Bildmeditationen

Gedanke

Ansprache

An all die guten Menschen

richte ich jetzt mein Wort

und spreche mit meiner eigenen Stimme das aus,

was ich zu sagen habe.


Es sollte nicht zu viel sein, was ich da sagen möchte.

Doch es soll etwas bedeuten.

Ich bitte darum, dass man meine Worte nicht ungehört verhallen lässt.

Ich möchte etwas Wahres sagen.


Manche fragen sich womöglich,

was denn einer wie ich zu sagen wüsste.

Nun gut, so soll das richtig sein.

Auch diese möchte ich dazu einladen mir zuzuhören.


Manche fragen sich womöglich auch,

was denn von mir an Gutem zu erwarten sei.

Nun, das lasse ich so gelten.

Auch für diese spreche ich das alles hier aus.


Ich halte einen Moment lang ein und warte die Stille ab.

Jetzt gerade würde es noch nicht an der Zeit dazu sein,

ein besonderes Wort auszusprechen.

Schließlich bin ich jetzt noch nicht bereit dazu gewesen.


Die Bereitschaft möchte ich erst einmal erlangen, ehe ich mich äußere. 

Passend sollte das alles sein. 

Also richte ich mir ein Blatt Papier und einen Stift. 

Das lege ich vor mich hin.


An all die guten Menschen.. (da capo)

Meditation

Aus dem Nichts heraus

Aus dem Nichts heraus wirkt das Schicksal.

Es zeigt uns Tor und Steg.

Es fügen sich die Dinge auf unserem Weg.

Nichts könnte uns davon gestohlen werden,

denn nichts ist uns verblieben.

Ohne eine Miene zu verziehen haben wir das Schicksal angenommen,

und tun noch immer das, was wir können.


Hundertfach haben wir das getan, aber es hat noch immer nicht gereicht.

Zu schlecht sind diese Werke geraten.

Bezahlen müssen wir selbst dafür, das ist sicher.

Es schützt kein Reglement vor dem Wucher des Zinses.

Die einstigen Gönner haben die Faxen dicke.

Schrecklich ist ihre Übermacht.

Doch wer darf bestimmen, was uns gegeben wird?


Inmitten solcher Widrigkeiten befinde ich mich jetzt

und male ich ein einfaches Bild.

Ein Bild von der Erntezeit ist es gewesen. 

Es sollte Gewicht in sich tragen,

es sollte etwas mit Kraft verkörpern.

Ein von zwei Händen getragener Teller mit Feldfrüchten,

das stellt es dar.


Ich habe das Bild nach und nach mit Ornamenten verziert.

Kreise und Kringel male ich in Vielzahl auf das Papier.

Strahlen von Licht erscheinen da auch,

eine Himmelsmechanik wird gebildet.

All das gefällt mir gut und darum stelle ich es dar.

Ein flammendes Inferno ist das gewesen

und doch hat alles davon in sich geruht.


Mit Worten schmücke ich das Bild zudem aus.

Diese Worte sind wie Bindfäden, sie vernähen das Werk.

Worte, mit denen ich etwas zurechttrimme.

Worte mit denen ich etwas zurechtzimmere.

Worte, die einmal leise raunend erklingen sollen.

Sie sollten ausgesprochen werden.

Sie möchten erschallen.


Dann liegt das Bild bei mir auf dem Tisch und ruht.

Es harrt eine Nacht lang auf den kommenden Tag.

Dieser Tag wird ihm dann die Farbe bringen.

Das bringt manches Lichte herbei.

Mit Licht habe ich schon immer gerne gespielt.

So habe ich es auch getan, als ich die Farben auf mein Werk aufgetragen habe.

Dabei ist etwas damit geschehen.