Wir stellen uns vor


Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen, liebe Freunde!


Unsere Liberale Jüdische Gemeinde zu Magdeburg hat sich in Jahr 2005 gegründet.

Im Jahre 1851 ließen die Magdeburger wohlhabenden Juden die zweite Synagoge erbauen.

Das war eine liberale jüdische Gemeinde, die einen reformierten Ritus praktizierte.

Und 87 Jahre später haben Staffeln von SA, SS und Hitlerjugend dieses Gemeinde Haus zerstört. Und heute sind wir alle, als jüdische Flüchtlinge gerne deutsche Staatsbürger. Wir lieben dieses Land und haben es in unser Herz geschlossen

Das, was damals geschah, soll nicht in Vergessenheit geraten und sich nicht wiederholen. Aber trotz dieser Vergangenheit, haben wir Deutschland unser Vertrauen gegeben. Es wurde für uns die zweite Heimat und wir verliebten uns aus tiefstem Herzen in dieses Land. Deshalb ist es uns nicht egal, was in unserem Land bereits im Laufe der Jahre passiert.

Wir haben Gemeinden aufgebaut um das jüdische Leben wieder aufblühen zulassen. Das Judentum an sich ist vielseitig. Jede religiöse Strömung im Judentum ist wichtig und gleichberechtigt. Liberale Juden wollen nach vorne schauen, ein neues Leben aufbauen, wo unserer Kinder die Zukunft vertreten und alles wieder gut machen sollten, was verloren war.

Heute gibt es eine gleichberechtigte traditionelle liberale Jüdische Gemeinde zu Magdeburg von seit 17 Jahren und ich, als Vorsitzende bin sehr stolz darauf.

Das Liberale Judentum ist modern, progressiv, vielseitig, gleichzeitig traditionell und geht mit der Zeit.

Ungefähr 90 Prozent der Gemeindemietglieder sind Russisch sprechende und alte Menschen.

Unsere Aufgabe ist, ihnen bei der Integration in ihre neue Umgebung zu helfen und ihnen das Judentum nahe zu bringen, damit sie eine geistliche Heimat bekommen, außerdem die Sozialarbeit gepflegt und gestärkt.

Dank der Regierung, können wir das Liberales Judentum ausüben, Gottesdienste feiern und Jüdische Feiertage begehen. Unseren Kindern können in Machane Schulferien verbringen, jüdischem Lied lernen und singen, Gebete sprechen, was damals unvorstellbar war. Wir sind allerdings auch von Sorge erfüllt, wenn wir von den Terroranschlägen auf jüdische Einrichtungen hören. Zum ersten Mal in der Geschichte unserer Gemeinde stehen unsere Einrichtungen zeitweise unter Polizeischutz.

Bis heute können wir uns nicht daran gewöhnen, denn das ist für uns alle, eine Herausforderung, eine Situation, die uns schmerzt und traurig macht. Meine Aufgabe ist es als Vorsitzende unsere Liberale Jüdische Gemeinde zu Magdeburg Vorwärts zu bringen. Aus der Vergangenheit schöpfen, in der Gegenwart leben, für die Zukunft wirken!“, lautet Motto unsere Liberale Jüdische Gemeinde. Egal, welche Religionsgemeinschaft die Menschen angehören, bleiben Sie Menschen.

Jeder Mensch ist anders, aber eines haben wir alle Gemeinsam: wir haben unserer Familien, unsere Kinder, Enkelkinder und wir alle wünschen für unsere Kinder nur das Beste: vor allem Frieden, einen klären Himmel über uns.

Die Geschichte soll nicht ins Vergessenheit geraten, wir müssen alle wachsam sein. Gleichzeitig können wir sehen, wie dünn diese Schicht von Zivilisation und Demokratie ist. Wie leicht zerbrechlich diese Schicht ist. Dann müssen sich aber auch die übrigen Bürger fragen, in welchem Land sie eigentlich leben wollen? Das liegt heute in unseren Händen. Unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder.

Mein Größte Wünsch als Vorsitzende Liberalen Jüdische Gemeinde und als Mensch ist, dass wir alle gemeinsam, unabhängig von Glauben und Religion in die Zukunft schauen und unser Land, unser Demokratisches Deutschland Vorwärts bringen. Ein Deutschland, in dem man auf den Straßen mit Kippa oder mit Kopftuch ohne Angst freilaufen kann, ein Deutschland, wo Menschen nach Ihren Taten beurteilt werden, nicht nach der Religion, die Sie bekennen, ein Deutschland, wo jeder Mensch unabhängig von seiner Religion sich wohl fühlt und frei.

Ich danke euch


Vorsitzende Jüdische Gemeinde zu Magdeburg e.V. Larisa Korshevnyuk


Liberale Jüdische Gemeinde zu Magdeburg e.V.