Unfälle an Wasserläufen.

Berichte und Kommentierungen

Fallbeispiele 





LVR+LWL. Aufsichtpflicht. --> AuszugWasserunfälle sind jedoch die zweithöchste Todesursache bei Kindern. Ein flacher Teich, ein Planschbecken, eine Regentonne, selbst die Badewanne können zu einer tödlichen Gefahr werden, wenn ein Kleinkind dort unglücklich hineinstürzt. Deshalb sollten in der Nähe von Wasser – auch im Badezimmer – Kleinkinder nie unbeaufsichtigt bleiben. Gefahrenquellen sollten durch Zäune abgeschirmt werden. 

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.:  WasserOb Pfütze oder Ozean: Wasser übt eine magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Aber es kann gefährlich werden. Deshalb müssen Kinder in der Nähe von Wasser immer unter Aufsicht stehen und frühzeitig über Gefahren, die im und am Wasser lauern, aufgeklärt werden. Nach der Todesursachenstatistiksteht das Ertrinken im Kindesalter nach den Verkehrsunfällen an zweiter Stelle der tödlichen Unfälle. Auf einen tödlichen kommen vermutlich noch einmal 5-10 "Beinahe-Ertrinkungsunfälle“. Kinder ertrinken leise, meist ist gar nichts oder nur einmal ein leises Platschen zu hören, dann sinkt das Kind lautlos wie ein Stein auf den Grund. Das liegt daran, dass kleine Kinder ein anderes spezifisches Gewicht haben als Erwachsene. Sie kommen deshalb nach einem Sturz ins Wasser nicht – wie viele Eltern glauben – für einen kurzen Augenblick wieder nach oben. Die meisten Kinder verunglücken in der Nähe ihres Elternhauses: im  Gartenteich, in einem Bach, Graben, in der Regentonne oder Löschteich. Ursachen sind mangelnde Aufsicht durch die Eltern, Sorglosigkeit und das Unterschätzen von Gefahren. Ertrinken ist nämlich keine Frage der Wassertiefe. Kleine Kinder können in wenige Zentimeter flachem Wasser ertrinken, wenn sie mit dem Gesicht hineinfallen. Säuglinge sollten nur in speziellen Babywannen baden und dabei auf keinen Fall allein sein. Das Gleiche gilt für Kleinkinder. Sie verlieren in der gefüllten Wanne auf dem glitschigen Boden schnell den Halt. Sobald der Kopf des Kindes dann unter Wasser ist, verliert es die Orientierung und unternimmt keine Selbstrettungsversuche, sondern bleibt ruhig unter Wasser liegen. Eine Noppeneinlage verringert das Risiko auszurutschen erheblich. Auch größere Kinder sind gefährdet, weil sie beim Toben in der Wanne ausrutschen, mit dem Kopf aufschlagen, untertauchen und ertrinken können. Bei der Planung von Gartenteichen und Grundstücken ist es sinnvoll, geeignete Sicherheitsvorkehrungen einzuplanen. Umzäunungen oder andere Barrieren sichern  Schwimmbecken und Gartenteiche ab. Am besten eignen sich Einfriedungen durch Zäune, die nicht erkletterbar sind, mit verschließbaren Zugängen. Bloße Abdeckungen reichen nicht aus, da Kinder darunter geraten und ertrinken können. Selbst Bottiche und Regentonnen können für kleine Kinder gefährlich   werden. Sie sollten mit verschließbaren Deckeln gesichert sein. Gefahrenquellen befinden sich nicht nur auf dem eigenen Grundstück. Der Bach dahinter oder  der Fischteich des Nachbarn ziehen Kinder ebenfalls an. Tore und Übergänge zu Nachbargrundstücken mit Swimmingpool oder Gartenteich sollten so gesichert  werden, dass sie von Kindern nicht geöffnet oder überklettert werden können. Für Kinder sollte das Tragen von Rettungswesten auf Booten, an Stegen und an Gewässern mit steilen Ufern oder fließendem Wasser selbstverständlich sein. Kinder müssen genau wissen, was erlaubt und was verboten ist.  Vor allem jüngere Kinder benötigen jedoch häufige Wiederholung der wichtigsten Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen. Einmalige Belehrungen werden schnell vergessen. Aufblasbare Wassertiere, Reifen, Luftmatratzen, Wasserbälle usw. sind Spielzeug und keine Schwimmhilfen. Sie bergen sogar Gefahren, da Kinder beim Spiel damit leicht abtreiben und in tiefes Wasser geraten können. Geeignete Schwimmhilfen sind Schwimmflügelchen mit zwei getrennten Luftkammern. Sie dürfen nicht durch einen Klettverschluss zu schließen sein, da sich dieser unvermittelt öffnen kann. Die Kenntnis der Baderegeln hilft, Unfälle durch Unachtsamkeit oder Unkenntnis zu vermeiden. In speziellen Wassergewöhnungskursen können bereits die Kleinsten in spielerischer Form lebensrettende Verhaltensweisen erlernen. Die DLRG und andere schwimmausbildende Organisationen bieten in vielen Orten Kleinkinderschwimmkurse an, so dass Kinder frühzeitig, mit etwa vier Jahren, das Schwimmen erlernen können. Ältere Kinder, die schon schwimmen können, brauchen Gelegenheit, Ausdauer  und Reaktionsfähigkeit im Wasser zu trainieren. Aber auch geübte Kinder müssen beaufsichtigt werden, denn Kinder, die als gute Schwimmer gelten und deshalb nicht mehr so streng beaufsichtigt werden, bilden einen weiteren Häufigkeitsgipfel in der Ertrinkungsstatistik.
Vorbeugen im Wasser
  •  frühzeitig Schwimmen lernen
  •  Ausdauertraining beim Schwimmen
  •  Kinder in der Nähe von Gewässern
  • immer im Auge behalten
  •  Kinder beim Schwimmen immer beaufsichtigen
  •  Gartenteiche und Pools absichern
  •  Bottiche und Regentonnen mit verschließbarem
  • Deckel sichern
  •  Schwimmweste auf Booten und in der
  • Nähe von Gewässern tragen
  •  Aufblasbare Schwimmtiere, -bälle und
  • -reifen sind keine Schwimmhilfen!
  •  Schwimmhilfen müssen immer zwei
  • Luftkammern haben
  •  Kenntnis der Baderegeln


Gefahren spielend erfahren
Für Babys:
  •  Atemschlussreflex trainieren, indem dem Baby beim Baden Wasser über den Kopf gegossen wird

Für Kinder, die schwimmen können:
  •  Unter Aufsicht bekleidet (mit Hose, Pullover, Schuhen, Mantel) ins Wasser springen und schwimmen
  •  Dem Kind beim Schwimmen Wasser ins Gesicht spritzen
  •  Rückenschwimmen
  •  Tauchen üben, z.B. Gegenstände vom Beckenboden bergen