Policy Studies

Wachstumsschwäche überwinden - in die Zukunft investieren

Jahresgutachten 2023/24 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung


Finanzplatz Österreich: Eine Strategie für Wachstum und Stabilität

Christian Keuschnigg, Michael Kogler - Wirtschaftspolitische Schriften des  WPZ, Bd. 1, 2018

Abstract: Robustes Wachstum mit tragfähiger Verschuldung erfordert mehr risikotragendes Eigenkapital. Je innovativer die Investitionen, desto grösser sind die Risiken, und desto mehr Risikokapital braucht die Wirtschaft. Ein ausgewogener Finanzplatz ruht auf zwei Säulen: ein leistungsfähiger Bankensektor und liquide Kapitalmärkte. Die Finanzplatzstrategie verfolgt drei Stoßrichtungen: (i) Nachvollzug der internationalen Kapital-Regulierung und der Bankenunion, um eine Selbstversicherung und mehr Marktdisziplin zu ermöglichen und den Bankensektor krisenrobuster zu machen; (ii) Beseitigung der steuerlichen Anreize zur Verschuldung; (iii) Institutionelle Reformen, um mehr Finanzierung über die Kapitalmärkte zu ermöglichen. Damit kann der Finanzplatz Österreich seine wohlfahrtssteigernden Wirkungen besser entfalten, indem er innovatives Wachstum finanziert, mit Diversifikation Risiken abbaut, konjunkturelle Schwankungen stabilisiert und mehr wirtschaftliche Sicherheit schafft.

Buch (2018), Studie, Langfassung


Besteuerung und Regulierung der Banken: Von der Finanzkrise zu stabilem Wachstum

Christian Keuschnigg, Michael Kogler - IHS Policy Brief Nr. 7, 2014

Abstract: Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden eine Reihe von Maßnahmen wie höhere Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen im Rahmen von Basel III, neue Beiträge zu Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds im Rahmen der Bankenunion und spezielle Bankensteuern eingeführt, welche die Stabilität und Krisenrobustheit des Bankensektors erhöhen und den Steuerzahler vor hohen Belastungen für die Sanierung oder Abwicklung von Banken schützen sollen. Die Wirtschaftspolitik sollte jedoch die regulatorischen und steuerlichen Belastungen in ihrer Gesamtheit betrachten und aufeinander abstimmen. Sonst droht die Gefahr, dass die kumulativen Belastungen in Summe kontraproduktive Wirkungen entfalten. Höhere Kosten können entweder auf die Kunden z.B. in Form von höheren Kreditkosten, Gebühren für Bankdienstleistungen oder niedrigeren Einlagenzinsen überwälzt werden, bei den Banken und ihren Eigentümern liegen bleiben oder zu einer Verlagerung von Geschäftsaktivitäten ins Ausland führen. Angesichts der hohen Wettbewerbsintensität und geringen Profitabilität im österreichischen Bankgeschäft ist eine weitere Absenkung der Kapitalrendite nur mehr schwer möglich und würde dem notwendigen Aufbau von mehr Eigenkapital für mehr Sicherheit im Bankensektor im Wege stehen. Eine weitere Absenkung der Einlagenzinsen ist angesichts der historisch niedrigen Zinsen kaum mehr möglich. Die empirische Evidenz zeigt, dass Banken höhere Kosten zumindest teilweise auf Kreditnehmer überwälzen. Da die österreichische Wirtschaft, besonders die kleinen und mittleren Unternehmen, im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich stark von Bankkrediten abhängig ist, hätte dies besonders negative Folgen. Höhere Kreditkosten hemmen Investitionen, erschweren die Finanzierung neuer Beschäftigung und bremsen das Wachstum.

Policy Brief


Der Zusammenhang von Akademikerquote, Beschäftigung und Wachstum

Christian Keuschnigg, Michael Kogler - IHS Policy Brief Nr. 4, 2014

Abstract: Österreich ist zu einem der reichen Länder aufgestiegen und muss nun selber verstärkt grundlegende Innovationen hervorbringen anstatt bestehende Technologien zu absorbieren und weiterzuentwickeln. Im Vergleich zu aufholenden Ländern werden daher die Grundlagenforschung und forschungsnahe Ausbildung wichtiger und werden diese zunehmend eine Voraussetzung für private F&E und Folgeinvestitionen der Unternehmen. Im Gegensatz dazu steht die zunehmende Unterfinanzierung der tertiären Ausbildung und der Grundlagenforschung, die sich zum Nadelöhr der heimischen Innovationspolitik entwickeln und die langfristigen Wachstums- und Beschäftigungschancen beeinträchtigen.

Policy Brief