Einen ganzen Tag lag zeigte uns Juliano seine Stadt. Wir erfahren viel über das Leben in Mexiko. Ein interessanter Tag mit vielen Eindrücken und Begegnungen. In der Vorstadt von Puebla «Cholula» gibt es viele schön verzierte Kirchen. Die berühmteste Kirche ist aber diejenige, welche die Kolonialherren direkt auf eine Maya-Pyramide gebaut haben. Von dieser Kirche aus sieht man auch den noch aktiven Vulkan etwas ausserhalb der Stadt. Den eindrücklichen Tag mit Juliano schliessen wir mit einem gemeinsamen Fischessen ab. Am nächsten Tag geht es weiter zu den riesigen Maya-Figuren in Tula. Alleine schon den Marsch durch den herrlichen Kakteengarten zu den Pyramiden und Statuen ist ein Erlebnis.
Mexiko-City ist eine quirlige und bunte Stadt mit vielen schönen Gebäuden aus der Kolonialzeit. An jeder Strassenecke werden feine Tacos verkauft und in jedem Lokal ertönt schöne Musik. Wir besuchen die imposante Kathedrale und beobachten auf dem Vorplatz, wir die riesige mexikanische Fahne militärisch am Abend abgenommen wird. In einem modernen Museum erfahren wir noch mehr über die Kultur von Mexiko und nicht zuletzt essen wir wiederum feinen Mexican-Food.
Im Bergdörfchen Taxco wimmelt es nur so von alten VW-Busen und -Käfern (diese letzten VW-Modelle wurden in Mexiko hergestellt). Das Dorf liegt extrem am Hang und die Käfer-Taxis kämpfen sich flink durch die steilen, engen Gassen. Auch hier gibt es einige Kirchen und Kathedralen. Die Mexikaner sind sehr gläubig und die Messen werden noch zahlreich besucht. 30 Minuten vom Dorf entfernt bestaunen wir eine riesige Höhle mit schön geformten Stalaktiten und Stalakmiten. Die Höhle ist bis zu 80 Meter hoch und 1 km lang. Wir laufen mehr als eine Stunde durch dieses Höhlensystem. Ich habe noch nie eine solche schöne, riesige Höhle gesehen.
Der Weg Richtung Acapulco am Pazifik ist sehr kurvenreich, aber landschaftlich wunderschön. Auf dem Weg feiern wir noch die 200 000 km von unserem Land Rover. 200 000 km voller Abenteuer und vielen bleibenden Reiseerinnerungen – eine tolle Zeit auf all unseren Reisen.
In Acapulco werden wir nach einer Ampel von zwei Polizisten aufgehalten. Sie behaupteten, dass wir ein Rotlicht übersehen hätten. Da wir bereits schon einiges über diese korrupten Polizisten gelesen hatten, versuchten wir ruhig zu bleiben. Unsere Strategie in einer solchen Situation: sich dumm stellen, behaupten, dass wir weder spanisch noch englisch sprechen und keine Ahnung haben, um was es hier geht und dann einfach warten und warten und warten … bis es ihnen zu dumm wird und sie uns gehen lassen. Diese Polizisten wollten uns immerhin nur umgerechnet 80 SFr. abknüpfen, nicht so wie der Polizist in Mexiko-City, der von uns ganze Sfr. 400.- verlangte und sogar mit Beschlagnahmung unseres Land Rovers drohte. Aber auch hier zahlte sich unsere Geduld aus und er liess uns schlussendlich weiterfahren.
In Acapulco gönnen wir uns ein schönes Hotel direkt am Strand und natürlich gehen auch wir an eine Show der berühmten Klippenspringern. Diese waghalsigen Männer klettern ungesichert die Felswände hoch und springen aus einer Höhe von 40 Metern ins Meer. Ausser der mit Luxushotels gefüllten Küste bietet Acapulco nicht viel und die Stadt gilt eher als unsicher. So fahren wir bereits am nächsten Tag weiter nordwärts. Vier Tage fahren wir der schönen Pazifikküste entlang, übernachten im Land Rover direkt am Strand und besuchen kleine Dörfer und Städte an der Küste. Diese Strände gelten als Surferparadies und wir gesellen uns ab und zu zu den jungen Surfern und plauderten.
Von Mazatlan an der Küste fahren wir nach Durango (2000 MüM). Die Strasse ist extrem kurvenreich und «aussetzig». Da macht sich bei mir doch ab und zu meine Höhenangst bemerkbar und ich bekomme etwas ein mulmiges Gefühl. Zumal auch noch die Strasse einige Male mit riesigen Steinen und Schotter bedeckt war. Die wunderschönen Bilder mit einer tollen Aussicht entschädigte mich etwas für mein «Zittern». In Durango nehmen wir uns ein beheiztes Hotelzimmer, da die Temperaturen in der Nacht in den Minusbereich fallen. Am nächsten Tag begeben wir uns auf die Spuren von John Wayne und besuchen die Filmkulissen der Westernfilme. Eine tolle Gegend mit schönen Felsformationen, eben wie im wilden, wilden Westen.
Wir fahren weiter nordwärts durch karge Steppenlandschaft und erleben eine Tagestemperatur von nicht mehr als 7 Grad (brrrrr). Aber mit meinen sieben Kleiderschichten ist dies trockene Kälte sogar für mich machbar.
Und jetzt sind wir im Parque Natural Barranca del Cobre – dem Kupfer-Canyon vom Mexiko. Viele bereisen diese Gegend mit dem Zug. Eine herrliche Gegend mit vielen schönen Aussichtspunkten und Nadelwäldern (wie in Kanada). Wir fahren kurvenreich durch die Berge. Geniessen die wunderschöne Landschaft mit vielen eindrücklichen Felsformationen. Auf 2700 MüM hat es sogar einzelne Schneefelder. Wir übernachten in einem einfachen Hotel in einem Bergdorf und freuen uns über das beheizte Zimmer. Am morgen starten wir bei -9 Grad, kurven wiederum den Bergen entlang, fahren 3 Stunden ohne an einem dorf vorbeizukommen und treffen am Nachmittag in Cuidad Obregon bei 31 Grad ein. Eine tolle Woche, wo wir fast immer über 2000 MüM waren. Aber jetzt freuen wir uns wieder an den sommerlich warmen Temperaturen am Pazifik. Morgen werden wir die Überfahrt auf die Halbinsel Baja California organisieren und dann ist wieder Camping angesagt, juhui.
03. Februar 2025
Unsere Fahrt mit der Fähre vom mexikanischen Festland auf die Halbinsel «Baja California» verlief reibungslos. Wir staunten über die Chauffeure, welche ihre riesigen Tracks mit Anhänger geschickt auf und wieder von der Fähre kutschieren. Wir fahren über Nacht und legen früh am Morgen bei schönem Wetter etwas ausserhalb von in La Paz an. Als erstes wollen wir die schöne Bucht «Playa Balandra» besuchen. Diese schöne Gegend kann man nur am Morgen besuchen und liegt nur 20 Minuten vom Hafen entfernt. Die ganze Lagune ist nur knietief, so kann man problemlos durch das türkisfarbige, warme Wasser laufen. Ein pilzförmiger Steinskulptur steht am Ende der Beach. Natürlich machen auch wir ein paar schöne Erinnerungsfotos. Am nächsten Tag verabreden uns mit einem altbekannten deutschen Paar. Sie sind nun mehr als zwei Jahre unterwegs und fahren nun auch langsam Richtung Kanada, wo sie ihren Land Rover im Herbst wieder nach Europa verschiffen wollen. Wir fahren tags darauf weiter durch eine wunderschöne, karge Landschaft Richtung Süden. Auf einem Campingplatz treffen wir auf die quirlige 86jährige Schweizerin Josette, die über 17 Jahre diesen Platz geführt hat. Sie kam schnurstracks auf uns zu, als sie bemerkt hat, dass wir aus der Schweiz kommen. Sie sei bereits in jungen Jahren in die USA ausgewandert und lebe nun einige Monate hier und die restliche Zeit in Reno (USA). Spannend, wie viele Lebensentwürfe es gibt.
Wir fahren weiter über eine holprige Strasse der Küste entlang, helfen bei einem Radwechsel und sprechen mit einem jungen «Wilden», der mit dem Fahrrad unterwegs ist. Wir geniessen, trotz holpriger Strasse, diese Küstenstrasse sehr. Ganz im Süden der Halbinsel in Cabo San Lucas und San José del Cabo wird eigentlich nur noch englisch gesprochen, da dies die Feriengegend der reichen «Amis» ist. Dementsprechend gibt es viele luxuriöse Hotels und an jeder Ecke feine Restaurants und Cafés. Uns zieht es aber weiter. Unterwegs sehen wir riesige Walfische vor der Küste schwimmen. Wir halten an und beobachten vom Strand, wie sich die riesigen Fische ganz nahe am Strand tummeln – ein eindrückliches Erlebnis. In Todos Santos finden wir einen herrlichen Campingplatz, welcher neu von einem jungen Paar betrieben wird. Mit viel Liebe zum Detail haben sie die Sanitäranlage und die offene Küche gestaltet. Am nächsten Tag steht frühmorgens Whal-watching auf dem Programm. Mit unseren Campingnachbarn, einem jungen Paar aus Kanada, gehen wir am frühmorgens mit zwei Fischern aufs Meer. Völlig erstaunt darüber, wie nahe die Wale zum kleinen Fischerboot kommen, beobachten wir über drei Stunden diverse Walformationen – ein absolut eindrückliches Erlebnis. Müde vom erlebnisreichen Tag, aber mit vielen schönen Bildern und feinen Spaghettis à la Silvia im Bauch gehen wir früh in unser «Stubli» - gute Nacht.
11. Februar 2025
Wir fahren weiter nordwärts der Pazifikküste und der Küste vom Golf von Kalifornien entlang. Je näher wir der USA kommen, umso ärmer sind die Leute. Die Landschaft ist aber nach wie vor wunderschön: Kakteengärten wechseln sich mit Steppenwüsten ab. Die Farbe vom Golf von Kalifornien ist wunderschön. Am späten Nachmittag präsentiert sich das Wasser in sattem Blau. Ein schöner Kontrast zu der braunen Wüstenlandschaft. Wir können zum Teil direkt am Wasser campen und so herrliche Sonnenuntergänge geniessen. Fast an der Grenze zur USA übernachten wir in einem schönem Hotel in Puerto Penasca, da in der Nacht die Temperaturen doch auf ca. 10 Grad fallen. Viele Amis verbringen hier ihre Ferien, darum hat es ein Hotel nach dem anderen. Am Golf von Kalifornien sehen wir viele riesige Trailers von Kanadier und Amis, die ihre Winterzeit im wärmeren Mexiko verbringen. Und jetzt ist auch schon unser letzter Tag in Mexiko. Morgen planen wir die Grenze zur USA zu überqueren, sofern uns Mr. Trump ein Visum gibt.
Unser Fazit von Mexiko: wir sind begeistert! Die Menschen sind enorm freundlich und hilfsbereit. Überall ertönt Musik und dazu wird viel mi tgesummt. Den MexikanerInnen ist die Familie sehr wichtig und das spürt man auch. Wir haben immer sehr fein gegessen: Fajitas, Tacos, Fisch und Meeresfrüchte, aber auch viele frische Früchte und Gemüse. Und absolut beeindruckt sind wir von den wunderschönen, vielseitigen Landschaften. In Mexiko kann man alles haben: weisse Strände mit klarem Meerwasser, türkisfarbige und rote Lagunen, schneebedeckte Berge mit herrlichen Felsformationen, quirlige Städte, kleine Fischerdörfchen, historische Kulturstätte, dichter Dschungel, wunderschöne Küstenstrassen, Bergdörfer, fantastische Höhlen, …
Mit etwas Wehmut, aber auch mit grosser Dankbarkeit über die wunderbaren Tage in Mexiko schlafen wir ein.