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10 Jahre Internationale Stiftung Neurobionik
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Die Neurobionik verbindet Neurowissenschaften, Biologie und angewandte Medizintechnik, um neue medizinische Verfahren zu entwickeln, mit denen sich zerstörte Nervenbahnen oder Nervenkontakte nach Krankheiten oder Unfällen wiederherstellen lassen (Neuroprothesen).
Das interdisziplinäre Forschungsfeld der Neurobionik hat sich zum Ziel gesetzt, die verloren gegangenen Sinne oder Bewegungsfähigkeit von blinden, tauben oder querschnittgelähmten Menschen durch Implantationen von Mikrochips (Neurochip) ganz oder teilweise wiederherzustellen.
Hans-Werner Bothe begründete das Forschungsgebiet der Neurobionik. Er initiierte 1992 mit dem 1st International Workshop on Neurobionics in Goslar das interdisziplinäre Forschungsgebiet der Neurobionik, dessen Ziel der Ersatz ausgefallener Funktionen des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark) mit mikroelektronischen Implantaten ist. Dazu führte er ein international zusammengesetztes Konsortium von Wissenschaftlern aus den Teilgebieten Mathematik, Neuroinformatik, biologische Grundlagenwissenschaften, Mikrosystemtechnik und Medizin zusammen.
1994 gründete er zusammen mit Daniel Goeudevert, Madjid Samii und weiteren Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Stiftung Neurobionik in Hannover und leitete sie als geschäftsführender Vorstand. Er entwickelte in Kooperation mit Kollegen aus Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik Implantate zur Behandlung von Patienten mit geschädigter Netzhaut (zusammen mit M. Bartha und S. Chlebek), mikroelektronische Systeme zur Behandlung der Blaseninkontinenz (zusammen mit B. von Heyden) und der Querschnittlähmung (zusammen mit J. Holsheimer). Weiterhin verbesserte er Sicherheit und Wirksamkeit neurochirurgischer Verfahren bei der Implantation von Stimulationssystemen in Gehirn und Rückenmark für Parkinson und Dystonie Patienten sowie bei chronisch Schmerzkranken.
Neben den deutschen Hochschulen präsentierte beim InnovationsDialog auch das österreichische Unternehmen FerRobotics seine Erfahrungen am Gebiet Bionik. Wie CEO Ronald Naderer erklärt, geht es dem Spin-Off der Uni Linz darum, "Roboter mit Gefühl" zu konstruieren. FerRobotics stattet Roboter mit Kontaktgefühl aus. Mit dieser Eigenschaft werden Roboter-Arme flexibel und passen sich schneller an Werkstücke oder Menschen an.
Als Anwendungsformen wurden unter anderem ein aktiver Kontakt-Flansch vorgestellt, mit dem etwa unregelmäßig geformte, große Metallteile geschliffen werden können. Eine äußerst interessante Anwendung ergibt sich auch in der Mensch-Roboter-Kollaboration. Ein Roboter mit Kontaktgefühl könnte etwa in der Rehabilitation von Unfall-Patienten eingesetzt werden. Der Roboter-Arm kann etwa beim Bewegen von heilenden Schultergelenken genau an die Schmerzgrenze des Patienten gehen, aber nicht weiter und sich dem Körper exakt anpassen.
Roboter mit Kontaktgefühl