Griffe und Routen
Griffe und Routen
Dieser Blog berichtet über Griffe, Volumen und Routen ...
Eigene Griffe und Volumen aus Holz
Der YouTube-Kanal "Grundkurs Bouldern" gibt eine sehr nette Beschreibung, Griffe aus Holz herzustellen. Auch findet man jede Menge Beschreibungen, Holz-Volumen herzustellen, z.B. von Climber Dad. Allerdings erfordern die meisten Beschreibungen viel Erfahrung in der Holzverarbeitung plus entsprechende Werkzeuge/ Maschinen.
Für die Holzverarbeitung habe ich zu wenig Erfahrung; ich weiß aus dem Bau meines ersten Volumens aus Holz vom 13. April 2020, dass es sehr mühevoll und nervig war, weil am Ende nichts richtig zusammen gepasst hat, egal, wie genau ich gemessen und gesägt hatte. Mich hat eine Ebay-Kleinanzeige auf die Idee gebracht, Volumen mit Hilfe einer CNC-Fräse herzustellen. Allerdings habe ich die Idee zunächst schnell wieder verworfen, schließlich kenne ich die hohen Preise CNC-gefräster Holzelemente. Auch steht der Erwerb einer CNC-Fräse in keinem Verhältnis zu den Kosten für Volumen oder Griffe. Allerdings bin ich bei meiner Recherche auf eine günstige Protalfräse gestoßen: Die Genmitsu ProVer XL 4030. Zusätzlich ausgestattet mit einem AMB 800 W Fräsmotor bringt sie eine ordentliche und ausreichende Leistung. Ich hatte verschiedene Portalfräsen angeschaut, aber die Möglichkeit der Erweiterung des Arbeitsbereichs gaben den Ausschlag; auch wenn ich nach wie vor mit 40x30 cm auskomme.
Ich modelliere meine Griffe oder Volumen mit Hilfe von Blender in 3D. Meist starte ich bereits mit der zukünftigen Brettstärke (ich verwende 18mm Multiplexplatten). Im Anschluss schneide ich die einzelnen Seiten aus und bringe sie in die Z-Ebene. In 3D lassen sich auch kleine Holzblöcke zum Verbinden gut modellieren; bei diesem rechteckigen Volumen wollte ich keine Verschraubung von oben, daher kommen kleine Holzblöcke auf der Unterseite zum Einsatz.
Idealerweise passen alle Elemente in den Arbeitsbereich, so dass ich sie in einem Fräsvorgang herstellen kann. Die anfängliche Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es oft besser ist, Seiten einzeln auszufräsen und nicht das Optimum aus dem Holz herauszuholen. Das Bild oben zeigt eine vollständige Platzierung im Arbeitsbereich. Im ersten Arbeitsschritt werden die M10-Löcher für die Einschlagmuttern gebohrt.
Sehr gute Erfolge habe ich damit, die Seiten an den Grifflöchern zu fixieren. Am Anfang hatte ich die Seitenkräfte beim Fräsen und die Kraft der Maschine unterschätzt. Insbesondere am Ende, wenn der Ausschneidevorgang beginnt, können Frästeile leicht verschoben und damit zerfräst werden. Oben im Bild der vollständige "Druck" eines kleinen Rechteckvolumens. Nachdem die M10-Bohrungen erfolgt sind, habe ich die Seiten verschraubt und den gut 3 stündigen Fräsvorgang fortgesetzt.
Letztendlich kommen die Bauteile wie bei einem 3D-Puzzle aus der Maschine. Sie müssen noch etwas abgeschliffen werden, können aber leicht weiter verarbeitet werden. Hohe Dreiecke sind besonders einfach, da die Seiten bei 18 mm Holz direkt verschraubt werden können (allerdings ist ein Vorbohren erforderlich, da das Holz sonst aufspringt). Dreiecke benötigen also nahezu keine zusätzlichen Arbeitsschritte. Verschraubung und Schlitze an den Kanten können mit Holzpaste gefüllt werden und im Anschluss vor dem Lackieren nochmal abgeschliffen werden. Ich verwende einen Lack für Fußböden als Grundanstrich, die Rückseite bekommt eine Holzlasur, weil die Volumen für den Außenbereich sind. Dementsprechend sind die Einschlagmutter aus Edelstahl. Bei den grünen Dual-Texture-Volumen ist die glatte Seite mit Spaylack aufgebracht. Allerdings habe ich zuvor den Fußbodenlack noch einmal leicht abgeschliffen. Die raue Seite ist mit PU-Farblack gestrichen, mit feinem Quarzsand bestreut und am nächsten Tag noch mit einem Zweitanstrich übder den Sand versehen.
Holzgriffe kommen nahezu fertig aus der Fräse; insbesondere für Griffe mit Plattenstärke. Allerdings eignen sich diese nur als harte Crimps oder Tritte. Für die dickeren Griffe kommen zwei bis drei Lagen zum Einsatz; die Teile werden mit Leim zusammengeklebt und von unten verschraubt.
Holzgriffe, so wie sie aus der Fräse kommen. Im Anschluss werden sie noch mit Schleifpapier bearbeitet.
Fazit. Die Anschaffung der Fräse war und ist ein großes Abenteuer. Die Möglichkeiten sind grandios; ich freue mich schon sehr, reine Holzgriffe für den Innenbereich zu erstellen. Aufgrund des günstigen Anschaffungspreises der Fräse haben sich die Kosten im Rahmen gehalten. In den ersten 1,5 Monaten habe ich 14 Volumen und gut 20 Griffe gefräst. Alle Volumen (bis auf mein großes 90 cm Volumen, was ich in drei Schritten gefräst habe) haben eine M10-Bolt-On-Möglichkeit, was man sonst nur bei qualitativ sehr hochwertigen Herstellern wie z.B. blocz bekommt. Mir spart die Option Arbeit beim Schrauben und die Wand wird nicht ganz so stark durchlöchert. Außerdem entsprechen die kleinen Volumen eher der Wandgröße; sie sind in der Regel zwischen 20 und 40 cm breit. Zuletzt lassen sich eigene Ideen sehr schnell umsetzen. Allerdings sollte man beachten, dass der Lack ca. 14 Tage zum Aushärten braucht. Ansonsten kann es leicht passieren, dass man beim Schmieren den schönen Sandbelag herunterreißt.
Schrauben und Kanten mit Holzpaste versehen, M10-Edelstahl-Unterlegscheibe für die Bolt-On-Option oben eingeklebt.
Vergleich Hersteller und Vertrieb
12. Oktober 2021Ich wollte schon lange verschiedene Griffhersteller/ Griffserien und deren Vertrieb vergleichen. Inzwischen habe ich eine ganze Menge an Griffen (ca. 600) gesammelt und habe viele Erfahrungen damit gemacht. Bei mir komplett in Excel inventarisiert möchte ich Euch einen vereinfachten Einblick in meine Liste geben. Anbei meine Griff- und Volumenübersicht. Stammen die Griffe aus unterschiedlichen Produktionen, kommen unterschiedliche Materialien oder unterschiedliche Farben zum Einsatz, dann kommt es zu leichten Unterschieden in den Farben. Für mich ist das akzeptabel. Daher habe viele Griffe als in den Farben kombinierbar angegeben, auch wenn z.B. bei Skyroof das Rot etwas dunkler ist und einen höheren Braun-Anteil aufweist als z.B. das Rot der Griffe von Art Rock. Interessant sind für mich auch individuelle Farben von Herstellern, da diese die Anzahl farblich kodierter Boulder erhöht. Sehr schön empfinde ich das Dunkelblau von Skyroof oder Lila von Move-it-Climbingholds/ Euroholds. Man ist dann farblich natürlich auf die Griffe dieses Herstellers beschränkt, was bei diesen Herstellern aber aufgrund der großen Auswahl keine Einschränkung bedeutet. Kritische Farben sind fluoreszierende Farben, da sie zwar vom Farbton sehr gut kombinierbar sind, aber unterschiedlich schnell altern und sehr schnell ihre Schönheit verlieren. Grün ist auch kritisch, da es drei Varianten gibt: hellgrün, grün und dunkelgrün und sich die Farben stark von den Herstellern unterscheiden.
Natürlich lassen sich Preise und Qualität nur schwer vergleichen. Ich hatte bisher viel Glück; nur kleine Risse bei wenigen Griffen. Bei den Volumen ist ein direkter Preisvergleich noch schwieriger als bei Griffen. Zwar sind die größeren Volumen von EP sehr günstig im Vergleich zu blue pill oder blocz; ein Dreieck 300 mit Bold-On-Option von blocz ist trotzdem erheblich günstiger als ein entsprechendes Dreieck von EP, was nicht mit M10 Schrauben befestigt werden kann. Kleine Volumen versetze ich sehr oft, daher lohnt sich die Bolt-On-Option.
Viele Hersteller bieten einen direkten Vertrieb an. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen bis jetzt gemacht. Leider versenden noch nicht alle Hersteller europaweit. Daher habe ich z.B. noch keine Griffe oder Volumen von aix. Manche Hersteller haben Ausstellungsräume (z.B. aix in Prag) oder regelmäßig Lagerabverkauf (z.B. Art Rock in Tirol). Auch alte Griffe von Hallenbetreibern lohnen sich ungemein. Was mir nämlich fehlt ist eine Hand voll Spax-Griffen/-Tritten bzw. Fußtritten allgemein für alle meine Farben. Leider sind die meist nur in größeren Sets erhältlich; ich bräuchte aber Einzelstücke.
Es fällt mir schwer, eine konkrete Empfehlung auszusprechen. Für den Einstieg ist Skyroof perfekt aufgrund der großen Auswahl sowohl an Formen als auch an Farben. Skyroof beschreibt für die Griffe auch jeweils das Einsatzgebiet: Vertikale, leichter Überhang bis zum Dach. Vom Grip gefallen mir deren Griffe zusammen mit denen von Art Rock am besten. Art Rock und blue pill bieten ein sehr professionelles Spektrum höchster Qualität, dabei aber nicht exotisch. EP hat eine enorme Vielfalt zu recht günstigen Preisen. Die von der Fa. Schlamberger produzierten Griffe (Axis, Bleaustone, Lapis, etc) sind in Vielfalt und Kombinationsmöglichkeiten (einheitliche Farben) nicht zu überbieten, sind preislich aber eher hoch angesetzt. Mit Blick auf größere Griffe, Makros und Wettkampfgriffe kann ich Euroholds empfehlen. Die Griffe sind bei hoher Qualität günstig und insbesondere sehr leicht. Auch für regelmäßiges Umschrauben sind die Griffe gut geeignet.
Ich habe viele kleinere Hersteller noch nicht getestet. Teilweise schrecken mich Lieferzeiten ab und zum anderen fürchte ich, dass die Griffe farblich nicht passen. Von manchen Griffen und Volumen träumt man (z.B. Cheeta, wooden boomerang), aber man weiß, dass die Griffe an der Home-Wall nicht sinnvoll eingesetzt werden können ;-)
Grifflager Boulderwand
Grifflager Boulderturm
Es war ein großer Irrtum anzunehmen, dass ich die Griffe von der Boulderwand einfach am Turm verwenden kann. Zwar hatte ich ein paar Henkel von Art Rock aus Tirol zusätzlich bestellt, um das Dach zu bestücken, aber auch die 26° schräge Wand des Turms benötigt Kanten mit Incut oder positive Pinches und nicht die Leisten, Pinches und Slopers, die ich primär für die Boulderwand gekauft habe. Sicher lassen sich einige Griffe wiederverwenden (allerdings bleichen die fluoreszierenden Pinken tatsächlich sehr schnell aus, obwohl der Turm auf der Nordseite liegt und nahezu keine Sonne abbekommt - jeder Hersteller warnt davor und es stimmt tatsächlich 🤔), aber im prinzipiell habe ich sehr viel in neue Griffe, insbesondere Henkel investiert. Ich bin sehr glücklich über die Henkel Open Handed Macro Goodies 01 von Lapis, da sie sehr gut zu den klassischen Pinches von Lapis passen. Sie sind zwar nur leicht positiv, können aber aufgrund ihrer Größe auch super für Dynos verwendet werden. Von blue-pill (wieder über Bergfreunde.de bestellt), habe ich neben dem Extreme Boulder Set jetzt auch noch das Easy Boulder Set bestellt, was aus vielen schönen Henkeln besteht. Ansonsten erfreuen mich viele neue Griffe aus der AV21-Serie von Art Rock .
Neue, leichte Boulder
Aktuell ist die Wand mit relativ leichten Routen geschraubt; es kommt ja die Lebkuchenzeit ;-)
Anspruchsvoll ist lediglich der weiße Boulder. Der Route liegt das Extreme-Boulder-Griffset von blue-pill (über Bergfreunde.de bestellt) zu Grunde. Das Set besteht auf zwei großen Slopern, 5 Pinches, einigen kleinen, aber guten Griffen und schmalen Spax-Leisten. Der Boulder hat zwei Start-Varianten: Übers Eck an den beiden Slopern oder am kleinen Griff rechts an der Platte. Damit die Route interessant wird, sind Volumen oder Kanten nicht erlaubt. Für den Start am Sloper kann man die Tritte und Griffe rechter Hand auch weglassen, dann wird der Einstieg noch spannender. Neben dem Aufsteigen auf die Sloper ist die Schlüsselstelle, den richtigen Fuß in den kleinen Tritt am Turm zu setzen. Geschraubt ist der Boulder nach dem Prinzip des Weglassens. Ich habe erst eine sichere Route geschraubt und dann verschiedene Griffe entfernt bis der Boulder meinem Schwierigkeitsgrad entspricht. Das Boulder-Set erlaubt sehr vielfältige Routen zu schrauben; für mich sind die vielen Spax-Leisten vorteilhaft, da sie unabhängig von den M10-Muttern verschraubt werden können.
Auch interessant - bis auf den Einstieg nicht schwer - ist der reine graue Volumen-Boulder: Von der Platte zum Kasten. Auch hier sind Kanten oder das Holzvolumen tabu. Der gelbe Boulder benötigt wieder etwas Balance beim Einstieg am großen Padaung oder in der Variante vom Kasten ein Umgreifen am kleinen Padaung. Den blauen Symmetrics Trainingsboulder habe ich in eine richtige Route umgeschraubt: Bis zum Turm gibt es jeweils paarweise symmetrische Griffe für rechte und linke Hand. Danach folgen Griffe von Axis-05.04 und Art Rock (dort aus dem Outlet-Mix) zum Top.
Routen-Max
17 Boulder an einer Wand! Das ist das Maximum bis dahin! Neue Griffe sind die braunen Lapis-Pinches 02, die kleinen pinken Lapis Balls 09 und die blauen Axis 05.04 von Climb-Holds, außerdem noch schwarze Foot-Holds aus der Alpenvereinsserie von ArtRock. Die mit Abstand schwerste Route ist der Volumen-Boulder. Der heftigste Start (für mich) sind die Möbius-Ringe, da sie am Turm wenig Halt bieten. Die rote Route wird ganz oben gehooked, man geht quasi in der Horizontalen parallel zur Decke entlang. Ebenso fies ist der blaue Hemissphären-Boulder. Start an der Platte oben und die Tritte immer abfallend an den Volumen. Die Vielzahl der Boulder erreiche ich auch durch relativ kurze Boulder: Pink-Balls linke Wand in groß, bzw. Pink-Balls in klein an der rechten Wand. Außerdem füge ich gerne bei einigen Farben noch einen zusätzlichen Start bzw. Top in die Gegenrichtung hinzu (schwarz und orange jeweils in beide Richtungen - orange startet im Kasten bzw. an der Kante der Platte). Die Schwierigkeit variiert dabei stark bei den unterschiedlichen Richtungen.
Anmerkung Dez. 2020: Das bisherige Maximum an Boulder-Routen liegt bei 27! Die meisten Boulder werden dabei von rechts nach linke und umgekehrt gebouldert. Außerdem erreiche ich die hohe Anzahl durch 2-3 Startvariationen bei einigen Boulder...
Symmetrics
Meine Bestellung von Climb-Holds ist da. Ein besonderes Schmankerl ist das Set Symmetrics von Bleaustone. Es enthält 10 symmetrische Mini-Griffpaare. Ich habe an meiner Platte eine einfache Trainingsidee umgesetzt. Auf zwei kleinen Tritten stehend werden abwechselnd oder gleichzeitig die Griffe gewechselt. Am besten, man lehnt sich pro Runde weiter aus der Wand, bis es einen auf die Matte schmeißt :-).
Boulder mit Volumen
Viele neue Routen mit den Volumen. Kurz und interessant sind die beiden symmetrischen Routen Pink und Blau an der Platte. Ein Startgriff am Volumen, zwei Starttritte darunter und ein Topgriff. Kurze Balance und Aufstehen, aber immer wieder witzig - insbesondere aufgrund der Symmetrie. Die Wand ist natürlich tabu, sonst ist Blau ein Kinderspiel. Vom Schwierigkeitsgrad natürlich außen vor.
Der für mich schwerste Boulder ist der reine Volumen-Boulder - Start am Volumen rechts und zum Top-Volumen links oben. Nach dem Aufstehen erst ein Spaziergang, das Runtersteigen nach dem Turm ist die Schlüsselstelle, weil das Dreieckvolumen dazu nicht wirklich Halt bietet.
Der orange Boulder erfordert saubere Fußarbeit - es sind in der Regel immer zwei schmale Tritte pro Volumen angebracht und diese sind aufgrund der schrägen Stellung nicht leicht anzutreten (Alpenverein Edges 2 von Art Rock). Auch die Griffe sind schwer zu greifen - entweder Sloper oder Edges an den Volumen, deren Ausrichtungen nicht gerade zum Greifen einladen. Der Start ist an der rechten Kante der Platte, der Top am Volumen links oben am Kasten - die Volumen selbst sind natürlich tabu. Das gleiche gilt für schwarz. Dieser Boulder startet an den beiden Fat-Tetres-Volumen an der Platte und bewegt sich ebenfalls zum Topgriff am linken Volumen oben.
Etwas leichter, aber auch nicht ohne sind die pinken Möbius-Ringe. Zwar kann man die Volumen mit benutzen, aufgrund der Ausrichtung der Ringe sind diese nicht immer leicht zu greifen. Auch nicht leicht zu greifen ist die lila Route mit den Fingerlöchern. Der Start ist links an der Kante vom Kasten, Volumen sind nicht erlaubt.
Der türkise Boulder quert recht tief den Turm, von daher ist das Aufstehen an der Wand dann anspruchsvoll. Das Queren des Turms wird durch eine kleine Kante rechter Hand stark vereinfacht. Relativ einfach ist die dunkelblaue Route vom Kasten zum Holzvolumen aufgrund der Tatsache, dass die Volumen benutzt werden können.
Den roten Boulder hat wieder einmal mein Sohn geschraubt. Der Startgriff - eher eine Markierung: ein Shadow-Tritt von Skyroof - ist auf der Unterseite des rechten Fat-Tetres angebracht. Dann geht es mit einem kleinen Dyno an den guten Henkel am Dreieckvolumen oben am Turm. Im Anschluss steigt man zum Top am linken Volumen durch. Der Shadow-Tritt als Griff am Dreiecksvolumen gibt allerdings nicht ganz so viel Halt, wie man gerne hätte. Einige Volumen sind beim roten Boulder erlaubt - ursprünglich waren auch diese mit Shadow-Tritten versehen. Es war für die anderen Routen angenehmer, die Volumen einfach mit rot zu markieren und die Tritte zu entfernen.
Der Start des gelben Boulders und das Queren des Turms ist nicht ohne. Der dicke Pinch am Start (Alpenverein Pinches 2 von Art Rock) hat nur eine leichte Mulde Richtung Turm und eine ausgeprägte Wölbung auf der anderen Seite. Im Gegensatz zum langen Pinch aus dieser Serie, der bisher geschraubt war, gibt dieser Pinch in seiner Ausrichtung erheblich schwerer Halt für die Turmquerung an der Sonne. Die einfachste Route ist grün - man steigt an der Kante der Platte hoch und kann mit Hilfe der Volumen bequem zum Top am Kasten durchsteigen. Mit zehnmal am Stück hin- und zurück, hat mein Sohn den (seinen) bisherigen Traversenrekord gebrochen.
Insgesamt sind es jetzt 12 Boulder an einer Wand. Die Volumen bringen viele neue Möglichkeiten. Für die Startgriffe habe ich ein neues Farbschema eingeführt: grüne Streifen markieren Routen, bei denen Volumen erlaubt sind; bei lila Streifen sind alle Volumen tabu und bei blau markierten Boulder dürfen ausschließlich die grauen Volumen genutzt werden.
Die Volumen sind da!
Pünktlich mit der Wiedereröffnung der Boulderhallen sind heute meine Volumen von blocz und blue-pill eingetroffen, die ich über Kletterkultur bestellt hatte: vier Dreiecke 300 von blocz, drei schmale Vierecke von blue-pill und das Fat-Tetres-600-Set ebenfalls von blue-pill. Die Fat-Tetres sind mit Grundplatte, lassen sich also beliebig auf die M10-Muttern verschrauben und auch die Drei- und Vierecke sind mit Anschrauboption, können ebenfalls direkt angeschraubt werden. Das schont die Holzwand, da pro Volumen nur eine Spax-Schraube als Verdrehschutz benötigt wird und nicht das Volumen vollständig über Spax verschraubt wird. Jedes Volumen hat zwischen 3 und 9 Schraublöcher für Griffe und Tritte. Auch wenn blau oder gelb vielleicht schöneren Farben für die Volumen wären, so bietet grau aufgrund meiner Griffarben die Möglichkeit, einen reinen Volumen-Boulder zu schrauben, was dank der Anzahl auch vernüftig funktioniert. Leider bin ich beruflich im Moment sehr ausgelastet, so dass es noch etwas dauert, bis ich mich intensiv mit den Volumen beschäftigen kann. Hier mein erster Versuch: eine kurze pinke Route (mit Volumen), die viel Körperspannung und Balance braucht und immer wieder Spaß macht, hat man den Einstieg mal geschafft. Beide Füße müssen natürlich zum Start auf die Tritte unten! Und: Kanten sind verboten. Nur Griffe, Volumen und notfalls die Wand.
(Ein Akkuschrauber muss her - zumindest fürs Abschrauben!)
Neue Routen
05. Juni 2020Mit den neuen Griffen von Climbing Holds (pink und mint) sind ganz neue Boulder entstanden. Der pinke Boulder besteht aus den Möbius-Ringen (Classic Mobius Rings 04) von Bleaustone und den Balls 01 von Lapis. Ich hatte mir die Balls eigentlich als Fußtritte mitbestellt, weil ich die dafür vorgesehenen Footholds Balls 09 für zu klein empfand. Tatsächlich sind die Balls 01 handgroß, etwas größer als die Hemisphere M von Move-it-Climbingholds (blau). Aber es sind 3 recht flache dabei, die als Fußtritte durchgehen. Die Route ist simpel geplant: Von den größten Möbius-Ringen zu den kleinsten und parallel als Tritte von den schmalsten Balls zu den tiefsten. Allerdings störte der tiefe Ball den Start des schwarzen Boulders, daher fällt der Tritt für den Top wiederum schmaler aus. In der Route ist ein Ball am Turm auch als Griff geschraubt. Die Schwierigkeit der Routen lässt sich bei den Balls sehr einfach über die Tiefe und damit die Greifmöglichkeit variieren. Der minte Boulder besteht aus Griffen der Axis-06 Serie (6.6a und 6.6b). Im Bild sind die Griffe aller Routen von oben im aufsteigenden Schwierigkeitsgrad dargestellt.
Schwarz ist gleich geblieben, der Boulder wollte noch ein wenig geübt werden.
Orange startet hängend am Kasten, geplant mit Kneehook im Kasten für eine Drehung, damit man über den unteren Sloper zum Griff oben am Turm aufsteigen kann. Dynamisch lässt sich das aber abkürzen. Die Schlüsselstelle ist der Sloper nach dem Turm, den man doppeln muss, weil der Griff am Holzvolumen genau wie der Topgriff verkehrt geschraubt sind und keinen Halt bieten. Danach Fußwechsel mit dem Sloper an der Platte, durchsteigen und mit zwei Finger an den Top heranziehen.
Mint startet an der Platte, nach dem Start folgt eine dünne Kante als Untergriff, danach das Herabsteigen an der Wand, um den Turm tief zu unterschreiten. Dynamisch geht es dann an einem sehr guten Griff hoch an den Top.
Pink, wie bereits beschrieben startet am größten Möbius-Ring. Die Ringe haben immer eine Seite, die sich sehr gut greifen lässt und eine zum Ziehen. Man kann die Ringe in die gewünschte Richtung an der Wand drehen und damit die Schwierigkeit bestimmen. Die Schlüsselstelle ist der Turm, weil man rückwärts weitersteigen muss, um guten Halt zu haben, danach folgen unangenehme Trittwechsel an den kleinen Ringen. Wer groß ist, kann den letzten Tritt aussparen und von Plattenmitte aus den Top greifen - die Platte ist halt doch noch etwas zu kurz :-)
Blau mit den Hemisphere-Griffen startet am Kasten und verfolgt das gleiche Thema wie Orange: Die Schlüsselstelle ist der Anschluss an die Turm-Querung: Man muss mit links am Turm umgreifen, während man sich mit rechts am Ball neben dem orangen Sloper hält. Auch hier ist der Griff am Holzvolumen nicht zum Greifen, man wird also zum Umgreifen gezwungen. Steht man bereits auf dem oberen Tritt am Turm, dann geht die Tür auf und man fliegt raus. Der Rest ist Durchsteigen bis zum Top.
Lila geht an schmalen Tritten die Platte hoch, schöne Henkel am Holzvolumen helfen die Wand zu queren, doch am Turm muss man sich mit zwei schmalen Leisten abkämpfen. Auch der Topgriff ist eine Leiste. Sind die Füße einmal sortiert, dann kann man bequem einen Tritt im Kasten wählen und findet oben guten Halt.
Rot ist vergleichbar mit Lila nur die andere Richtung. Man steigt an tollen Henkeln am Kasten hoch und quert die erste Wand. Beim Kasten gibt es nur Untergriffe, das macht die Querung schwierig, wie Freunde gezeigt haben, aber machbar - ich habe bei meiner Größe immer abgekürzt und nach dem guten Henkel an der zweiten Wand gegriffen.Danach geht es an schmalen Griffen an der Platte entlang zum schönen Top-Henkel. Die kreisrunde Spur an der Wand zeigt, dass man auch dynamisch den Top erreichen kann - sie hat mein Sohn mit seinen Schuhen in der Wand verewigt.
Gelb fordert etwas Balance an der Platte und der ersten Wand und geht dann mit kräftigen Pinches nach dem Turm zum Top. Die Schlüsselstelle ist das Greifen in die "Sonne" am Turm, da die schmale Leiste zu tief liegt, um Halt zu bieten. Ein Fuß gegen die Platte hilft zum Stabilisieren.
Grün startet im Kasten und über zunächst schmale Tritte zum Turm hinauf. Die Leiste auf der rechten Turmseite muss gedoppelt werden, danach geht es mit wenig Griffen, aber Hilfe der Wand an der Platte entlang zum Top.
Neue Griffe
Über die Sloper hatte ich ja schon berichtet. Inzwischen habe ich neben Sloper 2 auch Sloper 3 aus der Alpenvereins Serie von Art Rock, das sind insgesamt 6 dicke Sloper! Aktuell meine liebsten Griffe. Die Sloper 1 sind unterwegs... :-)
Die Woche sind von Move-it-Climbingholds die Hemisphere M und S in blau angekommen (im Bild zusammen mit roten Griffen von Skyroof). Ich habe sie bei der Kletterbude bestellt; das hat prima geklappt. Ich habe viele schöne Erinnerungen an Routen mit (meist blauen) kugelförmigen Griffen, daher hat mich die Hemisphere Serie gleich gereizt. Beide Serien sind zusammen 20 Griffe. Sowohl M als auch S lassen sich gut als Griffe und Tritte verwenden. Habe mit meinem Sohn heute eine witzige Route geschraubt; das leuchtende Blau sieht sehr gut aus! Die Griffe sind sehr rauh - tatsächlich die rauhesten, die ich bisher habe. Das macht die Griffe unangenehm, wenn man sie versehentlich mit Arm oder Bein streift. Zum Greifen sind sie extrem gut. Haptisch sind mir die Negativen bei einigen Griffen zu stark ausgeprägt. Das macht die Griffe einerseits sehr interessant, andererseits entstehen auch recht scharfe Kanten. Mal schnell nachgreifen, geht dann gar nicht. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Griffe ganz neu sind. Im Moment fehlt mir der Effekt dieser tiefen Mulden, da man alle Griffe sehr gut an der Basis greifen kann - egal wie stark die Mulde ausgeprägt ist.
Der neue orange Boulder startet an der rechten Kante von der Platte. Der Sloper 2 erlaubt kaum zu greifen, dafür ist Sloper 3 richtig gut und auch die 4 stabilisiert beim Traversieren. Um an den Griff 7 zu gelangen steigt man im Stütz zwischen 3 und 5 zunächst auf die 2, dann mit dem anderen Fuß auf die 5. Dank meiner Größe komme ich leichter auf den Tritt neben der 5. Geplant war, dass man sich auf die 5 stützt und den Fuß gerade noch so mit auf den Sloper bringt. Für den Übergang am Turm gibt es viele Möglichkeiten. Der rechte Fuß muss auf den Tritt neben der 5 und die rechte Hand an die 7. Ich steige erst mit links auf den Tritt und mache einen Fußwechsel mit den Sloper 4 und 6. Mein Sohn tanzt in der Horizontalen und hat plötzlich den richtign Fuß auf dem Tritt. Auch gut ist Griff 7 und Sloper 6 für den Fußwechsel. Hat man die richtige Position, dann kann man mit links die Kante 8 gegenüber Griff 7 greifen und im Umschwung einen Fußwechsel vornehmen: rechts auf den Tritt neben Turm und den linken Fuß aud die 9 setzen, sich dann an der 8 hochziehen und schon ist man am Top. Gemütlicher geht es ohne Fußwechsel um den Turm, man kann sich dann auf die 9 stützen und zusammen mit der 8 den Fußwechsel vornehmen. Wer's kann, kann auch nur mit der 8 den Fuß wechseln :-)
Der rote Boulder ist als Überhang gedacht. Man startet am Kasten und steigt mit den Füßen zunächst auf die Tritte in der Kastenmittelleiste. Der erste von den beiden Jugs an der Wand ist noch leicht zu greifen. Für den zweiten bietet sich ein Hook auf den Jug im oberen Kasten an. Unbedingt muss man die Jugs an der Wand hooken, wenn man die Griffe am Turm greifen möchte. Ansonsten schrammt man mit der Schulter gegen den Turm. Ich warte ja sehnsüchtig auf meine Volumen, die wären ideal für den oberen Bereich meines Überhang-Boulders. Trotzdem bin ich überrascht, dass es so gut an der vertikalen Wand geht. Hat man beide Jugs oben am Turm, dann kommt der Richtungswechsel. Von da an geht es "normal" zum Top auf der Platte.
Lila hat mein Sohn geschraubt als der Kasten neu war. Es ist inzwischen der älteste Boulder (ich komme zur Zeit nicht mehr zum wöchtenlichen Umschrauben, was auch daran liegt, dass es inzwischen zu lange dauert...). Der ist aber so fies, dass ich ihn noch nicht umgeschraubt habe. Man muss an kleinen Leisten und Fingerlöchern Trittwechsel vornehmen, und auch der Turm muss sehr tief passiert werden. Vorallem mangelt es an Tritten und gefühlt jeder muss gewechselt werden.
Ganz neu ist schwarz - Sloper 1, Pinches 1 und Foorholds der Alpenvereinsserie von Art Rock. Die kleinen Sloper sind echt fies zum Greifen, auch ein paar der Pinches bieten nur von unten richtig Halt. Die Schlüsselstelle ist natürlich der Turm. Sobald man den zweiten Fuß unter den Turm setzt, geht die Tür auf. Auch der Start am "Bumerang" an der rechten Seite der Platte ist nicht ohne. Halten kann ich mich nur durch Druck von unten.
Leuchtend Blau ist der Boulder mit den Hemispheren der Move-it-Climbingholds. Eine sehr schöne Route, die viele unterschiedliche Moves herausfordert. Ebenso geschraubt und leicht zu verwechseln die Sloper von ALPIDEX (dunkelblau meliert, dein-klettershop).
Erste Sloper
Drei dicke orangene Sloper aus der Alpenvereins Serie von Art Rock sind bei mir angekommen. Das Umschrauben war überfällig, also gleich an die Arbeit! Der orangene Boulder startet am größten Sloper. Dieser ist ganz gut zu greifen, bietet in der Position aber keinen richtige Halt. Ich habe bisher drei Lösungswege zum Top erarbeitet, alle ohne Kante - es gibt aber sicher mehr. Geplant war: Eindrehen mit Sloper 3 und Kante 2 an die Wand; rechter Fuß auf den Start, an Kante 2 hochziehen und mit linken Fuß in den oberen Tritt hochsteigen. Sloper 4 ist verkehrt herum geschraubt, man (ich) kann sich (mich) nicht daran hochziehen, aber gut dagegen stützen, ansonsten öffnet sich beim Hochziehen die Tür. Handwechsel von 2 auf die 4, dazu mit linker Hand in die Wand und an der Platte drehen, je nach Größe für den nächsten Move evtl. noch den rechten Fuß auf die 3. Mit linker Hand die 5 greifen und linken Fuß auf den darunterliegenden Tritt. Für den kommenden Fußwechsel hilft es, von der 3 oder dem Start mit dem rechten Fuß einen Tritt herunterzusteigen; so lässt sich die 5 besser greifen. Statisch oder dynamisch Fußwechsel: rechter Fuß anstelle des Linken in den Tritt unter der 5, linker Fuß auf den Tritt am Turm. Evtl. vorm Setzen des linken Fuß doppeln an der 5. Handwechsel an der 5 und mit links die 6 greifen. Anschließend Fußwechsel: links auf Tritt unter Top, rechts auf Turm. An 6 eindrehen, Top greifen - Achtung, Top hat keine Mulde - ich lehne mich/ stütze mich dazu an den Turm.
Anstatt an der Platte mit dem Gesicht zur Wand drehen, kann man auch vorne herum drehen, dabei bleibt man an der Kante 2. Wenn man groß ist :-) kann man beim Hochziehen am Anfang auch gleich den Tritt unter der 5 rückwärts ersteigen und vorwärts drehen - Sloper 4 wird dann mehr oder weniger überflüssig. Auch ist der Start für Große einfacher, wenn man anstelle des Tritts auf der rechten Seite des Starts gleich auf linker Seite startet und den rechten Fuß hinten in die Wand stützt. Die Schlüsselstelle ist letztendlich das Erreichen von Griff 5 derart, dass ein Handwechsel möglich wird.
Die gelbe Route hat ebenfalls einen interessanten Start. Wir haben vier Startvarianten in absteigender Schwierigkeit bestimmt: Wie markiert, für eine oder beide Hände den Pinch darüber greifen, ein Fuß in den zweiten Pinch unten und beide Hände am Start greifen, oder am einfachsten ein Fuß in den zweiten Pinch und mit ein oder beiden Händen den Pinch oberhalb des Start greifen. Neben der Verrenkung am Start ist die Schlüsselstelle das Erreichen des Pinch an der seitlichen Wand, wozu es im Prinzip nur Tritte gibt. Man kann aber wunderbar freihändig an der Platte drehen. Kante ist verboten! Blau ist ähnlich wie gelb nur etwas höher angesiedelt - man startet an Wand und Platte und muss als erstes auf die Startgriffe steigen. Danach vergleichbar wie orange - der Top ist nicht leicht zu greifen und die Kante neben dem Turm nur mit sehr kleinen Fingern. Rot ist richtig fies - von meinem Sohn geschraubt. Schon der Startgriff ist ein schmaler Shadow-Tritt, auch danach hat er mehr Tritte als Griffe gesetzt. Er hat die Wette gewonnen, ich konnte ihn nicht flashen!
Die neuen Routen
18. April 2020
Das Umschrauben hat sich durch den Bau der Platte etwas verschoben. Zeitgleich sind meine ersten Griffe von Art Rock aus Tirol angekommen. Die "Edges 2" in orange aus der Alpenvereinserie sind 10 mittelgroße bis schmale Kanten, die ich alternierend als Griffe und Tritte verwende. Mein erster Boulder verwendet die Griffe/ Tritte einfach in absteigender Größe. Die Oberfläche der Griffe ist auch ohne Chalk sehr gut zu greifen. Die Kanten haben leichte bis keine Griffmulden, die Boulder Schwierigkeit lässt sich also sehr gut variieren. Wahrscheinlich werde ich noch ein paar Tritte aus der Serie besorgen, dann ergeben sich noch neue Variationsmöglichkeiten. Die "Sonne" hat ihren Stammplatz aus dem Überhang vom Turm verlassen - in der gelben Route wird sie jetzt auch zum Stützen/ leichten Manteln verwendet - schlecht auf dem Bild zu sehen ist ein gelber Griff an der rechten Seite des Trapez Volumens; an diesen komme selbst ich bei meiner Größe nicht ohne einen Stütz hin. Um den Turm geht es auf der gelben Route jetzt nur noch dynamisch, zumindest wenn man die alten Regeln (s.o.) anwendet. Die Fingerlöcher des lila Boulders (Serie Impression von Skyroof, s.o.) sind optimal an der Platte; sie sind zum Teil nur 1 cm flach, helfen aber sehr gut, das Gewicht an der Wand zu verlagern. Grün ist wieder eine Traverse, kann aber auch als Boulder in zwei Varianten genutzt werden: Von den beiden Startgriffen links oben herum oder unten herum zum Top auf die Platte rechts oben. Rot startet wie grün von links, allerdings mal wieder ein Sitzstart. Blau ist gleich geblieben - muss ihn noch ehrlich toppen!
Mein Lieblingsboulder
Aktuell ist mein Lieblingsboulder gelb. Eigentlich für meine Größe recht einfach, man braucht etwas Gleichgewicht und hat einen Fußwechsel, ansonsten steigt man locker durch. Darum haben mein Sohn und ich zwei Zusatzregeln aufgestellt: 1. die Sonnenregel: Unsere Sonne (Padaung, im Bild Nummer 3) darf erst berührt werden, wenn der Startgriff losgelassen wurde; das gleiche gilt für den Top: Erst die Sonne loslassen bevor der Top gegriffen wird; dynamisch gilt nicht. 2. Für mich ist Wand, Kante und Volumen tabu, mein Sohn darf die Seitenkante vom Top-Volumen mitbenutzen, quasi als Größenausgleich :-) Spannend ist der Boulder aufgrund der Griffsetzung. Griff 2 geht nur als Untergriff, oben hat man keinen Halt. Griff 5 ist mehr ein Hindernis, er kann beim Trittwechsel als Stütze dienen. Die Route besteht aus den "Grip Edges" von Skyroof. Das Set hat 5 Leisten, davon sind 4 verbaut. Start und Griff 2 sind je nach Richtung von einer Seite gut zu greifen, da sie leicht vorne zusammenlaufen und eine Seite mit der Wand eine Griffkante bildet. Griff 4 hat keine Ausrichtung, er ist eine gerade Leiste und der Top-Griff ist eine Leiste mit Griffmulde auf beiden Seiten. Die Tritte und Griff 5 sind das Set "Cubes" von Skyroof. Man kann sie in zwei Richtungen schrauben, die eine Seite ist nahezu senkrecht zur Wand, während die andere Seite schräg nach außen abfällt, also weniger Halt bietet. In meiner Route kommt immer die Schräge bei den Tritten zur Anwendung (außer also Griff 5), das erfordert sauberes Antreten und erschwert den Fußwechel nach dem Padaung (Griff 3) erheblich. Durch die großen Tritte kann man auch super barfuß bouldern und den Füßen eine Pause von den Schuhen bieten! In der Theorie also ganz einfach: Nach dem Start beide Füße auf den breiten Tritt, dazu Untergriff 2, dann in die Sonne hängen und rechten Fuß auf den Cube nach dem Turm. Jetzt an der 4 in die Wand eindrehen, stützen auf 5, dabei Fußwechsel und zum Endtritt rückwärts durchsteigen, eindrehen und toppen.
Das spannende an dem Boulder sind nicht nur die verschiedenen Moves, oder Möglichkeiten andere Moves einzusetzen, sondern egal wie oft man ihn getoppt hat, es haut einen immer wieder an anderer Stelle raus. Bei Lila ist die Schlüsselstelle der Start (beide Hände am dicken Sloper). Hat man den Move aber einmal raus, dann steigt man ihn jedes Mal durch (außer man unterschätzt den Top beim Greifen). Blau (Start mit beiden Händen am Herz) ist sehr anspruchsvoll: Umgreifen nach Start ohne rauszufallen, blocken beim Queren des Turmvolumens und halten des Tops (ToDo). Aber Mittwoch diese Woche wird umgeschraubt!
Die ersten Griffe
Die Klettergriffe von ALPIDEX (grün - ohne die Piccolo-Tritte, rot - ohne die flachen Tritte und Leisten, und blau), haben eine raue Oberfläche und sind sehr gut zum Greifen. Insgesamt sind die Griffe kleiner als man sie aus den Hallen kennt, was aber bei der ohnehin recht kleinen Boulderwand eher von Vorteil ist. Die grünen Henkel und Leisten sind für Anfänger sehr gut geeignet. Ich benutze sie für Traversen zum Ein- und Ausbouldern. Das rote Set (kleine Henkel und Tritte L-M) gefällt mir sehr gut, da im Prinzip alle Tritte auch als kleine Griffe verwendet werden können und das Set mit 15 Griffen/Tritten für einzelne Routen gut ausreicht. Mit den blauen Slopern lassen sich echt fiese Boulder gestalten. Auch wenn das Set nur 10 Stück enthält, wies meine längste Route 3 m diagonal über die Wand auf!
Die Klettergriffe von Skyroof (gelb, flache rote Tritte, flache rote Leisten, grüne Piccolo Tritte) haben dagegen eine viel feinere Oberfläche. Trotzdem lassen sich auch die schmalsten Tritte (Shadow) gut antreten und bieten perfekten Halt.
Schnell wird klar, dass nicht nur die Abwechslung bei den Routen, sondern auch die Abwechslung bei den Griffen das Bouldern spannend macht. Die grünen Griffe/ Tritte werden für die Traverse in der Regel komplett verschraubt. Damit ist jeder Griff und jede Leiste bekannt. Für meine lila Boulder habe ich daher eine größere Bestellung bei Skyroof aufgegeben und setzte maximal 10-15 Griffe/ Tritte pro Route. Damit ist ein kompletter Wechsel möglich. Im Moment umfasst mein Kontingent die Sets MultiTritte (5 Stück), Pick-up (10 Tritte/Griffe S) und Impression (20 Tritte/Griffe S-L). Mal eine Route nur mit Fingerlöchern, nur mit Leisten, mit Henkeln oder bunt gemischt etc.
Großes Plus bei Skyroof - man kann zu jedem Set ein passenden Schraubenset dazubestellen. Außerdem können die meisten Tritte/ Leisten auch mit M-10 Senkkopfschrauben geschraubt werden; das schont die Schuhe, weil man nicht auf den Schraubköpfen steht. Umweltfreundlich werden die Griffe in Packpapier eingewickelt. Einige Griffe lassen sich einzeln oder paarweise bestellen. Das schont im Vergleich zu anderen Anbietern den Geldbeutel, da häufig nur komplette Sets bestellt werden können. Werde weitere Griffsets und Anbieter testen und hier berichten!