Meine Anlage

Wärmebedarf

Dezember 2001

Heizkosten

Zur Berechnung der spezifischen Heizkosten werden die jeweils zum Ende der Heizperiode aktuellen Sonderkonditionen der E.ON Energie Deutschland GmbH, des hiesigen Regionalversorgers, herangezogen. Die Heizperioden reichen jeweils von Anfang September bis Ende August. Die Kostensteigerungen bis zum Jahr 2016 sind auf stetig steigende Stomkosten (vor allem EEG-Umlage) zurückzuführen. Die massive Kostensenkung ab 2016 kommt durch den Einsatz der neuen, viel effizienteren Wärmepumpe zustande. Seit 1. Juli 2022 ist auch keine EEG-Umlage mehr im Strompreis enthalten.

Wärmepumpe 2000 bis 2016

Der Aufstellort: platzsparend auf 1 Quadratmeter Grundfläche. Unter der Wärmepumpe ist der Pufferspeicher zu sehen, der eine häufige Taktung der Wärmepumpe verhindern soll. Er könnte aber beispielsweise auch als Brauchwasserspeicher fungieren. Es hat sich herausgestellt, dass der Pufferspeicher gegenüber der großen Masse des Heizestrichs nur homöopathische Vorteile bringt; man kann also bei Verwendung einer Fußbodenheizung darauf verzichten.

Wärmepumpe 2016 bis heute

Die neue Wärmepumpe (hier mit abgenommenem Gehäuse) wurde an den selben Standort gestellt; der Pufferspeicher wurde entfernt. Das Kältepaket für die stille Kühlung befindet sich oberhalb der Wärmepumpe.

Wärmequelle

Das Prinzip: Ein im Kunststoffrohr zirkulierendes flüssiges Medium (Sole; ein Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch) nimmt die im Erdboden gespeicherte Wärme auf und transportiert sie ins Haus. Üblicherweise sind die Erdsonden (auch: "Erdspieße") als sog. Doppel-U-Sonden ausgeführt. Dabei werden zwei in Reihe geschaltete U-förmige Sonden in einem Bohrloch versenkt. Gegenüber dem Horizontalkollektor sind Erdsonden nicht von den erdbodennahen Temperaturschwankungen beeinflusst. Die zur Wärmegewinnung notwendigen Bohrungen wurden Ende Juni 2000 hergstellt. (Bild: Bundesverband Wärmepumpe)

Heizkreis

[Bild 10] zeigt die Fußbodenheizung der Firma Pedotherm vor dem Einbringen des Estrichs. Die Vorlauftemeperatur wurde auf 35 ... 42°C ausgelegt. Für geringe Vorlauftemperaturen muss der Volumenstrom durch die Heizkreise hoch sein. Deshalb: Große Querschnitte und geringen Verlegeabstand wählen!

Spülbohrung

Bei den in Brandenburg typischen geologischen Verhältnissen werden die Bohrungen mittels der sog. Spülbohrtechnik abgeteuft. Das Bohrgestänge besteht aus ca. 2,50 m langen Rohren, die aufeinandergeschraubt werden. Durch dieses Rohr wird Wasser nach unten gepresst, um das Erdreich "wegzuspülen". Das Wasser steigt um das Bohrgestänge wieder nach oben und wird erneut angesaugt, um in das Bohrloch gepresst zu werden. Im Bild die Fa. Stubenhöfer & Wilms aus Teichland bei Cottbus. Die Firma benötigte 2 Tage, um die Sonden abzuteufen.

Mittels Spülbohrtechnik bohrte die Firma Stubenhöfer und Wilms aus Jänschwalde 4 Löcher mit Tiefen von 42, 38 und 2 mal 17 Metern. Der Arbeitsaufwand betrug zwei Tage. Geplant waren drei Bohrungen mit je 40 Metern Tiefe; jedoch mußte wegen der ungünstigen geologischen Verhältnisse (Geröllschicht in 17 m Tiefe) eine vierte Bohrung eingebracht werden. In jede Bohrung wurden abschließend zwei Rohrschleifen abgesenkt (Material: PE, Durchmesser: 32mm). Das Bild zeigt eine Detailaufnahme der Bohrung. An dieser Stelle dringt das Bohrgestänge in das Erdreich ein. Gut zu erkennen ist der Druckwasseranschluss und das aus dem Bohrloch hervorquellende Spülwasser.

Nach dem Absenken der Kunststoffrohre in die Bohrlöcher wurden die Erdssonden miteinander verbunden. Dazu wurden die Soleleitungen in ca. 1,80 m Tiefe bis zum Sammlerschacht verlegt. Der Einsatz eines Minibaggers war dabei wirklich lohnenswert!

Im Verteiler- bzw. Sammlerschacht werden die Vor- und Rückläufe der einzelnen Erdssonden zusammengeschaltet, um die zirkulierende Sole als zentraler Vor- und Rücklauf zur Wärmepumpe zu bringen. Wichtig ist, dass nur nahezu gleich lange Strecken am Sammler parallelgeschaltet werden. Die hydraulischen Widerstände sollten gleich sein, damit im Betrieb auch alle Erdsonden gleichmäßig durchströmt werden und das System die volle Wärmeentzugsleistung liefert.