copyright Rainer Spitzenberger

Einladung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Namen des Fördervereins Münchner Endokrines Symposium e. V. darf ich Sie herzlich zum 20. Münchner Endokrinen Symposium am 29. Januar 2022 einladen.

Aus gegebenem Anlass möchte ich Sie freundlichst bitten, außer dem Programm auch die allgemeinen Hinweise sehr genau zu lesen.

Die demografische Entwicklung in Deutschland ist eindeutig – wir werden immer älter und für die in der Medizin Tätigen bedeutet dies, dass wir auch immer mehr ältere Patienten*innen zu betreuen haben. Die internistischen Probleme, die es in diesem Zusammenhang zu lösen gilt, betreffen außer der Allgemeinen Inneren Medizin all die uns bekannten Teilgebiete voll umfänglich. Fächer wie die Kardiologie, die Geriatrie und andere, die im DRG-System gut abgebildet und damit für Klinikbetreiber erlösrelevant sind, sind in der „Krankenhauslandschaft“ gut vertreten. Andere Bereiche wie die Endokrinologie, Diabetologie, Rheumatologie/Immunologie oder auch die Angiologie findet man nur noch in sehr wenigen Kliniken. Die Tatsache, dass zum Beispiel jeder fünfte Klinikpatient und in speziellen Abteilungen jeder dritte bis vierte Patient an einem Diabetes mellitus leidet, spiegelt sich in der Zahl der Kliniken mit entsprechender Expertise keineswegs wider.

Nach über 35 Jahren klinischer Tätigkeit beobachte ich mit großer Sorge, dass mit den nicht vorhandenen Weiterbildungsmöglichkeiten in definierten Bereichen der Inneren Medizin der dringend erforderliche Kenntnisstand zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder steil abfällt. Für uns als Behandler*innen bedeutet Wissensverlust diagnostische und therapeutische Unsicherheit, für die uns anvertrauten Patienten*innen ggf. lange Irrwege aufgrund nicht erkannter oder falsch zugeordneter klinischer Symptomatik. Wenn Patienten*innen aufgrund einer Wesensveränderung in Folge eines Cushing-Syndroms ihr Leben in der Psychiatrie fristen oder andere aufgrund einer nicht erkannten Hyperthyreose antiarrhythmisch behandelt werden, ist dies für alle Beteiligten wenig zielführend.

Meine Intention für die Veranstaltung ist Ihnen zu zeigen, mit wie vielen Fragestellungen wir uns in der Endokrinologie/Diabetologie beschäftigen und warum dafür eine solide Ausbildung und entsprechende Expertise erforderlich sind. Gemeinsam mit Ihnen freue ich mich auf eine interessante Fortbildung, freue mich auf Ihr Kommen sowie die lebhafte Diskussion mit Ihnen.

Allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen des Fördervereins Münchner Endokrines Symposiums e. V. danke ich sehr herzlich für Ihr Mitwirken bei dieser Veranstaltung.


Mit kollegialem Gruß,

Ihr

Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Palitzsch