Die Liebe zur Kunst liegt den Mitgliedern der Familie « Delvaux » offenbar im Blut. Ob es nun ein scherzhafter Wink oder nichts als ein Zufall ist – auch eva delvaux macht hier keine Ausnahme.
Ihre vierzigjährige Tätigkeit hat sie vor allem der Malerei gewidmet. Perfekt im Umgang mit den Werkzeugen und Materialien erfüllt sie die ebenen Gemälde mit überaus vielfältigen Botschaften und Emotionen, vergleichbar mit Ventilen für Gefühle, die so stark sind, dass sie sich nicht zurückhalten lassen. Die Farben, Formen, Themen und die Intensität der Pinselstriche zeugen von einem unbändigen Kommunikationsbedürfnis.
Irgendwann reicht die Ebene nicht mehr aus. Eine prägnantere Konsistenz drängt sich auf, als gälte es, einen gezielten Appetit zu stillen. So gehen die Kreationen ins Relief über. eva delvaux ist von der Kommunikationsebene zur Welt des Ausdrucks übergewechselt. Sinn und Botschaft der Werke stimmen allmählich miteinander überein.
Die Materialien der Malerpalette werden um angerührte Massen erweitert, die anschließend zweckentfremdet werden. Zunächst sind sie noch mit der Ebene verbunden, aber dann lösen sie sich von ihr ab. Auch der Ton wandelt sich. Von einem Ventil für seelische Zustände bewegt er sich auf völlig natürliche Weise – so als würde er von einer unausweichlichen Schwerkraft angezogen – hin zu einer einfachen Tribüne, auf der alle Themen zur Sprache kommen.
Die uns umgeben und die uns aufhorchen lassen.
Der Träger reicht jedoch abermals nicht mehr aus. So fühlt sich die Künstlerin auf ganz besondere Weise zu unförmigen Objekten hingezogen. So erhalten die in den Produktionsateliers zu Bruch gegangenen Gegenstände, die Opfer der Mode oder Obsoleszenz in ihren Händen – eingebettet in die Zärtlichkeit, die ihre Not bei ihr hervorruft – ein neues Leben, Herolde einer mit viel Geduld angesammelten Weisheit.
In jedem Werk treffen Botschaften aufeinander.
In verdichteter Form.
Rémy de Battyre.