Daten fallen an unterschiedlichen Stellen sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext an und es werden immer schneller immer mehr. Der Umgang mit Daten, das Wissen über Chancen und Risiken der Datenverarbeitung und die Fähigkeit, diese Risiken zu umgehen und die Chancen zu nutzen, werden deshalb in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger. Daten können unterschiedlich interpretiert werden und es können abhängig vom Kontext, in dem jeder Einzelne und jede Einzelne steht und abhängig von der jeweiligen Betrachtungsweise unterschiedliche Schlüsse aus ihnen gezogen werden. Aber Daten sind nicht willkürlich und so können auch nicht einfach willkürliche Schlüsse aus ihnen gezogen werden. Es braucht hingegen Methoden und es braucht spezifische Kompetenzen zur Kodierung oder Dekodierung von Daten und ihren Derivaten. Man muss die Datenkompetenz heute uneingeschränkt als Schlüsselkompetenz mit vergleichbarer Bedeutung wie Schreiben und Lesen bezeichnen. Und sie hat dadurch zusammen mit anderen digitalen Kompetenzen eine sehr bedeutende Rolle in der heutigen Bildungslandschaft bekommen. Wenn es darum geht, Lehrpläne für Schulen aufzustellen oder zu revidieren oder Curricula in Hochschulen zu erstellen, dann kommt man heute nicht mehr darum herum, auch den digitalen Kompetenzen - und insbesondere der Datenkompetenz - eine besondere Bedeutung zuzugestehen.
Swissuniversities hat diesen Umstand zum Anlass genommen, im Jahr 2020 einen Aufruf an alle Schweizer Hochschulen zu erlassen. Es sollten Projekte eingereicht werden, die digitale Kompetenzen an Hochschulen befördern und gleichermassen auf Studierende und Dozierende resp. Lehrpersonen (wenn PHs involviert sind) gerichtet sind. Zusammen mit weiteren Schweizer Hochschulen (PHSG, PHFR, EHB, EPFL) hat die FHGR ein Arbeitspaket zu Datenkompetenz konzipiert und unter dem Dach eines grösseren Gesamtprojekts der "Swiss Digital Skills Academy" unter der Leitung der EPFL mitlanciert. Nachdem Swissuniversities im Dezember 2020 der Förderung des gesamten Projekts zugestimmt hatte, konnte im Januar 2021 mit dem Kickoff der Startpunkt auch für den Arbeitsschwerpunkt "Entwicklung von Datenkompetenz" gesetzt werden. Die Ziele in diesem Arbeitsschwerpunkt sind 1. Datenkompetenz und ihre Teilbereiche beschreiben; 2. Analysieren, in welchen Bereichen an der Hochschule, welche Kompetenzen notwendig zu fördern sind; 3. Konzepte entwickeln, wie dies geschehen kann.
Die Durchführung des Seminar "Data Literacy - Formen und Vermittlung" ist die erste Aktion, die die FHGR im Rahmen dieses neuen Projekts gestartet hat. Und da das Seminar als Teil des Projekts anzusehen ist, verfolgt es auch dieselben Ziele und trägt mit seinen Produkten zum Gelingen des Gesamtprojekts bei. Das heisst, dass die im Seminar erarbeiteten Konzepte auch für die erweiterte Gemeinschaft der im Projekt beteiligten Hochschulen öffentlich und zugänglich sind. Dies führte uns zu dem Gedanken der Lancierung einer Expertenkonferenz im Rahmen des Seminars.
Sie wählen einen Bereich der Datenkompetenz, den sie aufgrund ihrer Literaturrecherchen und/oder empirischen Untersuchungen vertiefen und zu dem sie einen Vorschlag machen, wie die Vermittlung der gewählten Kompetenz an der Hochschule (für Studierende oder Dozierende) gestaltet werden könnte. Voraussetzung für die Teilnahme an der Konferenz ist die fristgerechte Einreichung eines Abstracts für den Beitrag an der Konferenz und die Bereitschaft, sowohl aktiv am Reviewprozess teilzunehmen als auch im Anschluss an die Konferenz ein Paper einzureichen, das ggf. auf der Projektseite intern veröffentlicht wird. Die näheren Angaben zum Beitrag sind im Call for Papers expliziert.