Anhang
Albert Schweitzers Welt
Neu erschienen im Mai 2025
Albert Schweitzers Welt
Der Anhang enthält vertiefende Inhalte: authentische Zitate von Albert und Helene Schweitzer, biografische Informationen, Beiträge zu Lambaréné sowie weiterführende Quellen. Besonderes Augenmerk liegt auf Helene Schweitzer, deren Bedeutung lange unterschätzt wurde.
Wer tiefer einsteigen möchte, findet hier fundiertes Material für eigene Recherchen und neue Einsichten in das Leben zweier außergewöhnlicher Menschen.
Das folgende Zitat wird seit langer Zeit Albert Schweitzer zugeschrieben und ist weit verbreitet. Zudem hat es laut Aussagen im Internet unzählige Menschen in ihrem Lebensweg positiv beeinflusst. Allerdings konnte ich bei meinen Recherchen keine eindeutige Quelle finden, in der Albert Schweitzer diesen Text verfasst hat. Er ist sicher im Sinne Schweitzers abgefasst, allerdings ist seine Urheberschaft zweifelhaft. Es handelt sich vermutlich um eine Zuschreibung oder eine freie Interpretation von Gedanken, die Schweitzer zugeschrieben werden. Der Stil des Zitats erinnert eher an Texte des 20. Jahrhunderts, die Selbstbestimmung, individuelle Freiheit und Unabhängigkeit betonen. Da der Text aber weitreichende Wirkung hervorgerufen hat, möchte ich diesen hier vollständig zitieren und im Anschluss entsprechende Originalzitate von Schweitzer anführen. Bei der Suche nach Originalzitaten Schweitzers stütze ich mich weitgehend auf die Ergebnisse von ChatGPT.
„Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein. Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen, wenn ich es kann. Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten. Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt und abgestumpft, weil der Staat für mich sorgt. Ich will dem Risiko begegnen, mich nach etwas sehnen und es verwirklichen, Schiffbruch erleiden und Erfolg haben. Ich lehne es ab, mir den eigenen Antrieb mit einem Trinkgeld abkaufen zu lassen. Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens entgegentreten, als ein gesichertes Dasein zu führen. Lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolgs, als die dumpfe Ruhe Utopiens. Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten hergeben, noch meine Menschenwürde gegen milde Gaben. Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen, dies ist mein Werk. Das alles ist gemeint, wenn ich sage, ich bin ein freier Mensch.“
Hier sind einige authentische Zitate von Albert Schweitzer mit ähnlichem Inhalt über Selbstbestimmung, Freiheit und Verantwortung:
1. Über Eigenverantwortung und Selbstbestimmung:
„Der Mensch ist kein Werkstück der Umwelt, sondern ihr Gestalter.“[1]
2. Über die Notwendigkeit, das Leben selbst zu gestalten:
„Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“[2]
3. Über Freiheit und innere Unabhängigkeit:
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“[3]
[1] Schweitzer, A.: Aus meiner Kindheit und Jugend. In: Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Bd. 1, München: C.H. Beck, 1988, S. 45.
[2] https://www.dalberg-gymnasium.de/bild-des-tages/48718 - abgerufen am 05. März 2025
[3] https://albert-schweitzer-heute.de/wp-content/uploads/2017/12/DASZ-Flyer-2017.pdf - abgerufen am 05. März 2025
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Um den Zeitgeist zu konservieren, der kurz vor der Drucklegung dieser Schrift herrschte, stellte ich ChatGPT am 06. März 2025 folgende Frage:
„Was sind die grundlegenden Themen, die die Menschen in Deutschland aktuell bewegen?“
Die Antwort der KI spiegelt anscheinend noch den Informationsstand von Dezember 2024 wider. Alle Themen bezgl. des Präsidentenwechsels in den USA[1] und der Regierungsbildung in Deutschland[2] bleiben unerwähnt.
Hier die Antwort der KI:
Aktuell beschäftigen folgende zentrale Themen die Menschen in Deutschland:
Die Sorge über die Fähigkeit Deutschlands, den Zustrom von Geflüchteten zu bewältigen, ist gestiegen. Im Herbst 2023 betrachteten rund 44 Prozent der Bevölkerung die Steuerung und Regelung der Einwanderung als das wichtigste Problem für das Land.[3]
Diese Bedenken spiegeln sich auch in Nordrhein-Westfalen wider, wo 27 Prozent der Befragten die Migrations- und Flüchtlingspolitik als drängendstes Problem ansehen.[4]
Die steigenden Lebenshaltungskosten und die Inflation bereiten vielen Bürgerinnen und Bürgern Sorgen. Im April 2024 nannten etwa 27 Prozent der Befragten Migration, Asyl und Ausländerfragen als das wichtigste gesellschaftliche Problem, gefolgt von der Wirtschaft und den steigenden Preisen.[5]
Diese wirtschaftlichen Herausforderungen beeinflussen den Alltag vieler Menschen und führen zu Unsicherheit hinsichtlich der finanziellen Zukunft.
Der Klimawandel bleibt ein zentrales Anliegen. Im Herbst 2023 betrachteten 17 Prozent der Deutschen den Umwelt- bzw. Klimawandel als eines der wichtigsten Probleme.[6]
Besonders jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sind besorgt: 31 Prozent von ihnen sehen den Klimaschutz als drängendes Problem an.[7]
Die Qualität des Bildungssystems steht im Fokus der öffentlichen Diskussion. In Nordrhein-Westfalen betrachten 25 Prozent der Befragten die Bildungspolitik als eines der größten Probleme, wobei insbesondere Beamte mit 38 Prozent diese Sorge teilen.[8]
Themen wie Lehrermangel, Bildungsungleichheit und die Digitalisierung von Schulen sind hierbei besonders relevant.
Die Vielzahl an Krisen, darunter die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und der Klimawandel, haben den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe gestellt. Untersuchungen zeigen, dass 79 Prozent der Befragten die Gesellschaft als zu egoistisch wahrnehmen, und es besteht ein breit geteiltes Ungerechtigkeitsempfinden.[9]
Diese Entwicklungen führen zu einem Gefühl der Ohnmacht und verstärken die Sorge vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft.
Die Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) wächst. Viele Bürger empfinden die Regierung als zerstritten und ineffizient in der Bewältigung zentraler Probleme. In mehreren Bundesländern stehen Landtagswahlen bevor, die zu neuen politischen Konstellationen führen könnten. Gleichzeitig gibt es Spekulationen über vorgezogene Neuwahlen oder mögliche Kurswechsel innerhalb der Parteien.[10]
Die Alternative für Deutschland (AfD) gewinnt in Umfragen zunehmend an Unterstützung, besonders in Ostdeutschland. Gleichzeitig wächst der Widerstand gegen die Partei, da sie vom Verfassungsschutz in Teilen als rechtsextrem eingestuft wird. Die Enthüllungen über mögliche „Remigrations“-Pläne haben breite Proteste ausgelöst. Während einige Wähler die AfD als Protestpartei betrachten, gibt es Befürchtungen über eine Verschiebung des politischen Klimas in Richtung Autoritarismus.[11]
Weitere politische und gesellschaftliche Entwicklungen, wie das Bröckeln des politischen Zentrums[12] oder Debatten über Friedens- und Sicherheitspolitik[13] prägen die aktuelle Stimmung im Land.
[1] Wahl am 05. November 2024, Vereidigung von Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten am 20. Januar 2025.
[2] vorgezogene Neuwahl am 23. Februar 2025, Konstituierung des 21. Deutschen Bundestags am 25. März 2025.
[3] Quelle: AP-Verlag, URL: https://ap-verlag.de/links-mitte-rechts-was-sind-deutschlands-groesste-herausforderungen/88301/?utm_source=chatgpt.com
[4] Quelle: Rundschau Online, URL: https://www.rundschau-online.de/politik/migration-bildung-klima-diese-themen-bewegen-die-menschen-in-nrw-besonders-592839?utm_source=chatgpt.com
[5] Quelle: AP-Verlag, URL: https://ap-verlag.de/links-mitte-rechts-was-sind-deutschlands-groesste-herausforderungen/88301/?utm_source=chatgpt.com
[6] Quelle: AP-Verlag, URL: https://ap-verlag.de/links-mitte-rechts-was-sind-deutschlands-groesste-herausforderungen/88301/?utm_source=chatgpt.com
[7] Quelle: Rundschau Online, URL: https://www.rundschau-online.de/politik/migration-bildung-klima-diese-themen-bewegen-die-menschen-in-nrw-besonders-592839?utm_source=chatgpt.com
[8] Quelle: Rundschau Online, URL: https://www.rundschau-online.de/politik/migration-bildung-klima-diese-themen-bewegen-die-menschen-in-nrw-besonders-592839?utm_source=chatgpt.com
[9] Quelle: BR.de, URL: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/dauerkrisen-wie-den-zusammenhalt-in-der-gesellschaft-staerken%2CUA6PCcf?utm_source=chatgpt.com
[10] Quelle: Financial Times, URL: https://www.ft.com/content/68d9b542-500c-4919-9483-934f1939ee88?utm_source=chatgpt.com
[11] Quelle: Welt.de, URL: https://www.welt.de/255604800?utm_source=chatgpt.com
[12] Quelle: Financial Times, URL: https://www.ft.com/content/68d9b542-500c-4919-9483-934f1939ee88?utm_source=chatgpt.com
[13] Quelle: Welt.de, URL: https://www.welt.de/255608876?utm_source=chatgpt.com
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Helene Schweitzer-Bresslau (1879–1957) war eine beeindruckende Frau, die oft im Schatten ihres berühmten Mannes stand, aber eine entscheidende Rolle in seinem Lebenswerk spielte. Ohne sie wäre das Wirken Albert Schweitzers in der Form, wie wir es heute kennen, kaum möglich gewesen.
Helene und Albert trafen sich erstmals 1898 auf einer Hochzeit in Straßburg, eine tiefere Freundschaft begann jedoch erst 1902. Helene war nicht nur eine kluge Gesprächspartnerin, sondern auch eine engagierte Mitstreiterin. Sie hatte selbst eine breite Bildung in Kunst, Literatur und Philosophie und unterstützte Albert in seinen theologischen und philosophischen Überlegungen. Ihr gemeinsames Engagement für soziale Gerechtigkeit und ihr tiefes ethisches Verständnis verband sie auf einer fundamentalen Ebene und bildete die Grundlage ihrer engen Partnerschaft.
Helene war vielseitig interessiert, begabt und ehrgeizig. Trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen für Frauen ließ sie sich nicht auf eine traditionelle Rolle festlegen. „Mit einer Sondererlaubnis konnte Helene Bresslau schon mit 17 Jahren die Prüfung als Lehrerin für Höhere Mädchenschulen ablegen und studierte anschließend am Straßburger Konservatorium Klavier, Gesang und Musiktheorie. Nach einem sechsmonatigen Italienaufenthalt mit ihren Eltern begann sie im Frühjahr 1900 mit dem Studium der Kunstgeschichte und Geschichte.“[1] Der Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen war für Frauen damals stark eingeschränkt, und so war sie eine der ersten Frauen, die sich in einem von Männern dominierten Bereich qualifizierten. Ihr Studium am Straßburger Konservatorium und an der Universität Straßburg zeugt von ihrem intellektuellen Ehrgeiz. Ihr Wechsel von der theoretisch geprägten Kunstgeschichte zur praktischen Sozialarbeit stellt zudem eine bemerkenswerte Lebensentscheidung dar: Nicht der intellektuellen Welt, sondern der praktischen und sozialen Arbeit galt ihr Interesse. Dieser Entschluss war Ausdruck ihrer tiefen Überzeugung, dass Bildung und soziale Verantwortung untrennbar miteinander verbunden sind. Sie wollte sich aktiv für gesellschaftliche Missstände und soziale Gerechtigkeit einsetzen, was sie in ihrer späteren Arbeit als Waiseninspektorin (ab 1905 in Straßburg) und Mitbegründerin eines Mütterheims (1908 in Neudorf, einem Stadtteil von Straßburg) tat. „Helene Schweitzer Bresslaus soziale Einstellung und Toleranz ist beispielhaft. Über das von ihr gegründete Mütterheim schrieb sie selbst: Ohne Unterschied des Bekenntnisses oder der Staatsangehörigkeit und ohne Rücksicht auf Zahlungsfähigkeit wird hier jede aufgenommen, die in Not ist.“[2]
Anfangs war es auch unklar, ob es eine Freundschaft mit Albert bleiben oder ob es zur Heirat kommen würde. „Sein Lebenswerk stand für ihn an erster Stelle – lange war er überzeugt, dass für ihn keine Ehe infrage komme. Helene Bresslau als unverheiratete junge Frau, die engen Kontakt mit ihm hatte, befand sich dadurch in einer schwierigen Rolle. Zwar habe sie sich ein Leben als berufstätige, alleinlebende Frau vorstellen können, doch störte es sie, dass Albert sie eine Zeit lang drängte zu heiraten – einen anderen.“[3] Beider „Briefwechsel von 1902 – 1912 zeigt, dass der geistige Austausch mit dieser klugen, feinfühligen Frau für Schweitzer lebensnotwendig war. Er erfuhr durch sie seelischen Halt und Bestätigung seiner Idee, in Afrika der schwarzen Bevölkerung Gutes zu erweisen.“[4]
1912 heirateten beide, wobei die Heirat vermutlich auch aus praktischen Gründen notwendig war, da Albert als Missionsarzt anscheinend nicht unverheiratet sein konnte. Als Teil ihrer Vorbereitung um Albert nach Lambaréné zu begleiten, begann sie 1909 in Frankfurt eine Ausbildung zur Krankenschwester.
In Lambaréné übernahm sie dann wichtige Aufgaben im Krankenhaus wie die Vorbereitung von Operationen, die Betreuung von Patienten und die Organisation von Spendenaktionen. Ihre Rolle war entscheidend für den Erfolg des Spitals. Ihre Entschlossenheit, trotz ihrer Tuberkulose in Lambaréné zu bleiben und weiterzuhelfen, trug entscheidend zur Aufrechterhaltung des Spitals bei.
So unternahm sie im Jahr 1938 eine Reise in die Vereinigten Staaten, um Spenden zu sammeln. Diese Reise war Teil ihrer größeren Bemühungen, das öffentliche Interesse und die Unterstützung für die medizinische Arbeit ihres Mannes in Gabun zu gewinnen. Sie hielt Vorträge über die Arbeit, das Leben und die Herausforderungen in Gabun, mit denen das Spital konfrontiert war. Dabei gewann sie das Interesse und die Sympathie vieler Amerikaner. Dies ermöglichte es, wichtige finanzielle Mittel zu sammeln, die nicht nur für den laufenden Betrieb verwendet wurden, sondern auch für den Ausbau der medizinischen Einrichtungen und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Patienten und Mitarbeitern. Ihre Bemühungen trugen somit wesentlich dazu bei, dass das Krankenhaus in Lambaréné auch in den schwierigsten Zeiten weiterhin funktionsfähig blieb. Zugleich konnte eine stabile Basis aufgebaut werden, die über Jahre hinweg kontinuierliche Spenden und Hilfen ermöglichte. Da sie jedoch oft im Hintergrund agierte, wurde ihr Beitrag nicht ausreichend gewürdigt.
Helene Schweitzers Gesundheit war über viele Jahre hinweg eine große Herausforderung. Besonders ihre Tuberkulose stellte ein ernsthaftes Hindernis dar. Schon im Alter von 10 Jahren erkrankte sie an einer tuberkulösen Rippenfellentzündung. Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme entschloss sich Helene, mit Albert nach Lambaréné zu reisen, um ihm bei der Gründung des Krankenhauses zu helfen. Doch ihre körperliche Verfassung verschlechterte sich in den ersten Jahren in Gabun rapide, sodass es ihr nicht möglich war, dauerhaft in Afrika zu bleiben. Ihre Krankheit zwang sie, zwischen Europa und Afrika zu pendeln, um sich in Europa die nötige medizinische Behandlung zu holen und sich von den strapaziösen Bedingungen in Afrika zu erholen.
Während Helene in Europa war, blieb Albert in Lambaréné, um das Krankenhaus weiterzuführen und die medizinische Versorgung der einheimischen Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Diese Trennung war eine große Belastung für beide. Helene stand vor der schwierigen Entscheidung, entweder Albert weiterhin zu unterstützen oder ihrer angeschlagenen Gesundheit Vorrang zu geben.
Sie war eine Frau, die viel geopfert hat und ohne sie wäre das Lebenswerk Albert Schweitzers kaum möglich gewesen. Trotz ihrer eigenen Bedürfnisse stellte sie sich in den Dienst einer größeren Aufgabe. „Verena Mühlstein schildert, wie stark Helene Schweitzer Bresslau gequält wird von Einsamkeit und Depressionen. Damit hänge vermutlich auch zusammen, dass viele in Königsfeld[5] sie als »herrisch« und »sehr speziell« erlebt hätten, glaubt Ruth Schätzle-Schneider vom Albert-Schweitzer-Haus. Hinzu kommt die Kluft zwischen ihr, der geborenen Berlinerin und Tochter eines Universitätsrektors, und der Schwarzwälder Bevölkerung. Helene Schweitzer sei letztlich in Königsfeld »abgestellt« worden, während ihr Mann »sein Ding durchzog«, sagt Wolfgang Schaible. Dass sie trotz ihres Haderns immer zu ihm gehalten habe, verdiene Hochachtung.“[6]
„Helene Schweitzer-Bresslau“, betont Mühlstein, „habe als Einzige von Anfang an verstanden, warum sich Albert mit 30 Jahren gegen seine vielversprechende wissenschaftliche Karriere als Theologe und Philosoph und stattdessen für ein Medizinstudium entschied, um als Missionsarzt arbeiten zu können.“[7]
Beide verbindet, dass sie einen tiefen Lebenssinn suchen, ein Lebenswerk, das anderen Menschen hilft. Sie war sich ihrer gehobenen gesellschaftlichen Stellung bewusst und sah sich daher in besonderer Verantwortung, ihre Fähigkeiten für Menschen einzubringen, denen es nicht so gut ging wie ihr. Ihr soziales Engagement war nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern Ausdruck eines tiefen ethischen Verständnisses. Albert und Helene unterstützten sich so gegenseitig bei der Suche nach ihrer Lebensaufgabe. Lambaréné sah sie zeitlebens als ihr gemeinsames Lebenswerk an.
Beide teilten ein Lebensideal: die „Ehrfurcht vor dem Leben“ und das Engagement für soziale Gerechtigkeit. Helene stellte ihre eigenen Bedürfnisse hinten an, um Albert zu unterstützen. Insgesamt war ihre Beziehung von einem tiefen gegenseitigen Respekt und, wenn auch nicht immer einfachen, Zusammenhalt geprägt.
Sie waren ein Team, in dem Helene eine unverzichtbare Stütze für Alberts Arbeit und Vision war – auch wenn sie in der Öffentlichkeit oft nur als seine Begleiterin wahrgenommen wurde.
Helene Schweitzer-Bresslau war eine zentrale, aber oft übersehene Figur im Lebenswerk Albert Schweitzers.
Ihre vielseitige Bildung und ihr soziales Engagement machten sie zu einer wichtigen Partnerin für Albert.
Trotz gesundheitlicher Herausforderungen setzte sie sich unermüdlich für das Spital in Lambaréné ein.
Ihre organisatorischen Fähigkeiten und ihre Spendenakquise waren entscheidend für den Erfolg des Projekts.
Die Trennung von Albert und die Isolation in Europa belasteten sie emotional stark.
Ihr Beitrag wurde oft nicht angemessen gewürdigt, obwohl sie für das Gelingen von Schweitzers Mission unerlässlich war.
Ihr Leben war von Aufopferung, sozialer Verantwortung und tiefem ethischen Bewusstsein geprägt.
Letztlich war sie nicht nur „die Frau an seiner Seite“, sondern eine eigenständige, beeindruckende Persönlichkeit.
Am 1. Juni 1957 starb meine Mutter Helene Schweitzer-Bresslau im Krankenhaus der Pflegerinnenschule in Zürich. Ihr grösster Wunsch war ihr gewährt worden: Es war ihr vergönnt, die letzte Zeit, die sie auf dieser Erde verleben durfte, an der Seite des Mannes, der ihr alles bedeutete, zu verbringen. Ihm hatte sie ihr Leben geweiht, schon bevor sie 1912 seine Frau wurde. Mit ihm hatte sie das Urwaldhospital Lambaréné gegründet und hatte ihre ganze Kraft wie auch ihre bewundernswerten Fähigkeiten und eine Albert Schweitzer ebenbürtige Energie seinem Werk gewidmet. Dass ihr Körper nicht Schritt halten konnte mit ihrem Geist und ihrem Willen, war die Tragik ihres Lebens.
Als Tochter des Historikers Harry Bresslau und seiner Frau Caroline, geborene Isay, wurde Helene am 25. Januar 1879 in Berlin geboren. Die wichtigsten Jahre ihrer Jugend verbrachte sie aber in Strassburg. Entgegen den Sitten der damaligen Zeit setzte die junge Professorentochter es durch, dass sie einen Beruf erlernen durfte; sie arbeitete als Lehrerin in England und unternahm später eine grosse Reise durch Russland, damals ein abenteuerliches Unterfangen. Schon früh fühlte sie eine grosse soziale Verantwortung, und auf dieser Ebene begann ihre Freundschaft mit meinem Vater, dem sie bald Helferin bei den Korrekturen seiner ersten Bücher wurde. Als eine der ersten Waiseninspektorinnen der Stadt Strassburg hatte sie einen verantwortlichen Posten. Besonders bewegten sie Schicksal und Probleme der unverheirateten Mütter, und so widmete sie viel Zeit und Kraft der Gründung eines Mütterheims, das diesen Frauen und ihren Kindern Zuflucht bot.
Als mein Vater 1905 beschloss, Medizin zu studieren, um als Arzt in den afrikanischen Urwald zu gehen, verstanden weder seine Familie noch seine Freunde seinen Entschluss. Der Dekan der medizinischen Fakultät hätte ihn am liebsten zu seinem Kollegen in der Psychiatrie geschickt. Aber Helene Bresslau verstand, worum es ihm ging, und begann - ihrer Familie und ihren Freunden genau so unverständlich - eine Krankenschwesterlehre, um Schweitzer auch in seiner neuen Tätigkeit helfen zu können.
Am 18. Juni 1912 heirateten meine Eltern. Ihr Bund war auf gemeinsame Arbeit im Dienst des leidenden Menschen gegründet, und die ersten Jahre auf der Missionsstation Andende, wo mein Vater sein erstes Spital baute, waren wohl die glücklichsten des Lebens meiner Mutter, obwohl die Arbeit oft über ihre Kräfte ging. Aber sie war die Assistentin meines Vaters in seiner medizinischen Arbeit, seine Helferin in allen Belangen und die Frau, die sein Leben teilte.
Der Erste Weltkrieg und der dadurch bedingte sehr lange Tropenaufenthalt, wie auch die spätere Zeit der Kriegsgefangenschaft in den für ihren Zustand denkbar ungünstigen Lagern von Garaison in den Pyrenäen und St. Rémy in der Provence, erschütterten ihre Gesundheit bis in ihre Grundfesten. Dazu erwartete sie nach 6 Ehejahren als fast 40jährige ein Kind. Ich kam am 14. Januar, dem Geburtstag meines Vaters, kurz nach Friedensschluss, 1919, in Strassburg zur Welt. Es war eine schwere Zeit für beide Elternteile. Auch mein Vater war krank, musste sich zwei schweren Operationen unterziehen, hatte Schulden und sah keine Möglichkeiten, sich wieder eine Zukunft aufzubauen. Ihm half Erzbischof Nathan Soederblom, der ihn zu Vorlesungen an der Universität Uppsala nach Schweden einlud. Dies gab ihm den nötigen seelischen Auftrieb und die Möglichkeit, seine finanzielle Situation durch Vorträge und Orgelkonzerte wieder zu sanieren. 1924 war er in der Lage und bereit, seine Arbeit in Afrika wieder aufzunehmen.
Meine Mutter konnte wegen ihres Gesundheitszustandes, und weil ich da war, nicht daran denken, ihn zu begleiten. Aber sie liess ihn ziehen und brachte damit das grösste Opfer ihres Lebens. Von dieser Zeit an musste sie anderen überlassen, was sie so gerne selber getan hätte, musste zurückstehen in vielen ihrer Wünsche, denn seine Arbeit stand für meinen Vater immer an erster Stelle. Aber im Rahmen der ihr gegebenen Möglichkeiten wirkte sie auch weiterhin für ihn. In den Jahren 1937 und 1938 hielt sie Vorträge in Amerika und sammelte einen Kreis amerikanischer Freunde, aus dem später die Albert Schweitzer Fellowship entstehen sollte. Das ist jetzt das Schweitzer-Komitee der USA; es unterstützt wirksam das Spital in Lambaréné wie auch das Geistige Werk meines Vaters.
Den Anfang des Zweiten Weltkriegs verbrachte meine Mutter mit meinem ersten Mann Jean Eckert und mir zuerst in Paris, floh dann mit uns und der kleinen Enkelin Monique durch ganz Frankreich, fand bei der von Lambaréné her befreundeten Familie Gault in der Nähe von Bordeaux Unterkunft, während wir, nach Einmarsch der Deutschen, wieder nach Norden in die unbesetzte Zone zogen. Später erreichte sie es dank hartnäckiger Bemühungen, via Portugal über von Unterseebooten gefährdete Gewässer nach Brazzaville und von dort auf dem Landweg nach Lambaréné zu gelangen. Eine erstaunliche Leistung für die nun schon betagte Frau. Aber noch einmal durfte sie helfen und im Spital bis Ende 1946 eine nach der anderen der erschöpften Pflegerinnen ablösen. Erst 1948, nach 10jährigem Tropenaufenthalt, kam mein Vater wieder nach Europa zurück. Er hatte ausgeharrt, bis er neuem Personal mit frischen Kräften sein Spital ohne Bedenken überlassen konnte.
1949 begleitete meine Mutter ihren Mann auf seiner einzigen Amerikareise, deren Höhepunkt seine Goethe-Rede in Aspen, Colorado, und die Verleihung des Ehrendoktors der Universität Chicago waren. 1954 stand sie nach der Verleihung des Nobel-Friedenspreises neben ihm in Oslo auf dem Balkon der Universität, als die begeisterte Jugend im Fackelzug singend an ihnen vorbeizog. Ihr Leben teilte sie zwischen uns und ihren vier Enkelkindern und kürzeren oder längeren Aufenthalten bei meinem Vater in Lambaréné. Der letzte währte eineinhalb Jahre, und erst 10 Tage vor ihrem Tod, am Ende ihrer Kräfte und die Hitze nicht mehr aushaltend, entschloss sie sich, mit der Pflegerin Tony van Leer, die sie auf dieser letzten schweren Reise rührend betreute, nach Europa zu fliegen. Es war ihr noch ein Wiedersehen mit den geliebten Enkeln vergönnt, und nach einem aufopferungsvollen, schweren Leben ein friedliches Sterben.
Rhena Schweitzer-Miller[9]
1879
Geburt von Helene Schweitzer-Bresslau in Berlin, Tochter des renommierten Mittelalterhistorikers Harry Bresslau und seiner Frau Caroline am 25. Januar
1898
Treffen von Helene und Albert Schweitzer auf einer Hochzeit in Straßburg
1902
Beginn einer tiefen Freundschaft zwischen Helene und Albert Schweitzer, verbunden durch gemeinsame Interessen in Philosophie, Theologie und Sozialarbeit
1905
Helene wird Waiseninspektorin in Straßburg und engagiert sich für die Gründung eines Mütterheims. Ihre Vorgesetzten loben sie sehr.[10]
1909
Beginn einer Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt, um Albert Schweitzer bei seiner Arbeit in Lambaréné zu unterstützen.
Neben ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt absolvierte Helene auch eine Ausbildung in der Leitung von Pflegeeinrichtungen. Diese Qualifikationen halfen ihr, das Krankenhaus in Lambaréné mit strukturellen und organisatorischen Fähigkeiten zu unterstützen.
1912
Heirat mit Albert Schweitzer am 18. Juni
1912–1914
In den frühen Jahren in Lambaréné leistete Helene Schweitzer wesentliche Unterstützung bei der Gründung des Krankenhauses und der Durchführung medizinischer Aufgaben. Sie war maßgeblich an der alltäglichen Organisation beteiligt und übernahm nicht nur die Pflege der Patienten, sondern auch die Leitung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen für das Pflegepersonal. „Neben der Verbandsarbeit mussten Medikamente verabreicht und ihr Missbrauch verhindert werden: Salben durften nicht gelutscht werden, Pillen sollten nicht in den gemeinsamen Kochtopf geworfen werden, damit die ganze Familie davon profitierte.“[11] Sie setzte sich mit Nachdruck für die Verbesserung der Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung und der Arbeiter in Lambaréné ein, indem sie Initiativen zur Förderung von Hygiene und Bildung vorantrieb.
1919
Geburt der Tochter, Rhena Schweitzer, in Günsbach/ Elsass am 14. Januar
1938
Ihre Reisen nach Europa und in die USA waren nicht nur dem Sammeln von Spenden für das Krankenhaus in Lambaréné gewidmet, sondern auch der Verbreitung des Wissens über die herausragende Arbeit von Albert und ihr im Krankenhaus sowie der dringenden Notwendigkeit internationaler Unterstützung.
1941–1946
Rückkehr nach Lambaréné, um nach dem Zweiten Weltkrieg das Krankenhaus zu unterstützen und den Pflegerinnen zu helfen.
Danach Aufenthalt in Königsfeld/Schwarzwald.
1949
Begleitung von Albert Schweitzer auf seiner Amerikareise, bei der ihm der Ehrendoktortitel der Universität Chicago verliehen wird
1954
Teilnahme an der Nobelpreisverleihung ihres Mannes in Oslo
1957
Tod von Helene Schweitzer-Bresslau am 01. Juni im Krankenhaus der Pflegerinnenschule in Zürich, nach einem Leben voller Aufopferung und Unterstützung für Albert Schweitzer
„Aber nicht auf das, was geistreich, sondern auf das, was wahr ist, kommt es an.
In diesem Falle ist das Einfache die Wahrheit - die unbequeme Wahrheit, mit der wir uns abzuarbeiten haben.“[12]
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Schweitzer – abgerufen am 17. März 2025
[2] https://www.humanistische-union.de/publikationen/mitteilungen/publikation/gluecklich-in-Lambaréné-das-leben-der-helene-schweitzer-bresslau/ - abgerufen am 17. März 2025
[3] https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/die-krankenschwester-und-der-urwalddoktor/ vom 17. März 2025
[4] https://albert-schweitzer-heute.de/ueber-albert-schweitzer/helene-schweitzer/ vom 17. März 2025
[5] Aufgrund des Klimas errichteten beide in Königsfeld im Schwarzwald 1923 ein Haus, das heutige Albert-Schweitzer-Haus. Dieses Haus diente als Rückzugsort und Wohnsitz für die Familie.
[6] https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/die-krankenschwester-und-der-urwalddoktor/ - abgerufen am 17. März 2025
[7] https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/die-krankenschwester-und-der-urwalddoktor/ - abgerufen am 17. März 2025
[8] Memento vom 18. Dezember 2008 in Internet Archive
https://web.archive.org/web/20081218215010/http://www.schweitzer.org/german/as/asdhelen.htm – abgerufen am 18. März 2025
[9] Rhena Schweitzer setzte das humanitäre Werk ihres Vaters fort. Nach dessen Tod 1965 übernahm sie die Leitung des Albert-Schweitzer-Spitals in Lambaréné/Gabun bis 1970. Mit ihrem Mann, dem amerikanischen Arzt David C. Miller, führte sie anschließend gemeinsam zahlreiche medizinische Hilfsprojekte weltweit durch. 1984 gründete sie das Albert Schweitzer Institute for the Humanities und initiierte 1990 die „Reverence for Life Commendation“, eine Auszeichnung für humanitäre Bemühungen im Geiste ihres Vaters. Sie verstarb 2009 im Alter von 90 Jahren
[10] Vgl.: Albert Schweitzer Stiftung. Helene Bresslau. https://www.schweitzer.org/de/helene-bresslau/ - abgerufen am 26. März 2025.
[11] A.a.O.
[12] Zitate.eu. (o. D.). Albert Schweitzer Zitate: https://www.zitate.eu/autor/albert-schweitzer-zitate/283706 – abgerufen am 18. April 2025.
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Die Website „Schweitzer und Bartholdi“[1] informiert, dass Albert Schweitzer schon als Kind von der Allegorie des afrikanischen Kontinents auf dem Admiral-Bruat-Brunnen in Colmar tief beeindruckt wurde. Die Statue eines schwarzen Mannes, die er als Symbol für das Leid des afrikanischen Kontinents wahrnahm, weckte in ihm starkes Mitgefühl. „Albert Schweitzer (1875-1965) berichtet in seinen Schriften, dass der Kopf des Afrikaners ursprünglich der Grund für seine Tätigkeit als Buscharzt war.“[2] Der Brunnen wurde 1940 zerstört. Die Originalköpfe aus Sandstein werden jedoch im Bartholdi-Museum aufbewahrt.
Um 1902 fragte Schweitzer bei der Pariser Missionsgesellschaft (Société des Missions Évangéliques de Paris, SMEP) an, ob er sich als Missionar-Theologe engagieren könne. Doch die Missionsgesellschaft lehnte ihn ab, weil sie für die Missionsarbeit in Afrika nur Personen mit einer speziellen Ausbildung für diese Aufgabe einsetzte. Wahrscheinlich hatten sich aber auch schon seine sehr eigenständigen theologischen Ansichten herumgesprochen und Schweitzer war für die Gesellschaft nicht in ihrem Sinne evangelisch.[3]
Als Schweitzer 1904 ein Inserat der SMEP las, in dem Ärzte für Afrika gesucht wurden, erkannte er eine neue Möglichkeit: Wenn er als Theologe nicht helfen konnte, dann würde er es als Arzt tun. Dies führte dazu, dass er sich mit 30 Jahren für ein Medizinstudium in Straßburg einschrieb, das er 1912 als Arzt abschloss.
„Eines Morgens im Herbst 1904 fand ich auf meinem Schreibtisch im Seminar Saint-Thomas eine dieser grünen Broschüren, in denen die Société des Missions évangéliques de Paris jeden Monat über ihre Tätigkeit berichtete. […] Mein Blick fiel auf einen Artikel mit dem Titel: Les besoins de la Mission du Congo. Er stammte von Alfred Boegner, einem Elsässer, der die Missionsgesellschaft in Paris leitete, und er beklagte, dass es der Mission an Personal fehle, um ihre Arbeit in Gabun, im Norden des Kongo, fortzusetzen. Der Artikel drückte die Hoffnung aus, dass dieser Aufruf “diejenigen, auf die der Blick des Meisters bereits gerichtet ist”, dazu bewegen würde, sich für diese dringende Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Der Artikel endete mit den Worten: „Die Kirche braucht solche Menschen, die einfach auf ein Zeichen des Meisters antworten: Herr, hier bin ich.“[4]
Die Pariser Missionsgesellschaft bot Albert Schweitzer 1904 die Möglichkeit, als Arzt in der Missionsstation Andende im Kongogebiet zu arbeiten. Als Bedingung verpflichtete er sich, in das evangelische Missionsprojekt zu investieren und medizinische Hilfe leisten.[5] Albert Schweitzer musste die Kosten für seine medizinische Ausbildung selbst tragen. Die Pariser Missionsgesellschaft unterstützte ihn durch die Zusage, das Krankenhaus in Afrika zu finanzieren. Die Gesellschaft stellte ihm anscheinend ein jährliches Gehalt zur Verfügung, um seine Lebenshaltungskosten zu decken.
1905 „beginnt er neben allen anderen Tätigkeiten das Medizinstudium, damit er in Afrika sein Werk der Nächstenliebe ‚stumm wie ein Karpfen’ tun können würde, denn die Pariser Missionsgesellschaft, der er seine Dienste angeboten hatte, reagierte zunächst kühl und ablehnend, da er ‚nur die rechte christliche Liebe, nicht aber auch den rechten Glauben’ (...) habe – er war denen als Theologe zu liberal, und nur aufgrund eines vorherigen Schweigeversprechens ließen sie ihn schließlich doch nach Afrika ziehen.“[6]
„Ausgerechnet Knittel (sein Lehrpfarrer an St. Nicolai in Straßburg, Anm. d. V.) bat Schweitzer um ein Gutachten über ihn für die Pariser Missionsgesellschaft. Am 5. Januar 1906 bescheinigt er darin seinem Vikar ‚ein gutes Herz und ein integeres Gewissen’, betont aber zugleich, dass er in der von ihm vertretenen liberalen Theologie den Ruin der protestantischen Kirchen sehen muss.“[7]
Die Pariser Missionsgesellschaft (Société des Missions Évangéliques de Paris, SMEP) war eine protestantische Organisation, die im Jahr 1822 in Frankreich gegründet wurde. Ihr Ziel war es, das Christentum in verschiedenen Teilen der Welt zu verbreiten, insbesondere in Afrika, Asien und Ozeanien. Seit den 1870er-Jahren war sie in Andende tätig und hatte erste Strukturen für Bildungs- und Glaubensarbeit aufgebaut. Schweitzer konnte daher auf bestehende Kontakte zurückgreifen.
Andende ist ein Stadtteil der Provinzhauptstadt Lambaréné in Gabun, der sich am rechten Ufer des Ogooué-Flusses befindet und gegenüber einer Insel liegt, die heute vor allem durch das Albert-Schweitzer-Krankenhaus bekannt ist.
Ursprünglich wurde hier um 1876 eine US-amerikanische christliche Missionsstation von John Nassau gegründet, die 1892 von der evangelischen Pariser Missionsgesellschaft übernommen wurde.[8]
Die Missionare der SMEP gründeten Schulen, führten christliche Gemeinden und leisteten bereits begrenzte medizinische Hilfe. Anfangs unterstützte die Gesellschaft Schweitzer, indem sie ihm ein Grundstück zur Verfügung stellte und ihn organisatorisch unterstützte. Die Missionsgesellschaft begrüßte seine medizinische Arbeit, da sie ihre christliche Mission ergänzte: Neben dem Glauben wurde nun auch praktische Hilfe für die einheimische Bevölkerung angeboten.
Doch es kam bald zu Spannungen, da die Missionare ihre Arbeit primär als Evangelisierung verstanden, während Schweitzer den Schwerpunkt auf humanitäre Hilfe legte. Er zwang niemanden zur Taufe und respektierte die afrikanische Kultur, was nicht immer auf Zustimmung stieß. Ebenso arbeitete er zwar eng mit der Missionsgesellschaft zusammen, bestand aber darauf, seine Klinik selbstständig zu führen. Ebenso gab es auch Streitigkeiten über den autoritären Umgang mit den Patienten, was zu weiteren Konflikten innerhalb der Mission führte. Die Differenzen führten schließlich dazu, dass Schweitzer nach dem ersten Weltkrieg ein eigenes Krankenhaus in Lambaréné baute und unabhängig von der Missionsgesellschaft weiterführte.
Trotz der Differenzen blieb ein gewisser Austausch bestehen, da beide Seiten das Ziel hatten, den Menschen in Lambaréné zu helfen. Schweitzer entwickelte dabei seine eigene Form des Dienstes an der Menschheit – basierend auf seiner Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben" –, während die Missionsgesellschaft sich weiterhin auf die christliche Mission konzentrierte.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts verloren Missionsgesellschaften allgemein an Bedeutung, da viele afrikanische Länder ihre eigenen kirchlichen und sozialen Strukturen entwickelten. Die SMEP wurde schließlich 1971 in die „Cevaa – Communauté d'Églises en Mission“ integriert, die heute eine Vernetzung protestantischer Kirchen in Afrika, Asien und Europa bildet.
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Juli 1914 wurden Albert und Helene Schweitzer aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit unter Hausarrest gestellt. Als Tropenarzt und Theologe waren Sie auf Spenden und Vorträge angewiesen war. Sein Krankenhaus musste Schweitzer nach dem Weltkrieg mit eigenen Mitteln wiederaufbauen. Zudem hatte er Schulden aus den Vorleistungen der SMEP.
Im Jahr 1917, erschöpft von über vier Jahren intensiver Arbeit und gesundheitlichen Problemen, wurde das Ehepaar Schweitzer nach Frankreich gebracht und dort in Internierungslagern bis Juli 1918 festgehalten.
Danach kehrten beide 1918 ins Elsass zurück, das nun wieder zu Frankreich gehörte. Schweitzer nahm die französische Staatsbürgerschaft an und arbeitete als Vikar an der Kirche St. Nikolai in Straßburg sowie als Assistenzarzt in einem Straßburger Krankenhaus.[10]
Um die Schulden zu begleichen und um Geld für seine medizinische Arbeit zu sammeln, gab er zahlreiche Orgelkonzerte in Europa und schrieb Bücher. Dabei half ihm Erzbischof Nathan Söderblom, der ihn zu Vorlesungen an die Universität Uppsala nach Schweden einlud. Dies gab ihm nicht nur die Möglichkeit seine finanzielle Situation zu sanieren, sondern auch den notwendigen inneren Auftrieb. 1924 war er in der Lage und auch bereit, seine Arbeit in Afrika wieder aufzunehmen.
Erzbischof Nathan Söderblom (1866–1931) war ein evangelischer Theologe, der eine zentrale Rolle in der ökumenischen Bewegung spielte. Er war von 1914 bis zu seinem Tod Erzbischof von Uppsala und damit das Oberhaupt der Schwedischen Kirche. Söderblom setzte sich besonders für den interkonfessionellen Dialog ein und organisierte 1925 die Weltkonferenz für praktisches Christentum in Stockholm, die als Meilenstein der ökumenischen Bewegung gilt. Für sein Engagement für den Weltfrieden erhielt er 1930 den Friedensnobelpreis. Er war außerdem ein angesehener Religionswissenschaftler, der die Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen in einer Zeit großer politischer Spannungen, insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg förderte.[11]
Albert und Helene Schweitzer reisten erstmals 1913 nach Gabun[13], wo sie auf der Missionsstation in Andende ein kleines Krankenhaus gründeten. Da entgegen den Zusagen des SMEP zu Beginn keine geeigneten Gebäude vorhanden waren, baute Schweitzer selbst die nötigen Unterkünfte. Es war eines der ersten Krankenhäuser in Zentralafrika, das moderne medizinische Versorgung bot. 1917 wurden beide als Kriegsgefangene in Frankreich interniert.
Da Helene gesundheitlich nach der Internierung sehr angeschlagen war, kehrte Albert Schweitzer 1924 ohne seine Frau nach Lambaréné zurück, um das Krankenhaus fortzuführen. Er reparierte und baute die alten Gebäude neu auf, wobei er mittlerweile Unterstützung von europäischen Pflegerinnen und Ärzten erhielt. Aufgrund des Platzmangels auf der Missionsstation war eine Neuplanung des Krankenhauses erforderlich.
1925 überließ die Kolonialverwaltung Schweitzer 80 Hektar Land, und er begann mit dem Bau eines größeren Krankenhauses aus dauerhaften Holzgebäuden. Am 21. Januar 1927 zog das Krankenhaus in die neuen Räumlichkeiten um, die Platz nun für 250 afrikanische und 20 europäische Patienten boten. Schweitzer wirkte dort bis zu seinem Tod 1965. In den Jahren 2001 bis 2006 wurde das alte Spital renoviert und zu einem Museum sowie einer Gedenkstätte umfunktioniert.
1975 wurde ein neues Krankenhaus auf einem benachbarten Grundstück gebaut. Am 14. Januar 1979 wurden die ersten Gebäude eingeweiht, und am 17. Januar 1981 nahm das neue Spital offiziell seinen Betrieb auf.
Zwischen 1953 und 1955 errichtete Schweitzer ein separates Lepradorf, das einige hundert Meter vom Krankenhaus entfernt lag. Das Lepradorf besteht bis heute und beherbergt rund 250 Bewohner, darunter neun ehemalige Leprakranke.
Trotz aller Schwierigkeiten schuf er eine Einrichtung, die bis heute Bestand hat. Schweitzer erkannte, dass afrikanische Patienten nicht allein in einem Bett liegen wollten, sondern lieber mit ihren Familien kamen. Deshalb gab es neben den Krankenzimmern Hütten für Angehörige. Zusätzlich zu den Akutbehandlungen kümmerte sich das Krankenhaus auch um chronisch Kranke und Sterbende, was damals selten war.
Sein Krankenhaus war so nicht nur ein medizinisches Zentrum, sondern Ausdruck seiner tiefen humanitären Überzeugung. Die Kombination aus christlicher Nächstenliebe, wissenschaftlicher Rationalität und Respekt für andere Kulturen macht sein Lebenswerk zu einem bleibenden Vorbild.
„Das größte Glück ist, das Leben in seiner ganzen Tiefe und Breite zu erfahren und
die Fähigkeit zu entwickeln, die Schönheit des Lebens in anderen zu erkennen und zu schätzen.“[14]
Warum Lambaréné?
Schweitzer wurde durch die Allegorie des afrikanischen Kontinents auf dem Admiral-Bruat-Brunnen in Colmar als Kind inspiriert, sich für Afrika einzusetzen.
Medizinische Ausbildung und Einstieg:
1904 entschloss er sich, Medizin zu studieren, um als Tropenarzt in Afrika zu arbeiten. Er schloss das Studium 1912 ab.
Vertragsbedingungen und Konflikte mit der SMEP:
Die Pariser Missionsgesellschaft unterstützte Schweitzer, aber es gab Spannungen, weil Schweitzer den Fokus auf medizinische Hilfe legte und die afrikanische Kultur respektierte, ohne Missionierung zu betreiben.
Rückkehr nach Europa:
Während des Ersten Weltkriegs wurde Schweitzer 1917 interniert und hatte keine regelmäßigen Einnahmen. Nach dem Krieg sammelte er Gelder durch Vorträge und Konzerte.
Krankenhaus in Lambaréné:
1913 gründete er ein Krankenhaus in Andende, das 1927 nach Lambaréné verlegt und erweitert wurde. 1953 baute er ein Lepradorf.
Wertschätzung und Fortbestand:
Schweitzers Krankenhaus kümmerte sich nicht nur um Akutfälle, sondern auch um chronisch Kranke und Sterbende. 1979 wurde ein neues Krankenhaus gebaut, und das ursprüngliche Spital wurde später zu einem Museum und einer Gedenkstätte.
„Im Vertrauen auf die elementare Wahrheit,
die dem Gedanken der
‚Brüderschaft der vom Schmerz Gezeichneten’
innewohnt, habe ich das Spital zu Lambarene zu gründen gewagt.
Sie wurde begriffen und macht ihren Weg.“[15]
[1] Albert-Schweitzer-Stiftung. (o. D.). Schweitzer und Bartholdi. https://www.schweitzer.org/en/lumieresur/schweitzer-and-bartholdi/ - abgerufen am 19. März 2025.
Frédéric-Auguste Bartholdi (1834–1904) war der französische Bildhauer, der die Freiheitsstatue (Statue of Liberty) entworfen hat. Die Statue wurde 1886 als Geschenk Frankreichs an die USA eingeweiht. Die innere Stahlkonstruktion stammt von Gustave Eiffel, der später auch den Eiffelturm baute.
[2] https://www.tourisme-colmar.com/de/entdecken/geschichte-kulturerbe/colmar-architektonisches-kulturerbe/F235008826_der-bruat-brunnen-colmar?id_fiche=44000006 – abgerufen am 19. März 2025.
[3] Gustav Woytt schreibt in seinem Artikel, dass Schweitzer eine weltweite Mission anstrebte, die nicht nur religiöse, sondern auch ethische und kulturelle Verantwortung umfasste, wobei er den europäischen Kolonialismus kritisch betrachtete. Vgl.: Woytt, Gustav. „A. Schweitzer und die Pariser Mission“. In: A.-Schweitzer-Studien, Bern und Stuttgart 1989, S. 140.
[4] Albert Schweitzer Stiftung. Der Aufruf. https://www.schweitzer.org/de/der-aufruf/ - abgerufen am 26. März 2025.
[5] Weitere Infos unter: Royal College of Physicians. (o. D.). Schweitzer, A.: Marriage, theology and medicine: https://history.rcp.ac.uk/blog/albert-schweitzer-marriage-theology-and-medicine - abgerufen am 19. März 2025.
[6] „Leben und Denken.“ Albert Schweitzer – Leben und Denken, Erbacher Hof. https://erbacher-hof.de/schweitzer/leben-und-denken. – abgerufen am 31. März 2025.
[7] A.a.O.
[8] Wikipedia. (o. D.). Andende: https://de.wikipedia.org/wiki/Andende - abgerufen am 19. März 2025
[9] Ohne die finanzielle Unterstützung und die Spenden von Freunden und wohlhabenden Gönnern hätte Schweitzer sein Afrikaprojekt nie starten können. Durch seine Arbeiten als Musiker, Philosoph und Theologe erlangte er eine gewisse Bekanntheit, die ihm half, die notwendige Unterstützung zu gewinnen.
[10] Vgl.: Wikipedia, „Albert Schweitzer“, https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Schweitzer - abgerufen am 19. März 2025
[11] Vgl.: Wikipedia, „Nathan Söderblom“, letzte Änderung am 19. März 2025, https://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_S%C3%B6derblom - abgerufen am 19. März 2025
[12] Informationen nach: „Geschichte des Spitals.“ Albert Schweitzer Heute: https://albert-schweitzer-heute.de/Lambaréné/geschichte-des-spitals/ - abgerufen am 18. März 2025
[13] 1913 war Gabun eine Kolonie innerhalb des französischen Äquatorialafrika (Afrique-Équatoriale française, AEF), das von Frankreich verwaltet wurde. Es wurde erst 1960 unabhängig. Französisch-Äquatorialafrika bestand von 1910 bis 1958 und umfasste die Gebiete Gabun, Mittel-Kongo (heute Republik Kongo), Ubangi-Schari (heute Zentralafrikanische Republik) und Tschad.
[14] Vermutlich in: Schweitzer, A. (1952). Das Wesen des Lebens. Zürich: Europa Verlag. Eine genaue Recherche war mir nicht möglich.
[15] Albert Schweitzer in: Zitate.eu, o. J., https://www.zitate.eu/autor/albert-schweitzer-zitate/183597 - abgerufen am 01. April 2025
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
1875
Geburt in Kaysersberg, Elsass, am 14. Januar als ältestes von drei Geschwistern.[1] Aufgewachsen in Günsbach als Sohn eines Pfarrers. Früh musikalisch gefördert
1880
Mit 5 Jahren: Erste Klavierstunden beim Vater
1883
Mit 8 Jahren: Erstes Orgelspiel
1884
Mit 9 Jahren: Erstmals als Organist im Gottesdienst
1885
Mit 10 Jahren: Klavierunterricht bei Eugen Münch in Mülhausen/Elsass
1890
Mit 15 Jahren: Orgelunterricht bei Eugen Münch an St. Stephan in Mülhausen
1892
Mit 17 Jahren: Erstes Orgelspiel im Konzert (Begleitung des Brahmsschen Requiems in Mülhausen unter Eugen Münch)
1893
Abitur in Mülhausen (heute Mulhouse, Frankreich).
Erstes Treffen mit Charles-Marie Widor in Paris, Orgelunterricht bei ihm in den folgenden Jahren
1893–1899
Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Straßburg. Besonders intensive Auseinandersetzung mit Immanuel Kant und Friedrich Schleiermacher
1894-1910
Organist des Wilhelmerchores in Straßburg unter Ernst Münch
1898
Mit 23 Jahren: regelmäßiger Orgelunterricht bei Widor in Paris und gleichzeitig Klavierunterricht bei Isidor Philipp und Marie Jaëll-Trautmann, bei dieser physiologische Experimente zur Verbesserung der Klaviertechnik
1899
Promotion über Kants Religionsphilosophie. Beginn einer erfolgreichen Laufbahn als Theologe und Philosoph. Veröffentlichung der ersten wichtigen Werke
1900–1902
Vikar an der St. Nikolai-Kirche in Straßburg
1900–1905
Studienleiter am Protestantischen Seminar, Tätigkeit als Privatdozent für Theologie in Straßburg, d. h. er hielt Vorlesungen, die die Studenten nicht besuchen mussten,
Entwicklung seiner ethischen Prinzipien, insbesondere der „Ehrfurcht vor dem Leben“
1905
Gründungsmitglied der Pariser Bachgesellschaft.[2]
Veröffentlichung seines Bachbuches auf Französisch: „Johann Sebastian Bach. Sa vie, son œuvre, son temps“ (Johann Sebastian Bach. Sein Leben, seine Werke, seine Zeit)
Ab 1905
Beginn des Medizinstudiums in Straßburg. Ziel: praktische Hilfe für Menschen in Afrika. Gleichzeitig weiterhin als Musiker und Theologe aktiv
1905–1912
Parallel zum Medizinstudium: umfassende Orgel- und Musikforschung.
Organist der Pariser Bachgesellschaft
1908
Veröffentlichung seines erweiterten Bachbuches auf Deutsch: „Johann Sebastian Bach. Leben und Werk“
1908-1921
Organist des Orfeó Català in Barcelona unter Lluìs Millet
1912
Approbation als Arzt.
Heirat mit Helene Bresslau, einer ausgebildeten Krankenschwester.
Er erhält vom Kaiser den Ehrentitel Professor verliehen, um sein „allgemein begabtes schriftstellerisches Talent“, seinen „bemerkenswerten Eifer“ und „eine ungewöhnliche geistige Durchdringung“ zu würdigen.[3]
1913
Abschluss des Medizinstudiums mit der Doktorarbeit „Psychiatrische Urteile über Jesus“. Im März 1913 war Schweitzer somit dreifacher Doktor der Universität Straßburg: Doktor der Theologie (Th.D.), Doktor der Philosophie (Ph.D.), Doktor der Medizin (M.D.)
Gründung eines Krankenhauses in Lambaréné, Gabun, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu verbessern
1914–1918
Aufgrund seiner deutschen Staatsangehörigkeit in französischer Gefangenschaft interniert. Nach der Freilassung Rückkehr nach Europa
1919
Geburt der Tochter, Rhena Schweitzer, am 19. Januar 1919 in Günsbach, Elsass
1919–1923
Nach dem Ersten Weltkrieg hielt Schweitzer Vorträge in Europa, propagierte die Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“ und setzte sich für den Frieden ein
1922
Besonders viele Konzerte (77 Konzerte)
Repertoire hauptsächlich Werke von Bach, aber auch Mendelssohn, Widor und César Franck
1924
Erneute Reise nach Lambaréné. Ausbau des Krankenhauses mit größerer Infrastruktur und mehr Personal. Intensivierung seiner ärztlichen Tätigkeit
1928
Besonders viele Konzerte (70 Konzerte)
Ab 1930
Arbeiten zu seiner Ethik und zu seiner Philosophie der „Ehrfurcht vor dem Leben“. Kritische Auseinandersetzung mit der Kolonialpolitik in Afrika
1932
Besonders viele Konzerte (42 Konzerte)
1949
Rückkehr nach Europa, Schweitzer hält Vorträge und führt Interviews.
Reise in die USA, um Vorträge zu halten und Interviews zu führen
1950
Weitere Reise in die USA, um für die Förderung seines Werkes und seiner ethischen Prinzipien zu werben
Ab 1950
Öffentliches Engagement für die Abrüstung und gegen den Einsatz von Atomwaffen
1952
Verleihung des Friedensnobelpreises für seine humanitäre Arbeit in Lambaréné und seine Philosophie der „Ehrfurcht vor dem Leben“
1955
Letztes Konzert mit 80 Jahren am 18. September in Wihr-au-Val, Elsass
1961
Beginn von gesundheitlichen Problemen, die seine Arbeit in Lambaréné beeinträchtigen. Trotzdem weiterhin in der Leitung des Krankenhauses aktiv
1965
Tod in Lambaréné/Gabun am 04. September. Begraben auf dem Krankenhausgelände neben seiner Frau Helene Schweitzer
„Der Tod ist nicht das Ende des Lebens, sondern der Übergang zu einer anderen Form des Lebens.“[4]
Eine empfehlenswerte und ausführliche Vita Schweitzers findet sich online unter:
„Albert Schweitzer: Ehrfurcht vor dem Leben."
Wachstums-Impulse, www.wachstums-impulse.de/texte/albert-schweitzer3.html –
abgerufen am 27. April 2025.
„Ach, warum muß es in der Welt
komplizierte Menschen geben!“[5]
[1] Albert Schweitzer war das zweite von fünf Kindern: Louise Schweitzer (1873–1927), Julie Schweitzer (1876–1969), Marguerite Schweitzer (1877–1959), Emma Schweitzer (1879–1882), Paul Schweitzer (1882–1967). Angaben laut Suchanfrage bei „perplexity“, dazugehörige Quellenangabe: James Brabazon: „Albert Schweitzer: A Biography“, Second Edition, Syracuse University Press 2000, Kapitel 1 (Childhood), Seiten 3–5.
[2] „Die Pariser Bachgesellschaft schickte ihm als Dank für seine Verdienste ein tropenfestes Klavier mit Orgelpedal nach Lambarene, auf dem er bis zu seinem Tode an seinem Orgelrepertoire arbeitete“ (Erbacher Hof. Albert Schweitzer – Musik. https://erbacher-hof.de/schweitzer/musik- abgerufen am 26. März 2025.
[3] Vgl.: Albert Schweitzer Stiftung. Kindheit. https://www.schweitzer.org/de/kindheit/ - abgerufen am 26. März 2025
[4] Der Ausspruch wird Albert Schweitzer zugeschrieben, jedoch konnte ich keine entsprechende Quelle finden.
[5] Zitate.eu: Albert Schweitzer Zitate, o. D.: https://www.zitate.eu/autor/albert-schweitzer-zitate/184457 - abgerufen am 18. April 2025.
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Der Text wurde im Jahr 1964 von Dr. Christoph Staewen[1] anlässlich des 90. Geburtstags von Albert Schweitzer in Lambaréné/Gabun aufgezeichnet.
„Ich rufe die Menschheit auf zur Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Diese Ethik macht keinen Unterschied zwischen wertvollerem und weniger wertvollem, höherem und niederem Leben. Sie lehnt eine solche Unterscheidung ab. Denn der Versuch, allgemeingültige Wertunterschiede zwischen den Lebewesen anzunehmen, läuft im Grunde darauf hinaus, sie danach zu beurteilen, ob sie uns Menschen nach unserem Empfinden näher oder ferner zu stehen scheinen. Dies aber ist ein ganz subjektiver Maßstab. Wer von uns weiß denn, welche Bedeutung das andere Lebewesen an sich und im Weltganzen hat? Die Konsequenz dieser Unterscheidung ist dann die Ansicht, dass es wertloses Leben gäbe, dessen Vernichtung oder Beeinträchtigung erlaubt sei. Je nach den Umständen werden dann unter wertlosem Leben Insekten oder „primitive“ Völker verstanden.
Die unmittelbare Tatsache im Bewusstsein des Menschen lautet: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Diese allgemeine Bejahung des Lebens ist eine geistige Tat, in der der Mensch aufhört dahinzuleben, in der er vielmehr anfängt, sich seinem Leben mit Ehrfurcht hinzugeben, um ihm seinen wahren Wert zu geben. Der auf diese Weise denkend gewordene Mensch erlebt zugleich die Notwendigkeit, allem Willen zum Leben die gleiche Ehrfurcht vor dem Leben entgegenzubringen wie dem eigenen. So erlebt er das andere Leben in dem seinen. Als gut gilt ihm alsdann: Leben zu erhalten und zu fördern, entwickelbares Leben auf seinen höchsten Wert zu bringen. Als böse gilt ihm nun: Leben schädigen oder vernichten, entwickelbares Leben in der Entwicklung hindern. Dies ist das absolute und denknotwendige Grundprinzip des Sittlichen. Durch die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben kommen wir in ein geistiges Verhältnis zur Welt.
In meinem Leben habe ich immer versucht, in meinem Denken und Empfinden jugendlich zu bleiben und habe stets von neuem mit den Tatsachen und meiner Erfahrung um den Glauben an das Gute und Wahre gerungen. In dieser Zeit, in der Gewalttätigkeit sich hinter der Lüge verbirgt und so unheimlich wie noch nie die Welt beherrscht, bleibe ich dennoch davon überzeugt, dass Wahrheit, Friedfertigkeit und Liebe, Sanftmut und Gütigkeit die Gewalt sind, die über aller Gewalt ist. Ihnen wird die Welt gehören, wenn nur genug Menschen die Gedanken der Liebe und der Wahrheit, der Sanftmut und der Friedfertigkeit rein und stetig genug denken und leben. Alle gewöhnliche Gewalt in dieser Welt schafft sich selber eine Grenze, denn sie erzeugt eine Gegengewalt, die ihr früher oder später ebenbürtig oder überlegen sein wird. Die Gütigkeit aber wirkt einfach und stetig. Sie erzeugt keine Spannungen, durch die sie sich selbst aufhebt, sondern sie entspannt die bestehenden Spannungen, sie beseitigt Misstrauen und Missverständnisse.
Indem sie Gütigkeit weckt, verstärkt sie sich selber. Deshalb ist sie die zweckmäßigste und intensivste Kraft. Was ein Mensch an Gütigkeit in die Welt hinausgibt, das arbeitet an den Herzen der Menschen und an ihrem Denken. Unsere törichte Schuld ist, dass wir nicht ernst zu machen wagen mit der Gütigkeit. Wir wollen immer wieder die große Last wälzen, ohne uns dieses Hebels zu bedienen, der unsere Kraft verhundertfachen kann. Eine unermesslich tiefe Wahrheit liegt in dem Worte Jesu „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“
Die Ehrfurcht vor dem Leben gebietet uns, den hilfsbedürftigen Völkern in aller Welt Hilfe zu bringen. Den Kampf gegen die Krankheiten, von denen diese Völker bedrängt sind, hat man fast überall zu spät begonnen. Letzten Endes ist alles, was wir den Völkern der früheren Kolonien Gutes erweisen, nicht Wohltat, sondern es ist unsere Sühne für das Leid, das wir Weißen von dem Tage an über sie gebracht haben, da unsere Schiffe den Weg zu ihren Gestaden fanden. Es muss dahin kommen, dass Weiß und Farbig sich in ethischem Geist begegnen. Dann erst wird eine echte Verständigung möglich sein. An der Schaffung dieses Geistes zu arbeiten, heißt zukunftsreiche Politik treiben.
Wer durch menschliche Hilfe aus schwerer Not oder Krankheit gerettet wurde, der soll mithelfen, dass die, die heute in Not sind, einen Helfer bekommen, wie er einen hatte. Dies ist die Bruderschaft der vom Schmerz Gezeichneten. Ihr obliegt das menschliche und das ärztliche Humanitätswerk bei allen Völkern. Aus den Gaben der Dankbarkeit soll dieses Werk getan werden. Ich will glauben, dass sich genug Menschen finden werden, die sich zu Opfern der Dankbarkeit erbitten lassen, werden für die, die jetzt in Not sind.
Die Not aber, in der wir bis heute leben, ist die Gefährdung des Friedens. Zur Zeit haben wir die Wahl zwischen zwei Risiken. Das eine besteht in der Fortsetzung des unsinnigen Wettrüstens in Atomwaffen und der damit gegebenen Gefahr des Atomkriegs. Das andere im Verzicht auf Atomwaffen und in dem Hoffen, dass Amerika, die Sowjetunion und die mit ihnen in Verbindung stehenden Völker es fertigbringen werden, in Verträglichkeit und Frieden nebeneinander zu leben. Das erste Risiko enthält keine Möglichkeit einer gedeihlichen Zukunft. Das zweite tut es. Wir müssen das zweite wagen.
Die Theorie, man könnte den Frieden dadurch erhalten, dass man den Gegner durch atomare Aufrüstung abschreckt, kann für die heutige Zeit mit ihrer so gesteigerten Kriegsgefahr nicht mehr in Betracht gezogen werden. Das Ziel, auf das von jetzt bis in alle Zukunft der Blick gerichtet bleiben muss, ist, dass völkerentzweiende Fragen nicht mehr durch Kriege entschieden werden können. Die Entscheidung muss friedlich gefunden werden.
Ich bekenne mich zu der Überzeugung, dass wir das Problem des Friedens nur dann lösen werden, wenn wir den Krieg aus einem ethischen Grund verwerfen, nämlich weil er uns der Unmenschlichkeit schuldig werden lässt. Ich habe die Gewissheit, dass der Geist in unserer Zeit ethische Gesinnung zu schaffen vermag. Deshalb verkünde ich diese Wahrheit in der Hoffnung, dass sie nicht als eine Wahrheit beiseitegelegt werde, die sich in Worten gut ausnimmt, für die Wirklichkeit aber nicht in Betracht kommt.
Mögen die, welche die Geschicke der Völker in Händen haben, darauf bedacht sein, alles zu vermeiden, was die Lage, in der wir uns befinden, noch schwieriger und gefahrvoller gestalten könnte.
Mögen sie das wunderbare Wort des Apostels Paulus beherzigen:
„Soviel an euch liegt,
habt mit allen Menschen Frieden!“
Es gilt nicht nur den einzelnen, sondern auch den Völkern. Mögen sie im Bemühen um die Erhaltung des Friedens miteinander bis an die äußerste Grenze des Möglichen gehen, damit dem Geiste der Menschlichkeit und der Ehrfurcht vor allem Leben zum Erstarken und zum Wirken Zeit gegeben werde.“[2]
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
Es ist wahr, es ist wunderbar.
Aber ist es durchführbar?
Nimm an, du wolltest von morgen an wörtlich danach leben,
zu welchen Konsequenzen kämest du in einigen Tagen?“[3]
Zentrale Botschaft: Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben als Grundlage für menschliches Handeln
Moralische Verantwortung: Keine Unterscheidung zwischen höherem und niedrigerem Leben
Friedensappell: Krieg und Gewalt müssen ethisch abgelehnt werden
Bedeutung der Gütigkeit: Gütigkeit als nachhaltigste und wirkungsvollste Kraft
Verantwortung gegenüber Schwächeren: Hilfe für benachteiligte Völker als moralische Pflicht
Ablehnung der atomaren Abschreckung: Frieden kann nur durch Verständigung, nicht durch Aufrüstung gesichert werden
Appell an die Menschheit: Jeder Einzelne kann durch ethisches Handeln zur Verbesserung der Welt beitragen
[1] Dr. Christoph Staewen (1926–2002) war ein deutscher Arzt und Schriftsteller, der vor allem durch sein Engagement in Afrika in den 60er Jahren bekannt wurde. In Niger, Kongo und Tschad wirkte er als Arzt und setzte sich mit Nachdruck für die medizinische Versorgung in benachteiligten Regionen ein. 1974 wurde er im Tschad von Rebellen entführt, bei diesem Angriff kam seine Frau ums Leben. Staewen fand in Albert Schweitzers Philosophie der „Ehrfurcht vor dem Leben“ Inspiration und verankerte diese ethischen Prinzipien in seiner eigenen Praxis. In seinen Büchern und Essays reflektierte er über die Herausforderungen der interkulturellen Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen.
[2] Schweitzer, A. (1964). Mein Wort an die Menschen. Verfügbar unter: https://albert-schweitzer-heute.de/mein-wort-an-die-menschen-albert-schweitzer-1964/ - abgerufen am 31. März 2025
[3] Schweitzer, A. (o. J.). Frieden ist das höchste Gut, und der Mensch muss ihn durch sein eigenes Verhalten verdienen: https://www.zitate.eu/autor/albert-schweitzer-zitate/184855 - abgerufen am 18. April 2025
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Die vorliegende Schrift soll kein wissenschaftliches Kompendium zur Schweitzer-Forschung darstellen, sondern sein Erbe erneut in unser Bewusstsein rufen. Verbunden mit eigenen Gedanken, wie dieses Erbe erneut lebendig bleiben und nicht nur in Worten weitergetragen kann.
Einige der aufgelisteten Bücher habe ich mittlerweile aus Platzmangel weitergegeben und habe so außer meinen eigenen Notizen keine greifbare Originalquelle mehr. Daher habe ich bei der Quellenrecherche ChatGPT zu Rate gezogen und diese mit meinen gespeicherten Daten abgeglichen.
· Ende, M. (1960). Jim Knopf und der Lokomotivführer. München: Thienemann Verlag.
· Jung, C. G. (2021). Das Rote Buch – Der Text. Herausgegeben und eingeleitet von Sonu Shamdasani. Düsseldorf: Patmos Verlag. ISBN: 978-3-843-60926-5.
· Ardagh, A. (2006). Leap Before You Look: 52 Shortcuts for Personal Transformation. Boulder, CO: Sounds True. ISBN: 978-1-59179-635-5. Abgerufen von https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=a0g8b3kBEFs am 04.März 2025.
· Bregman, R. (2020). Im Grunde gut: Eine neue Geschichte der Menschheit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. ISBN: 978-3-499-00416-2.
· Bultmann, R. (1964). Theologie des Neuen Testaments (2. Aufl.). Tübingen: Mohr Siebeck. ISBN: 978-3-161-20651-6.
· Rosa, H. (2016). Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin: Suhrkamp Verlag. ISBN: 978-3-518-58626-6.
Internetquellen
Albert-Schweitzer-Heute. (o. D.). Albert Schweitzer heute. Abgerufen am 19. März 2025 von https://albert-schweitzer-heute.de/
DAHW – Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe. (o. D.). Albert Schweitzer: Philosoph und Medizinmann. Abgerufen am 19. März 2025 von https://www.dahw.de/organisation/geschichte/vorbilder/albert-schweitzer-philosoph-und-medizinmann.html
Albert-Schweitzer-Stiftung. (o. D.). Albert Schweitzer. Abgerufen am 19. März 2025 von https://albert-schweitzer.org/albert-schweitzer/
St. Dominikus Kaufbeuren. (o. D.). Offizielle Website des Fördervereins Dominikus-Kirche Kaufbeuren e.V. . Abgerufen am 19. März 2025 von https://www.st-dominikus-kf.de/
Royal College of Physicians. (o. D.). Albert Schweitzer: Marriage, theology and medicine. Abgerufen am 19. März 2025 von https://history.rcp.ac.uk/blog/albert-schweitzer-marriage-theology-and-medicine
Audioquellen
Bayerischer Rundfunk. (o. D.). Albert Schweitzer – Der große Humanist [Audio-Podcast]. Abgerufen am 17. März 2025 von https://media.neuland.br.de/file/1809122/c/feed/albert-schweitzer-der-grosse-humanist.mp3
Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke. (o. D.). Albert Schweitzer: Werte, Leben, Inspiration [Audio-Podcast]. Abgerufen am 17. März 2025 von https://lcdn.letscast.fm/media/podcast/9e96d6b5/episode/0f03cade.mp3?t=1739872058
Auch erreichbar unter: https://www.podcast.de/podcast/3562332/albert-schweitzer-werte-leben-inspiration
Weitere Quellen sind als Fußnoten im Fließtext angegeben.
· Schweitzer, A. (1985). Aus meiner Kindheit und Jugendzeit. München.
· Schweitzer, A. (1990). Aus meinem Leben und Denken. Frankfurt/M. Zit. n. Steffahn, H. (1986²). Albert Schweitzer – Lesebuch. München.
· Schweitzer, A. (1991). Menschlichkeit und Friede. Kleine philosophisch-ethische Texte. Berlin.
· Schweitzer, A. (1995 [1963]). Zwischen Wasser und Urwald. Erlebnisse und Beobachtungen eines Arztes im Urwalde Äquatorialafrikas. München.
· Schweitzer, A. (2007). Kulturphilosophie. Band I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur, Band II: Kultur und Ethik. München.
· Schweitzer, A. (2000). Die Weltanschauung der Ehrfurcht vor dem Leben. Kulturphilosophie III, dritter u. vierter Teil. Herausgegeben von Claus Günzler und Johann Zürcher. München.
· Schweitzer, A.: Johann Sebastian Bach. Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1908.
Literatur
· Mühlstein, V. (2010). Helene Schweitzer Bresslau. Ein Leben für Lambaréné. 3., durchgesehene Auflage. München: C.H. Beck.
Online
· Jüdische Allgemeine „Die Krankenschwester und der Urwalddoktor.“
Verfügbar unter: https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/die-krankenschwester-und-der-urwalddoktor/ - abgerufen am 17. März 2025.
· Humanistische Union „Glücklich in Lambaréné – Das Leben der Helene Schweitzer Bresslau.“
Verfügbar unter: https://www.humanistische-union.de/publikationen/mitteilungen/publikation/gluecklich-in-Lambaréné-das-leben-der-helene-schweitzer-bresslau/ - abgerufen am 17. März 2025.
· Albert-Schweitzer-Haus Königsfeld „Das Albert-Schweitzer-Haus – Forum für Information und Kommunikation.“
Verfügbar unter: https://www.museum.de/museen/das-albert-schweitzer-haus-forum-fur-information-und-kommunikation - abgerufen am 15. März 2025.
· Albert Schweitzer – heute „Helene Schweitzer.“
Verfügbar unter: https://albert-schweitzer-heute.de/ueber-albert-schweitzer/helene-schweitzer/ - abgerufen am 17. März 2025.
· Wikipedia „Helene Schweitzer.“
Verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Schweitzer - abgerufen am 17. März 2025.
Wenn Sie auch lieber ein Buch in der Hand haben ...
Das Buch „Albert Schweitzers Welt – Impulse zum Gedenkjahr 2025“ ist als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Gottfried Schüz
Geb. 1950, Dr. phil., Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen und Schuldienst in Rheinland-Pfalz. 1994 bis 2014 Leiter des Staatl. Studienseminars für dieses Lehramt in Mainz. Berufsbegleitendes Zweitstudium der Philosophie, Evang. Theologie und Pädagogik mit Promotion in Philosophie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2006 Vorsitzender der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum Frankfurt am Main. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Pädagogik, Lehrerbildung, philosophischen Anthropologie und Ethik, vor allem über das Werk Albert Schweitzers.
Ein besonderer Dank gebührt Gottfried Schüz, dessen akribische Zusammenstellung der Zitate und dessen eigener Text mir nicht nur als wertvolle Grundlage für dieses Projekt dienten, sondern die er mir auch in großzügiger Weise zur Verfügung stellte.
Ebenso danke ich den vielen Gesprächspartnern und den unzähligen Inspirationsgebern, die mich über Jahre begleitet haben und die oft leise, aber tief im Inneren nachhallen.
Ohne die Unterstützung beim Korrekturlesen und der geduldigen Hilfe all jener, die ihren Blick auf das Werk geworfen haben, wäre dieses Buch sicherlich nicht das, was es heute ist.
Und schließlich sei allen gedankt, die sich durch das Vorbild Albert Schweitzers anregen lassen, selbst tätig zu werden und das Gute in die Welt zu tragen.
Albin Wirbel (*1971) ist ein vielseitiger Dipl.-Musikpädagoge, der in Kaufbeuren und Ochsenhausen Klavier- und Chorklassen mit einem klaren Fokus auf kreative und individuelle Förderung leitet. Als freischaffender Organist und Komponist entfaltet er seine künstlerische Ausdruckskraft sowohl in der Kirchenmusik als auch im Konzertbereich. In seiner Funktion als erster Vorsitzender des Fördervereins der Dominikus-Kirche Kaufbeuren e.V. setzt er sich für breit gefächerte Kulturprojekte und Veranstaltungen ein. Darüber hinaus vereint er in seiner Arbeit als Heilpraktiker für Psychotherapie (HP/P) und Jin Shin Jyutsu-Praktiker ganzheitliche Methoden, um Körper und Geist zu stärken und zu harmonisieren.
Mikhail A. Saponov vom Moskauer Konservatorium hat 2021 in einem Artikel Jugendkompositionen (1893-1895) Albert Schweitzers veröffentlicht. Das Faksimilie stammt aus dem Archiv in Gusbach.
Hier der link zum Artikel: https://nv.mosconsv.ru/en/articles/albert-schweitzers-music-first-edition-thierry-mechler
Unten die Kompositionen.
Hier ein Spiegelartikel vom 20.12.1960 (DER SPIEGEL 52/1960):
https://www.spiegel.de/politik/mythos-des-20-jahrhunderts-a-231c5624-0002-0001-0000-000043067969
Dieser stellt weitere interessante und kritische Positionen zu Albert Schweitzer dar.