Hier jetzt auch der Test zum größten Bushnell ZF, ausgestattet mit nachträglich eingebautem MilDot-Absehen. Dieser Test soll die Vorzüge und Nachteile gegenüber dem 6-24x herausstellen und die Eignung für Field Target darstellen.
Beschreibung:
Das hier getestete 8-32x ist mit einer Länge von 457mm ohne Sonnenblende knapp 3cm länger als das 6-24x und muss wegen des großen Augenabstandes auch relativ weit vorne montiert werden. Entgegen der Katalogmeinung ist der Augenabstand etwas größer als beim 6-24x und wegen der kleineren Austrittspupille bei voller Vergrößerung auch ewas kritischer. Abgesehen von dem leicht längeren Tubus und dem nachträglichen Abseheneinbau sind beide Gläser weitgehend Baugleich. Der einzöllige Tubus, die relativ flachen Türme und die Parallaxverstellung am Objektiv geben dem Zielfernrohr eine gestreckte Form. Zerbrechlich wirkt es dadurch aber nicht, es macht trotz des geringen Gewichtes durch die hochwertige Verarbeitung einen sehr robusten Eindruck. Die Schriftzüge und Skalen sind in goldener Farbe gehalten, alle Teile sind einwandfrei und die Bedienung erfordert keinen Kraftaufwand. Im Gegensatz zum 6-24x ist bei diesem Glas die "Ranging-Vergrößerung" nicht farblich hervorgehoben, da mit dem ursprünglichen Absehen kein "Ranging" möglich war. Allerdings stimmt wie auch beim 6-24x das Absehen bei 12facher Vergrößerung. Auf der Skala des Parallaxenringes sind die Entfernungen sowohl in Metern, als auch in Yards angegeben und stimmen mit den tatsächlichen Entfernungen auch relativ genau überein (kann sich durch das Anpassen des ZFs an die Sehstärke mit Hilfe der Okularverstellung ändern).
Technische Daten:
Lieferumfang:
In der schwarzen und edel wirkenden Pappschachtel befinden sich gut verpackt:
Die Absehenverstellung:
Das Absehen wird mit mittelhohen Türmen verstellt, die sich unter Schutzkappen verbergen. Um den Treffpunkt der Waffe bei jedem Schuss auf die Entfernung einzustellen, sind die Verstelltürme etwas zu flach geraten, man kann kaum gleichzeitig drehen und die Skala ablesen, zudem ist die Verstellung relativ leichtgängig, wodurch es sich empfielt die Schutzkappen aufgeschraubt zu lassen. Ansonsten ist die Verstellung ein Sahnestück, die Klicks sind sehr sauber, hör- und fühlbar und über den gesammten Verstellbereich ist ein gleichmäßiger Wiederstand zu spüren. Die Skala ist sehr genau ablesbar und nicht zu fein ausgelegt. Die Verstellung erfolgt in Schritten von 1/8 MOA, wobei eine Umdrehung am Turm 60 Klicks ausmacht. Bei maximal möglichen 4,3 Umdrehungen ergibt sich ein Verstellbereich von ca. 28MOA, wobei der Verstellbereich im Gegensatz zum 6-24x annähernd quadratisch ist und jeder Klick das Absehen auch genau um 1/9 MOA verstellt.
Sehr angenehm ist das "Nullen" der Türme, da kein Werkzeug benötigt wird. Die Skalen werden von einer mit dem Finger lösbaren Schraube gehalten, die man rausdrehen kann um den Skalenring abzuziehen und in genullter Stellung wieder aufsetzen zu können.
Die Parallaxe:
Ab genau 10yards kann man mit der am Objektivring verstellbaren Parallaxe bei höchster Vergrößerung scharf sehen. Die Parallaxenverstellung reicht bis unendlich und ist somit sowohl für den Einsatz auf einem Luftgewehr, als auch für den Einsatz auf einer GK-Büchse geeignet. Die Parallaxverstellung geht sehr weich und lässt sich gut dosieren. Trotz der Länge des Zielfernrohres empfindet man das weit nach vorne greifen nicht als unbequem oder lästig. Die Messgenauigkeit ist höher als beim 6-24x, es fällt leichter das Ziel scharf zu stellen, da das Auge nicht so leicht akkomodieren kann wie bei nur 24facher Vergrößerung. Mit etwas Übung kann man auch im Bereich zwischen 40 und 50meter ausreichend genau messen. Auf 50meter sind Unterschiede zwischen 2 Zielen ab einer Entfernungsdifferenz von 1-1,5 meter aufzufassen. Die Skalenlänge am Objektivring beträgt ca. 8mm zwischen der 40 und der 50 Metermarke am Objektivring.
Das Absehen:
Das MilDot-Absehen ist spezifikationsgetreu bei ca. 12facher Vergrößerung und bietet somit bei voller Vergrößerung auch mehr Haltepunkte als das Absehen des 6-24x. Obwohl das Absehen nachträglich eingebaut wurde sind keine Bearbeitungsspuren am Glas sichtbar. Das Absehen ist genau das selbe Drahtabsehen, wie es auch im 6-24x verbaut wird. Das Absehen ist sehr sauber und ausreichend fein um auch weit entfernte und kleine Hitzones nicht zu verdecken und bietet genügend Haltepunkte. Der Kontrast zwischen Zielbild und Absehen ist nicht nur wegen der guten Optik hoch, sondern auch weil bei von hinten in das ZF einfallendem Licht das Absehen das licht leicht reflektiert und sich somit noch mehr vom Ziel abhebt, ohne es zu überstrahlen. Ein Vorteil, der auch bei dem Elite 3200 10x40 durch das in saubere und stabile Drahtabsehen zum tragen kommt.
Die Optik:
Die Optik ist bei gleicher Vergrößerung genau so gut wie beim 6-24x. Bei voller Vergrößerung ist das Zielbild natürlich etwas dunkler, aber noch ausreichend hell. Die Zielschärfe und der Kontrastreichtum bleiben auch bei voller Vergrößerung erhalten, bzw. lassen die Parallaxeinstellung leichter als richtig oder falsch erkennen. Ein Whiteout, also ein milchig erscheinendes Zielbild aufgrund von Streulicht ist nicht fest zu stellen. Angenehm ist das man nicht den Eindruck hat durch ein ZF zu sehen, da die Optik sehr klar ist und kaum ein schwarzer Rand um das Zielbild sichtbar ist. Das Okular ist zur Anpassung des Zielfernrohres an die eigene Sehstärke verstellbar, indem man das komplette Okular gegen den Uhrzeigersinn vom Konterring abdreht, den Konterring nach vorne dreht und danach das Okular so weit nach vorne oder hinten schraubt, bis es für das eigene Auge angenehm ist und man scharf sehen kann. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich nachdem man den Konterring wieder fest gezogen hat das Okular nicht mehr verstellen kann, der Nachteil ist die etwas fummelige Anpassung, da das Gewinde sehr fein geschnitten ist und man schon viel drehen muss, bis sich überhaupt sichtbar etwas ändert. Aber man passt das Okular ja auch nur einmal an und hat es dann lieber fest. Es ist empfehlenswert die Einstellung mit müdem Auge vorzunehmen, da man so gewährleistet, dass das Auge am wenigsten angestrengt wird.
Fazit:
Die höhere Messgenauigkeit prädestiniert dieses Glas für Field Target, mehr Haltepunkte sind ebenfalls ein Vorteil. Einzige Nachteile im Verhältnis zum 6-24x sind der kleinere Verstellbereich und der höhere Preis, der auch durch den Absehenumbau zu Stande kommt. Für Klasse 1 Waffen gibt es noch das "Big Nikko" zu einem vergleichbaren Preis, aber präziserer Messung, für Klasse 2 Waffen gibt es nichts vergleichbares, was dem Prellschlag eines 16 Joule Luftgewehrs auch dauerhaft stand hält.
(Alexander Kullak)