Bildungsreisen und Ausflüge

Ein interessanter Ausflug führte uns am 6.November 2011 in die Zuckerfabrik in Könnern. Dort gab es viel zu sehen, zu hören und zu riechen.

Wenn einer eine Reise tut,

dann kann er was erzählen.

Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.

Matthias Claudius (1740 - 1815)

Der Kulturverein wählte mal wieder das Reisen (30.6.13). Geographisch lagen die beiden Ziele dicht beieinander, kulturgeschichtlich eher weit voneinander entfernt – das machte den besonderen Reiz der Sache aus. Unser erstes Ziel war Röcken. Hier wurde Friedrich Wilhelm Nietzsche am 15.Oktober 1844, am Geburtstag von König Friedrich Wilhelm IV von Preußen, geboren. Sein Vater, der Pfarrer in Röcken war, nannte ihn als überzeugter Monarchist selbstverständlich nach dem König. „Am wenigsten werde ich wohl das traute Pfarrhaus vergessen“, schreibt Nietzsche mit 13 Jahren. Lange konnte er nicht in dem geliebten Zuhause leben, da sein Vater am 30. Juli 1849 an „Gehirnerweichung“ starb.Die Familie musste bald darauf das Pfarrhaus räumen, weil die Pfarre neu besetzt wurde und übersiedelte nach Naumburg.

In Röcken besichtigten wir die alte Dorfkirche, in der Nietzsche getauft wurde und wo sein Vater Pfarrer war. Sie ist eine der ältesten Kirchen der Gegend. Auf dem alten Kirchhof ist auch die Grabstätte der Familie Nietzsche zu sehen, außerdem eine Skulpturengruppe und eine Ausstellung zu Friedrich Nietzsche.

Nach so viel Nietzsche wurden im alten Pfarrhaus alle mitgebrachten Köstlich-keiten ausgepackt und es gab ein sehr abwechslungsreiches gutes Mittagsmahl.

Danach machten wir einen Zeitsprung zurück. In Lützen wurde die Gustav-Adolf-Gedenkstätte besichtigt. Zur Erinnerung an die Schlacht (November 1632) und den Todesort des Schwedenkönigs Gustav II Adolf wurde 1837 der schon über 200 Jahre vorher dorthin gebrachte Findling mit einem von Schinkel entworfenen Baldachin bekrönt. 1907 wurde die Gustav-Adolf-Gedächtniskapelle eingeweiht. Zwei schwedische Holzhäuser komplettieren die Gedenkstätte; in einem ist ein kleines Museum eingerichtet, in dem wir uns einen Film über die Schlacht anschauten.

Vorletzte Etappe war das Schloss Lützen. Die um 1252 errichtete Burganlage wurde im 16. Jahrhundert zum Schloss umgebaut. 1928 begann man, in einem Raum ein Museum einzurichten. Heute wird das gesamte Schloss museal genutzt. Am eindrucksvollsten ist wohl das Großdiorama mit 3600 Zinnfiguren, das die Schlacht vom November 1632 darstellt. Die Ausstellung umfasst aber neben vielen Informationen zum 30-jährigen Krieg auch die Stadtgeschichte, die Befreiungskriege und Johann Gottfried Seume, der in dem Dorf Poserna nahe bei Lützen geboren wurde. Das Museum ist im Besitz der größten handschriftlichen Seume-Sammlung.

Die allerletzte Etappe führte die Mitreisenden in die Lützener Milchbar, in der die größten und schönsten Eisbecher zusammen mit Kaffee oder besonderen Kaffeespezialitäten mit viel Genuss verspeist wurden. So konnten alle nach den vielen interessanten Erlebnissen satt und entspannt die Heimreise antreten.