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REISE-BLOG ab 2.11.2025 Aufbruch nach Tiruvannamalai
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Lippan Shiva Mirror Art
– traditionelles Mud‑&‑Mirror‑Werk aus Gujarat, in dem Lehm und kleine Spiegelstücke ein stilisiertes Shiva‑Gesicht formen. Dieses Kunsthandwerk reflektiert Shivas als den Spiegelnden, der im Nicht-Sehen alles sieht. Quelle:
en.wikipedia.org+12Zwende+12memeraki.com+12
Shiva wird in vielen Darstellungen mit geschlossenen Augen gezeigt – versunken in Meditation, zurückgezogen aus der Welt. Doch das bedeutet nicht Blindheit, sondern ein Sehen in die Tiefe, ein inneres Gewahrsein. In der tantrischen Tradition ist Shiva das Cit, das reine, augenlose Bewusstsein – das nicht durch Pupillen blickt, sondern alles durchdringt.
Shiva als Spiegel: In der indischen Bildsprache wird Shiva oft als Spiegel der Wirklichkeit dargestellt – manchmal auch mit Lingam als Zentrum kosmischer Energie.
Wenn du den Spiegel betrachtest, hat er kein Gesicht, keine Pupillen, keine Mimik. Und doch:
Er gibt dir dein Bild zurück – genauer, als du es selbst je gesehen hast, weil Du dich selbst sehen kannst.
Und wenn er bricht, zeigt er nicht weniger – sondern mehr - in ganz anderen Perspektiven.
So wird der Spiegel selbst zum Symbol Shivas:
Formlos – aber er formt alles ab
Augenlos – aber er sieht alles
Unbeweglich – aber er verwandelt dein Selbstbild
„Gott im Spiegel“ ist eine Serie künstlerischer Grußkarten mit Biss. Auf den ersten Blick wirken sie satirisch, fast respektlos – als ironische Brechung kirchlicher Feiertage und religiöser Rituale. Doch beim Aufklappen offenbart sich eine zweite Ebene: ein spirituell-philosophischer Text, der den Anlass aus einer verfremdeten Perspektive betrachtet – der eines anderen Gottes, etwa Shiva, oder eines gebrochenen Gottesbildes, das sich im Spiegel der Gegenwart neu formt.
Das Christentum hingegen verliert sich oft im Eigenbild – es blickt nicht mehr in den Spiegel, sondern meint, anderen den Spiegel vorhalten zu müssen.
In dieser Serie begegnen sich beide Perspektiven.