Die vergessene Mitwelt: Warum der Klimawandel nur ein Symptom einer tieferliegenden Krise ist
Die Debatte um den Klimawandel wird hitzig geführt. Während "Klimaskeptiker" wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und uns in eine voraufklärerische Zeit zurückwerfen wollen, fokussieren sich viele Diskussionen fast ausschließlich auf den menschengemachten Klimawandel. Doch diese Fixierung greift zu kurz. Sie blendet die vielen anderen Umweltprobleme aus, die unseren Planeten bedrohen und eng mit dem Klimawandel verwoben sind.
Mehr als nur CO2: Die Ausbeutung von Mutter Erde
Der Raubbau an der Natur, getrieben von der Gier nach Rohstoffen, ist ein zentraler Faktor der globalen Umweltkrise. Die immer kürzeren Produktionszyklen und die Überproduktion von Gütern führen zu einem enormen Ressourcenverbrauch und einer immensen Müllproduktion. Der Abbau von Bodenschätzen zerstört Ökosysteme und hinterlässt tiefe Wunden in der Landschaft. Und die Ernährungsweise der "ersten Welt", mit ihrem hohen Fleischkonsum und dem Fokus auf importierte Lebensmittel, trägt maßgeblich zur Abholzung von Regenwäldern und dem Verlust der Artenvielfalt bei.
Die fehlende Verbindung zur Mitwelt
Wir haben den Bezug zur Natur, zur "Mitwelt", wie sie indigene Völker nennen, verloren. Besonders in Europa, wo die Industrialisierung und Urbanisierung früh einsetzten, sind uns die Wurzeln unserer Verbundenheit mit der Natur abhandengekommen. Wir sehen die Erde als Ressource, die wir nach Belieben ausbeuten können, anstatt als lebendiges System, von dem wir ein Teil sind.
Respekt und Naturbegegnung: Ein Weg aus der Krise
Um die Umweltkrise zu bewältigen, brauchen wir mehr als nur technologische Lösungen und politische Regulierungen. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel in unserem Denken und Handeln. Wir müssen wieder lernen, die Natur zu respektieren und uns als Teil von ihr zu begreifen.
Indigene Völker haben uns viel zu lehren. Sie leben seit Jahrtausenden im Einklang mit der Natur und haben ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge im Ökosystem. Ihre Weisheit und ihre Praktiken der Naturverehrung können uns helfen, die Verbindung zur Mitwelt wiederherzustellen.
Konkrete Schritte zur Wiederannäherung
Naturerfahrung: Verbringe Zeit in der Natur, beobachte Tiere und Pflanzen, spüre den Wind und die Sonne auf deiner Haut.
Achtsamkeit: Gehe bewusst mit Ressourcen um, reduziere deinen Konsum, vermeide Müll.
Wissen aneignen: Lerne über Ökosysteme in unserer Umgebung, über die Tiere und Pflanzen, die dort leben.
Engagement: Unterstützt Greenpeace, den Naturzauberverein oder die Naturfreunde, die sich für den Schutz der Mitwelt einsetzen.
Gemeinschaft: Teile Erfahrungen mit anderen. Die Umweltkrise ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Indem wir wieder lernen, die Natur zu respektieren und uns als Teil der Mitwelt zu verstehen, können wir eine nachhaltige Zukunft für uns und kommende Generationen schaffen.