Als sich die türkischen Gastarbeiter dazu entschieden haben nach Deutschland zu kommen und somit das Anwerbeabkommen anzunehmen, mussten sie sich für die Arbeitsplätze bewerben. Dies taten sie, indem sie sich kurz vorstellten und anschließend ihren Lebenslauf mit Fokus auf ihre bisherige Karriere beschrieben. Außerdem gaben sie an, warum sie überhaupt nach Deutschland kamen und was sie sich hier erhofften. Darunter befanden sich tatsächlich auch ein paar Gastarbeiter, die sich die deutsche Sprache schon selbst in der Türkei beigebracht hatten und somit keine großen Schwierigkeiten in Deutschland und speziell auf der Arbeit hatten, was sie in ihren Bewerbungsbriefen vermerkten.
Ein Beispiel ist die folgende Quelle „Handschriftliches Bewerbungsschreiben von Macit Altan als Elektriker, Bursa, 22. März 1961“:
Quelle: Handschriftliches Bewerbungsschreiben von Macit Atlan als Elektriker, Bursa, 22. März 1961; WWA F 79 Nr.996 (rot); Wirtschafts- & sozialgeschichtliche Quellen, Band 1 Migration im Ruhrbergbau WWA Dortmund; Seite 39
Geantwortet wurde den Bewerbenden nach mehreren Wochen, manchmal aber auch nach wenigen Tagen, mit einem Antwortschreiben. Im besten Fall haben sich die Unternehmen dazu bereit erklärt die Gastarbeiter aufzunehmen und meistens direkt dazu geschrieben, ob es eine Probezeit gibt, welche ersten Regeln zu beachten sind und wo sie derjenige bei der Ankunft in Deutschland melden soll.
Es folgt die Antwort auf das Beispiel von Macit Altan „Antwortschreiben der Verwaltung der Zeche Victoria in Lünen auf die Bewerbung von Macit Altan, 20. April 1961“:
Antwortschreiben der Verwaltung der Zeche Victoria in Lünen auf die Bewerbung von Macit Altan, 20. April 1961; WWA F 79 Nr.996 (rot); Wirtschafts- & sozialgeschichtliche Quellen, Band 1 Migration im Ruhrbergbau WWA Dortmund; Seite 40