Di, 11. Sep. 2012
Aachener Zeitung - Stadt / Lokales / Seite 14
Orsbach hat gleich doppelten Grund zu jubeln
Zwei wichtige Preise beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erhalten. Dennoch gab es auch ein
wenig Enttäuschung, dass es nicht zu Gold reichte.
Von Günther Sander
Orsbach. „Wir haben auch noch einen Sonderpreis bekommen? Mir ist nur die Auszeichnung Silber
bekannt“, sagt Initiative-Sprecher Manfred Schmitz-Gehrmann am anderen Ende der Leitung aus
seinem Urlaubsort in Süddeutschland unserer Zeitung verdutzt.
„Super, das ist ja gleich zweimal ein Grund zum Jubeln.“ Dass Orsbach am Sonntag in Bad Sassendorf
beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ seine Bemühungen „versilbert“ bekommen hat, war
Schmitz-Gehrmann telefonisch bereits mitgeteilt worden. Neu für ihn war jedenfalls der Sonderpreis.
Gerret Friese, der Sonntag vor Ort war, sagte gestern, zuerst sei man schon enttäuscht gewesen, „nur“
Silber zu bekommen. Man habe sich Gold erhofft, dann sei aber allen rasch klar geworden, dass bei der
Vielfältigkeit der Dörfer (50 an der Zahl in NRW) „Silber“ natürlich hervorragend sei. Den Sonderpreis
hat Annegret Dedden, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, verantwortlich für den
Dorfwettbewerb, unserer Zeitung ebenfalls gestern bestätigt. Er hat folgenden Wortlauf: „Für die
Einbeziehung der Landwirtschaft in Maßnahmen der dörflichen Infrastruktur, für die Integration der
Landwirtschaft in das Dorfgemeinschaftsleben und für die Rücksichtnahme der Bewohner auf die
Entwicklung der Landwirtschaft im Dorf.“ Dedden sagt, Orsbach bekomme einen besonderen Betrag für
eine Baumpflanzung überreicht.
Bei soviel gute Nachrichten gab sich Manfred Schmitz-Gehrmann doppelt erfreut. Die Orsbacher seien
mit einer kleinen Delegation in Bad Sassendorf live dabei gewesen, habe man ihm berichtet. „Natürlich
haben wir uns unter 50 teilnehmenden Dörfern einen schönen Preis ausgerechnet“, mit Silber sei man
sehr zufrieden und jetzt auch noch der Sonderpreis. „Das ist super, damit sind unsere Bemühungen mit
zwei Anerkennungen belohnt worden.“ Dass man vor einem Jahr auf Städteregionsebene den ersten
Preis errungen habe, sei ein großer Motivationsschub für den neuerlichen Wettbewerb gewesen, wie der
Erfolg nun deutlich mache. „Ohne Zweifel ist hier im Ort einiges in Gang gekommen, immerhin wollten
wir auch damit glänzen und gut abschneiden“ (wir berichteten).
Treffpunkt sichern
Ein „heißes Eisen“ sei nach wie vor der Erhalt der alten Schule, um den Ortsvereinen einen Treffpunkt
zu sichern. „Wir wollen uns bald schon mit dem Kindergarten, der in diesem Gebäude untergebracht
war, beschäftigen“, macht Schmitz-Gehrmann deutlich. Die Frage, ob man die Einrichtung renoviere,
sei vorrangig. Der Initiativesprecher denkt aber auch an eine Veranstaltungsstätte für Vereine, an
einen Jugend- und auch Künstlertreff. „Das ist unser nächstes Ziel.“ Am 27. Oktober werden die Preise
bei der Siegerehrung in Simmerath-Eicherscheid an die Dörfer aus der Region verteilt. „Dort sind wir
auf jeden Fall stark vertreten“, sagt Schmitz-Gehrmann.