Honig wird von den Honigbienen aus Nektar der Blühpflanzen oder auch aus Zuckerausscheidungen von Blattläusen erzeugt.
Die Biene sammelt den zuckerhaltigen Saft als Nektar aus den Blüten oder schleckt die heruntergetropften Zuckersaftausscheidungen der Blattläuse wieder auf. Dann wird der Saft mit Enzymen der Biene angereichert und gleichzeitig durch ventilieren getrocknet. Nach vielen wiederholenden Einzelarbeitsschritten ist dann der Honig in einer Wabenzelle trocken genug und gefüllt, so dass die Biene dann einen Wachsdeckel darauf baut .
Es ist Zeit für die Honigernte, wenn die Massentrachten vorbei sind und der eingelagerte Honig trocken genug ist (<18% Wassergehalt).
Dann werden die Honigrähmchen bienenfrei eingesammelt und in den Schleuderraum gebracht. Dort entdeckelt man mit einer Gabel die Wachskappen auf dem eingelagerten Honig und dann kommt das Rähmchen in die Honigschleuder.
Da der Honig im Rähmchen beidseitig eingelagert ist dreht die Schleuder mehrfach in beide Drehrichtung bis der Honig vollständig herausgeschleudert wurde.
Die Honigschleuder hat am unteren Rand einen Ablass-Hahn unter den man nun einen sauberen, lebensmittelechten Eimer stellt. Darauf kommt eine Doppelsieb aus Edelstahl, durch welchen der Honig aus der Schleuder in den Eimer fließen kann.
Ist der Eimer voll kommt ein Deckel drauf und er wird im Keller eingelagert. Kühl, trocken & dunkel.
In jedem Eimer entsteht nun eine zufällige neue Mischung aus den Honigwaben des Jahres. Somit verhält sich jeder Honig-Eimer auch anders und sieht anders aus. Ein natives Produkt von der Natur !
Übrigens: In Deutschland gilt das Reinheitsgebot - ein echter Honig ist vollkommen unverändert . Es darf nichts entzogen werden und nichts hinzugemischt werden - sonst ist es kein Honig mehr.
Honig ist eine gesättigte Pflanzenzuckerlösung. Als solche wird sie früher oder später auskristallisieren. Wie schnell sie das macht hängt von der Pflanzenmischung ab und den entsprechend zugehörigen Pflanzen-Pollen, welche im Honig enthalten sind.
Diese sind Kristallisationskeime für die Kristallbildung im Honig.
Ist im Eimer ein hoher Anteil Robinie, dann bleibt der Honig lange flüssig. Ist hingegen ein größerer Anteil Sonnenblume oder Raps im Honig, dann wird er sehr schnell kristallisieren.
Wenn der Honig bereits beim Imker kristallisiert rührt dieser den Honig mehrfach mit einem Edelstahl Rührer, um die Kristalle homogen und klein zu verteilen. Das ergibt zum Schluss einen cremigen Honig.
Will man den Honig zum Kristallisieren anregen kann man ein Glas bereits kristallisierten Honig unterrühren. Dessen Kristalle wachsen dann schnell durch den ganzen Eimer bis dieser fest ist.
Fans von ganz flüssigem Honig sollten sich also beim Konsum beeilen, sonst beginnt auch der gekaufte flüssige Honig zu kristallisieren.
Dabei entsteht für gewöhnlich eine Phasentrennung, bei der die schweren Kristalle zum Glasboden herabsinken und die leichteren Zucker nach oben aufschwimmen. Die herabgesunkenen Kristalle sind nun größer und grober als von einem cremigen Honig, der bei der Kristallbildung gerührt wurde.
Willst du deinen Honig wieder ganz flüssig machen, dann kannst du ihn erwärmen. Dies sollte aber schonend passieren, denn die Enzyme der Biene im Honig gehen ab 40°C kaputt.
Sie können das Glas Honig also in ein 30°C warmes Wasserbad stellen oder auf einen Heizkörper der <40°C hat, dann wir der Honig wieder flüssig.
Aber ich selbst liebe die ganzen Unterschiede in den Honigen und genieße es, wenn die groben Kristalle aus der Bodenschicht wie Schneeflocken im Mund zergehen. Der Geschmack des Honigs ändert sich mit der Kristallisation ebenfalls.
Da der Mensch nur Kontraste intensiv wahrnimmt, empfehle ich auch verschiedene Honige gleichzeitig zu verwenden um deren Eigenschaften zu schmecken. Honig ist ein Geschmackserlebnis !
Übrigens geht Honig als Zuckerlösung längerfristig gleichmäßig in den Blutzucker über, da die langen Zuckerketten der Pflanzenzucker erst enzymatisch herabgespalten werden müssen.
Daher ist Honig deutlich besser für Diabetiker geeignet als Raffinierter-Zucker. Ersetzen sie den Zucker durch Honig !
Honig, aus deiner Region, dient weiterhin als Allergietraining gegen Pollenallergien, denn diese sind im Honig enthalten. Jeden Tag ein großer Löffel Honig trainiert daher das Immunsystem auf diese Pollen und hilft gegen eine allergische Überreaktion.
Honig ist stark hygroskopisch. Daher zieht er bei Kontakt mit der Luft das Wasser an und sättigt sich damit.
Ab >20° Wassergehalt neigt der Honig zum vergären. Dies erkennt man gut daran, dass im Honig überall homogen verteil kleine Bläschen entstehen, wie Sprudel im Sprudelwasser.
Die Vergärung ändert den Geschmack ins Säuerliche, ist aber immer noch essbar und wird von Liebhabern sogar extra angefragt. (Siehe Bild - typischerweise fängt die Vergärung in der kristallinen Phase an.)
Die Vergärung kann man stoppen wenn man den Honig einmal hoch erhitzt. Stellt man den Honig in die Mikrowelle, dann wird dieser sehr schnell heiß und wieder komplett flüssig.
Aber - nun ist es kein richtiger Honig mehr, da er über 40°C erhitzt wurde und der Enzymgehalt im Honig reduziert ist. Das nenn man dann Backhonig. Denn wenn der Honig zum Backen verwendet wird, dann wird er eh hoch erhitzt .
Den Honig entnimmt man daher immer nur mit einem sauberen Löffel (Edelstahl) und schließt anschließend direkt das Glas wieder luftdicht ab. So hält sich der Honig lange.
Wenn man den Honig lange flüssig halten will, dann kann man die überzähligen Gläser in der Gefriertruhe einfrieren. So bleibt der Honig lange unverändert.
Das im Supermarkt der ganze Billig-Honig gemischter Fake Honig ist , sollte inzwischen bekannt sein.
Den Betrug kann man alleine schon am Preis erkennen, denn ein echter Honig bedeutet sehr viel Arbeit und kostet sein Geld.
Wie der Vertrieb von Fake Honig aus China abläuft und dann in allen Geschäften in Europa und England auftaucht könnt ihr euch gerne mal in diesem Video anschauen .
Schichtbildung mit Vergärung