Archive of Student Work 

Ein Spaziergang im Arboretum

First and Second-Year Intensive walk, take photos, give them poetic captions, and write about their experience in the Arb


Wir wandern im Arb

sehen Himbeeren und Brombeeren

hören Vögel

Eichhörnchen


Wir sitzen in einem Kreis im Wald

blauer Himmel

keine Wolken

im Schatten

ohne Grund


-2020


Wünsch dir etwas Schönes!

Ein Feenwald

Ein kleiner Blumenstrauß

Ein Himmel aus Blumen

Es verdorrt so wunderschön

Ein Licht am Ende des Weges




Tief einatmen!

Heute im Arb habe ich viel erlebt. Zuerst habe ich mich einfach auf den Rasen hingesetzt und die frische Luft eingeatmet. Ich habe bemerkt wie sehr es nach Herbst duftet. 

Nachdenken über die Pandemie 

After reading Haushofer's novel Die Wand about physical and psychological survival in the aftermath an unspecified apocalyptic event, Third-years students reflect about the impact of the pandemic on their lives.


Der erste Monat war sehr seltsam. Die Stille war so laut. Ich vermisste die Hintergrundgeräusche des Alltags. Ich hörte keine Kinder oder Autos, nur Krankenwagen Sirenen und schlechte Nachrichten. Die ganze Familie lebte zusammen, jede Stunde, jeden Tag. Es was Isolation, aber ich war nie allein. Die ganze Zeit musste ich mit meinen Eltern sprechen. Zwei Wochen danach hatten wir nichts mehr zu tun. Beim Backen von Sauerteigbrot mussten wir über das Verhängnis nachdenken. Manche haben sich die Haare geschnitten, und manchen wurden von existenzieller Angst erfüllt. Beides war schlecht. Wir lebten in einer beispiellosen Zeit. Das ist etwas, was alle einflussreichen Menschen sagten. Wir sprachen über die Zeit, nicht darüber, was wir machen sollten. Das war der Anfang der großen Pandemie Nabelschau.

Das Lustigste an der Pandemie, war die Langeweile. Es gibt am Ende der Welt, wie wir sie kennen, nichts zu machen. Wir schauen Reality-Shows von der Zeit vor der Pandemie. Alles schien zu unwichtig und lustig. Warum hatten wir Angst vor Prüfungen? Jetzt ist doch das Ende! Oder das war, was wir dachten. Jetzt ist alles okay. Menschen sind tot und unsere Wirtschaft ist durcheinander, aber wir sind okay. Wir sehen das mit später Einsicht und das Ganze war überdramatisch, aber damals empfanden wir es so.  

-2021


Was ist Heimat für mich? 

Second-Year students write about what "home" means to them.


In meinem Leben ist Heimat eine Erinnerung: mit meiner Familie an einem Tisch im Hinterhof meiner Mutter, der orangefarbene Himmel Kaliforniens, Salzwasserhaar, der Geruch von Enchiladas, das laute Lachen meines Bruders, krächzende Krähen, meine Mutter hält mich an der Hand, Hunde seufzen zu unseren Füßen. In diesem Moment weiß ich, dass ich geliebt und akzeptiert werde.


Heimat ist wie ein Koffer, in dem ich meine wertvollsten Erinnerungen und Erfahren aufbewahre. Sie wird mich immer begrüßen und dort fühle ich mich sicher.  


Wenn ich mit meinen Freunden lache, weiß ich, dass ich zu Hause bin. Das ist Heimat für mich.


Heimat ist der Name für ein ruhiges Gefühl. Wenn man sich nicht beweisen muss, ist das Heimat.


-2022

Autobiographie

Second-Year Intensive students write about childhood memories and other life experiences


Der 13. Mai ist mein Geburtstag, was bedeutet, dass ich ein Stier bin. Ich glaube, dass ich die Eigenschaften eines Stiers zeige. Ich habe mein Leben sehr stur begonnen. Ich wollte alles und beschwerte mich, bis ich es bekam. Im Laufe meines Lebens wurde ich weniger selbstsüchtig, wenn es um gute Dinge ging. Ich blieb aber stur, wenn es um meine Überzeugungen ging. 

Meine erste Erinnerung daran, als Kind stur zu sein, war, als ich mit meiner Familie einkaufen ging. Wenn ich jemals etwas wollte, ein Stofftier, ein Spielzeug oder ein zufälliges Tchotchke, war ich unerbittlich. Ich erinnere mich, als ich mich auf den Boden von Meijer legte und mein Gewicht auf den Boden legte. Ich würde mich nicht bewegen, bis meine Mutter okay sagte. Als ich älter wurde, wurde mir klar, dass was ich wollte, nicht so wichtig war. Ich fing an, für meinen Glauben zu kämpfen und mich nicht herausfordern zu lassen. Ich wurde mitfühlender und liebevoller mit Anderen. 

Wie andere Stiere habe ich eine profane Liebe zur Erde. Ich erinnere mich, dass meine Mutter mich fast jeden Monat zum Eddy Discovery Center in Chelsea brachte, um an einem ihrer Vorträge teilzunehmen. Ich habe Kolibris gehalten, mit Eulen gesprochen, Fledermäuse gehört und etwas über Wölfe gelernt. Weil meine Mutter mich an solche Orte gebracht hat, konnte ich die Erde so viel mehr lieben. 

Mit dem, was im vergangenen Jahr passiert ist, mussten sich Menschen in meinem Alter an alles erinnern, was während unseres Lebens in der Welt passiert ist. Eine signifikante Sache, die im Internet verbreitet wurde, war die Tatsache, dass Abiturienten im Jahr 2020 direkt während der Auswirkungen des 11. September geboren wurden und dann während der Coronavirus-Pandemie ihren Abschluss machten. Ich glaube, dass ich in dieser Zeit im Grunde genommen gezwungen war, zwischen den Seiten in diesem Land zu wählen. Ich glaube, dass ich aufgrund des Konflikts, den dieses Land intern hat, mehr über meine eigenen Werte erfahren und die Idee der "Seitenwahl" ablehnen konnte. Meine Sturheit entstand aus der Idee heraus, dass ich meine eigenen Werte schaffen kann, die nicht mit dem übereinstimmen müssen, was andere glauben. Dadurch wurde ich unabhängiger. Am Ende bin ich dankbar für meine Vergangenheit. Ich habe das Gefühl, dass ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen einen von zwei Wegen wählen kann. Entweder versucht man immer härter, besser zu werden, oder man bleibt in der Vergangenheit und weigert sich, sich weiterzuentwickeln.

-2021

Ein Kunstwerk

First-Year Intensive students choose an artwork that speaks to them and write about it

Ich finde dieses Gemälde sehr interessant. Es ist eine große Landschaft, aber ist sehr minimalistisch und abstrakt. Es gibt nur 3 Farben und es ist meistens weiß. Ich glaube, dass es wie eine ferne Erinnerung aussieht. In der linken Ecke gibt es ein grünes Quadrat und das ist der Erdungspunkt des Gemäldes.  Anstelle offensichtlicher optischer Anzeiger machen die Unterschiede zwischen die Farben und die Texturen den Aufbau. Das Gemälde hat eine flüchtige Empfindung. Für mich bedeutet es die kontinuierliche Veränderlichkeit der Natur: das Wetter, die Jahreszeiten, die Ausnagung, die Gezeiten usw. Alles ist unbeständig, einschließlich der Naturraum. 

-2022


Auf diesem Bild gibt es in einem weißen Hof drei Frauen und zwei Leoparden. Die Frauen stehen auf der linken Seite, während die Leoparden auf der rechten Seite stehen. Obwohl dieses Bild sehr schön ist, ist es ein unangenehmes, trauriges Bild. Alle drei Frauen schauen die Leoparden an, aber ihre Gesichter sind verschwommen. Die süßen Leoparden sind wild und ungefährlich. Deshalb sind sie angekettet. Jedoch sind die Frauen und die Leoparden nicht so unterschiedlich. Mit den verschwommenen Gesichtern haben die Frauen keine Individualität im Hof, und so haben sie auch keine Unabhängigkeit im Palast. Das ist ähnlich mit den zurückhaltenden Leoparden. Ich denke, daß die gesichtslosen Frauen mit Affinität und Identifizierung die Leoparden beobachten. 

-2022


Sich in ein Kunstwerk hineinversetzen

German Readings students sit in front of artwork for a prolonged period, oberving first and then imagining themselves in the painting's landscape

Heute ist vielleicht nicht der beste Tag für einen Spaziergang am Strand, aber diese trüben, kalten Herbsttage haben auch ihre Vorteile. Ich bin die einzige Person hier an diesem Strand. Wenn ich zum Himmel hochgucke, sieht es aus wie eine einzige graue Wolldecke weit über meinem Kopf. Der kalte Wind weht um mich herum, so dass ich mich ein wenig bücken muss, um mich vor der Kälte zu schützen. Wenn der Wind so stark ist wie heute, kriege ich immer Tränen in den Augen. Das Meer vor mir ist auch grau, außer den weißen Hauben auf den Wellen, die der Wind macht. Der braune Sand, auf dem ich stehe, ist hart und nass. Man kann sich kaum vorstellen, wie diese Landschaft an einem sonnigen Tag aussieht. Dass Leute zum Baden hierherkommen! Wenn ich die kalte Luft einatme, rieche ich die salzige Meeresluft. Außer dem Wind, die in meinen Ohren rauscht, höre ich nur die Wellen, die rhythmisch gegen den Sand plätschern —keine Vögel, keine Spaziergänger, keine Hunde. Ich bin komplett allein in dieser Landschaft. Das Gefühl der Stille ist so stark, obwohl alles sich alles um mich herum bewegt: die Luft, die Wellen, sogar der Sand, der vom Wind aufgehoben wird und gegen meine Beine weht. Es ist friedlich hier. Ich bleibe solange, bis meine Finger einfrieren.

-2022

Wie macht man das? 

Second-Year Intensive students make instructional videos about things that matter in their lives

Wer ich bin: Interview mit mir Selbst


Inspired by a poetic-philosophical piece about identity, second-year students write about who they are and what they are not.

Ich bin ich, weil ich denken kann. Ich bin eine Sammlung von Gedanken und Erinnerungen. Alle Erinnerungen von meiner Kindheit bis heute beeinflussen meine Entscheidungen. Ohne meine Erinnerungen bin ich nichts.

Ich bin nicht mein Körper, ich steuere ihn bloß. Aber de Körper ist trotzdem wichtig. Besonders wichtig sind meine Hände. Tagsüber sehe ich meine Arme und Hände, und mit meinen Händen kann ich viel machen. Mein Gesicht ist auch wichtig, aber nicht so sehr für mich. Ich sehe selten mein Gesicht, nur im Spiegel oder in Fotos. Aber andere sehen mein Gesicht und für sie bin ich das.


Ich bin, was ich schaffe. Geschichten, Lieder, Zeichnungen, Ideen. Diese sind Spiegelungen meines Selbst.

Ich bin auch eine Sammlung von Daten im Internet. Immer wird mein digitaler Fußabdruck bestehen, sogar nach meinem Tod. Fotos, Wörter, Zahlen, Statistiken, Benutzernamen, Kommentare. Deshalb werde ich unsterblich.


-2023

 

Das Erlernen einer Fremdsprache

Inspired by the literary texts of non-native speakers of German, students were asked to choose a metaphor to describe their own language learning process.  

Die Sprache ist ein großes, perfektes Musikstück. Es besteht aus vielen Teilen, die alle ineinander greifen, um Bedeutung, Emotionen und Geschichten zu schaffen. Aber zuerst ist es nur eine Idee im Kopf. Man kann sich vorstellen, wie es klingen würde, wenn man fertig ist. Man hört andere, die ihre eigene Sprachmusik spielen, und denkt, "das könnte ich ja auch tun." Aber wenn man nichts weiß, muss man mit den einfachsten Teilen beginnen: "Hallo, wie geht es dir? Ich heiße x. Ich komme aus x." Die typischen Melodien. Klischees. Man sammelt diese kleinen Melodien, die ein Jazzmusiker "Licks" nennt, und baut damit die ersten Gespräche. Der Vergleich mit Jazz passt gut, weil die Sprache eine Improvisation ist, die immer vielfältiger wird, je mehr man sie lernt. Zuerst stolpert der Mund über seine eigenen Wörter, genau wie die Finger stolpern, wenn man ein Instrument spielt. Zuerst muss man immer darüber nachdenken, was man sagen will, aber schließlich braucht man nicht mehr darüber nachzudenken ...

-2023


Vergnügungen

Upon reading Bertolt Brecht's poem "Vergnügungen" (Pleasures), students composed their own version of small pleasures, applying the adjective ending rules they just studied in class.


Ein gutes neu gestimmtes Klavier

Der frische Geruch herbstlicher Luft

Meine komischen Katzen

Ein warmer Pullover

Eine kluge Lösung zu finden

Fremdartige Landschaften

Neue Ideen

Ein Stück salzige Lakritze

Eine friedliche Autofahrt

Vor einem lodernden Feuer zu sitzen

Kaltes Wasser um 3 Uhr morgens


Freudiges Gelächter

Ein billiges Gericht, das auch sehr lecker schmeckt

Die kalte Seite des Kissens

Ein kleiner Chihuahua mit großen Augen

Ulkige Witze

Ein plätschender Bach

Kleine Momente zwischen zwei Menschen

Handgeschriebene Briefe

Mitfühlende Taten

Lange Spaziergänge


-2023


Thanks to Eva Bugnaski, Zoe Bugnaski, Hadley Christensen,  Eleanor Durkee,  Maeve Finley, Gaea Gaecke, Kaes Holkeboer, Evan Jenkins, Ethan Markby, Elenore Meagher, Lorryn Preston, Emily Xu, Noah Jackson, Audrey Rogers, Sophia Stache