[aura]

a seven.channel-installation 

watch a single version of the installation on onlinefilm.org

7 "accidenticaly" shots of the city of prague, taken from february to may 2006 with a digital video apparatus

without tripod / without camera moves / without a zoom lens / without special lighting

without extra microphone / without effects

the sound and the length of the shooting is the original / there is no cuts between the same scene

 

   malancholia I                                         mini dv, colour, loop, 6.27 min., © 2006-2008

    

 

 

   apple                                                       mini dv, colour, loop, 3.22 min., © 2006-2008

     

 

 

   moving                                                     mini dv, colour, loop, 2.46 min., © 2006-2008

     

 

 

   ka                                                             mini dv, colour, loop, 2.29 min., © 2006-2008

     

 

 

   forward !                                                 mini dv, colour, loop, 1.54 min., © 2006-2008

     

 

 

   the castle                                                   mini dv, colour, loop, 5.48 min., © 2006-2008

    

 

 

    moi je flâne !                                          mini dv, colour, loop, 8.48 min., © 2006-2008

 

 

„…Es empfiehlt sich, den oben für geschichtliche Gegenstände vorgeschlagenen Begriff der Aura an dem Begriff einer Aura von natürlichen Gegenständen zu illustrieren. Diese letztere definieren wir als einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag. An einem Sommernachmittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Ruhenden wirft – das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen.“

 

„…Denn die Aura ist an sein Hier und Jetzt gebunden. Es gibt kein Abbild von ihr.“

Walter Benjamin

 

[Aus „Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ Auszüge aus Kapitel III, IX, Suhrkamp]

 

 

 

 

 

„…Ich will mit einer persönlichen Erinnerung schließen. Ich war noch sehr jung, als ich meinen ersten Film sah. Der Eindruck, den er in mir hinterließ muß berauschend gewesen sein, denn ich beschloß dann und dort, meine Erfahrung zu Papier zu bringen. Wenn ich mich recht erinnere, war dies mein frühestes literarisches Projekt. Ob ich es je ausführte, habe ich vergessen. Aber ich habe nicht seinen umständlichen Titel vergessen, den ich, kaum aus dem Kino zurück, unverzüglich einem Fetzen Papier anvertraute. Der Titel lautete: „Film als der Entdecker der Schönheiten des alltäglichen Lebens“. Und ich erinnere mich, als wäre es heute, der Schönheiten selber. Was mich so tief bewegte, war eine gewöhnliche Vorstadtstraße, gefüllt mit Lichtern und Schatten, die sie transfigurierten. Einige Bäume standen umher, und im Vordergrund war eine Pfütze, in der sich unsichtbare Hausfassaden und ein Stück Himmel spiegelten. Dann störte eine Brise die Schatten auf, und die Fassaden mit dem Himmel darunter begannen zu schwanken. Die zitternde Oberwelt in der schmutzigen Pfütze – dieses Bild hat mich niemals verlassen.“

 

Siegfried Kracauer (New York City, Juni 1960)

 

[Aus dem Vorwort von “Siegfried Kracauer: Theorie des Films: Die Erretung der äußeren Wirklichkeit” Suhrkamp, 1964]

 

 

 

Können Auratische Momente der Wirklichkeit, die mit Hilfe eines Apparates (Videokamera) in Bilder „rekonstruiert“ wurden, das „Auratische“ weiter- bzw. wiedergeben ..?

 

Wenn ja, darf man dank der technischen Reproduktion der Bilder über die „Wiedergewinnung der Aura“ sprechen statt über den „Verlust der Aura“ ..?

 

 

 

 

  

[aura]

videoinstallation von konstantinos-antonios goutos/the[video]Flâneu®

premiere im laden atari

kippenbergstraße 20 / ecke täubchenweg

leipzig-reudnitz

august 6-9, 2008

 

 

 

 

 

 

 

konstantinos-antonios goutos / the[video]Flâneu®

am ortenbergsteg 1 / 35039 marburg, germany / +4915205133257 / videoflaneur@gmail.com