Informationen

Stand der Forschung und Ziele der Studie

SARS-CoV-2 ist als Virus der Atemwege 2020 zur Pandemie geworden und weist eine hohe Ansteckungswahrscheinlichkeit auf. Aktuelle Studien und Untersuchungen sprechen dafür, dass das Virus nicht nur über Tröpfchen sondern auch über Aerosole übertragen wird. Aktuell gibt es keine Studien, die eine Aerosolentstehung beim Blasinstrumentenspiel unter kontrollierten Bedingungen gemessen haben. In dieser Studie sollen nun erstmalig die verschiedenen Blasinstrumentengruppen (Instrumente mit Anblaskante, Instrumente mit Einfach- und Doppelrohrblatt, Instrumente mit Kesselmundstück) unter standardisierten Bedingungen im Vergleich zu Sprechen und normalem Atmen auf Aerosolentstehung und Aerosolausbreitung hin untersucht werden. Weiterhin sollen erstmalig kumulative Effekte von Aerosolentstehung erfasst werden.

Das Studiendesign ist eine experimentelle Vergleichsstudie mit einmaliger Messung, wobei die zuvor genannten Gruppen die Untersuchungsgruppen darstellen.

Durchführung des Forschungsvorhabens

Die Datenerhebung beginnt Anfang Oktober und wird etwa sechs bis acht Wochen, also etwa Mitte/Ende November andauern. Für jede Probandin/ jeden Probanden wird es in diesem Zeitraum eine Mess-Sitzung von etwa 90-120 Minuten geben. In dieser Zeit spielt der Instrumentalist etwa 20 bis 30 Minuten ein vorgegebenes Stück (aus seinem jeweiligen Standardrepertoire). Bei der Kontrollmessung sind die Proband*innen angewiesen einen vorgegebenen Text zu sprechen sowie ruhig zu Atmen. Zur Messung steht die Probandin/der Proband vor mehreren Aerosolspektrometern in einem zuvor klimatisierten und vorbereiteten Messraum.

Die Messung der einzelnen Instrumentengruppen erfolgt in Kohorten in Abhängigkeit der Probandenrücklaufquote.

Bezüglich Treffpunkt und Ablauf am Untersuchungstag im Unfallkrankenhaus Berlin erhalten Sie weitere Informationen nach telefonischer Kontaktaufnahme durch die Versuchsleiter.

Nutzen und Risiken

Mittels Aerosolspektrometer können Tröpfchen, Aerosole und kleinste Partikel in einem Luftbereich gemessen werden. Durch das Spiel des Instrumentalisten kann dadurch auf definierten Abständen die Aerosolentstehung gemessen und Rückschlüsse auf die Aerosolverbreitung gezogen werden. Hinsichtlich einer möglichen Aerosol-Übertragung durch SARS-CoV-2 kann diese Studie gleichfalls erste Versuche zur Minimierung einer Aerosolentstehung durch Ploppschutz, Plexiglas, Bespannung der Instrumente und weiterer Maßnahmen evaluieren.

Für die Probandin/den Probanden entstehen durch die Studie keinerlei Risiken. Die Aerosolspektrometer sind CE-Zertifiziert und für den Einsatz am Menschen zugelassen. Häufige Anwendung finden Aerosolspektrometer bei Arbeitsplatz bezogenen Feinstaub-Messungen, oft auch körpernah. Risiken sind hier keine bekannt.

Aufgrund fehlender Intervention an der Probandin/an dem Probanden ist ein Versicherungsschutz nicht nötig und nicht vorgesehen. Es werden keine invasiven oder belastenden Verfahren im Rahmen der Studienuntersuchungen angewandt. Eine Wegeversicherung für die Probanden wird nicht abgeschlossen. Das Hygienekonzept der Studie setzt voraus, dass Sie an keinerlei Covid-19-ähnlichen Symptomen erkrankt und am Messtag Fieber frei sind. Ziel der Studie ist nicht die Messung von erkrankten Instrumentalist*innen, sondern von gesunden Proband*innen.

Auswertung der Daten

Die Erhebung der Daten erfolgt pseudonym, das heißt eine Rückführung der erhobenen Daten zum Probanden/zur Probandin ist nur den Versuchsleitern mit einer sicher verschlüsselten und sicher aufbewahrten Datei möglich. Die personenbezogenen Daten werden durch eine ID ersetzt. Nach Abschluss der Datenerhebung wird die Schlüsseldatei mit den Namen der Proband*innen vernichtet. Im abschließenden Datensatz liegen nur anonyme Daten vor. Dieser anonyme Datensatz kann zu wissenschaftlichen Zwecken publiziert werden. Neben den erhobenen Messwerten, gehen die Instrumentenklasse, die Spielerfahrung, die Körpergröße und das Körpergewicht sowie das Geburtsdatum als Daten in die Auswertungsdatei mit ein. Weiterhin werden Gesundheitsdaten wie Nikotinkonsum erfasst. Durch vergleichende statistische Verfahren und Verteilungsanalysen werden die erhobenen Daten ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie sollen im Verlauf der nächsten Monate veröffentlich werden.

Eine Weitergabe der durch die Rekrutierung erhobenen, personenbezogenen Daten an Dritte ist ausgeschlossen. Eine Nutzung von personenbezogenen Daten für andere Forschungsvorhaben der gleichen Arbeitsgruppe ist ebenfalls nicht vorgesehen, sofern nicht ausdrücklich zugestimmt wurde. Sollte zugestimmt werden, erfolgt eine verschlüsselte Speicherung der personenbezogenen Kontaktdaten (Name, E-Mailadresse, Telefonnummer, Instrument) für weitere 12 Monate zu Rekrutierungszwecken für Messungen von der von dieser Studie durchgeführten Versuchsleitern. Nach Ablauf der 12 Monate werden auch diese personenbezogenen Daten vernichtet.

Freiwilligkeit der Teilnahme

Die Teilnahme zur Studie ist freiwillig und unentgeltlich. Eine Einverständniserklärung zur Teilnahme an der Studie wird per Unterschrift am Untersuchungstag abgegeben.

Die Probandin/ der Proband kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen sein Einverständnis zur Teilnahme an dem Forschungsvorhaben zurücknehmen, ohne dass ihm hieraus Nachteile entstehen.