Test - Bushnell Elite 3200 10x40

28.07.2005

Einleitung 1:

Die Eliteserie der Firma Bushnell ist die ursprüngliche Produktpalette der Firma Bausch und Lomb. Beim Zusammenschluss beider Firmen wurden die "Elite" Zielfernrohre der Produktpalette von Bushnell einfach hinzugefügt und stellen jetzt die qualitative Spitze der Bushnell Produktpalette dar. Während z.B. die Banner oder Trophy Serien von Bushnell eher zu den "preisgünstigeren" gehören, zeichnen sich die Eliteserien durch eine gute Optik und Verstellung, sowie durch Prellschlagfestigkeit aus. Diese Prellschlagfestigkeit und hohe Qualität der Elitegläser führte in der Vergangenheit dazu, dass auch Topschützen mit Bushnellgläsern zu Wettkämpfen antreten...

Einleitung 2:

Für Field Target kommen die Elite 4200 8-32*40 und 6-24*40 in Frage. Beide Gläser haben eine am Objektiv einstellbare Parallaxe und zumindest mit dem großen der Beiden kann man Entfernungen bis 50m relativ genau messen. Während das kleinere der beiden Gläser wahlweise mit einem MilDot Absehen geliefert wird, muss ein solches Absehen beim großen Zielfernrohr extra eingebaut werden, wozu der Hersteller aber in der Vergangenheit bereit war.

Für Hunter Field Target (HFT) sind sowohl die beiden oben genannten Gläser, als auch das Elite 3200 10*40 MilDot geeignet, um das es hier hauptsächlich geht. Der Vorteil dieses Glases beim HFT ist die feste Vergrößerung, das geringe Gewicht und die leicht auf einen festen (geringen) Wert einstellbare Parallaxe, sowie das MilDot-Absehen.

Beschreibung:

Das Bushnell Elite 3200 10*40 wird auch unter dem Namen "tactical 10x" vertrieben, was zu den Merkmalen des Glases auch passt. Das Zielfernrohr ist von Objektiv bis zum vorderen Teil des Okulars aus einem Stück gefertigt, lediglich die Verstellung und das Okular sind separate Teile. Das Glas wirkt sehr robust und ist sauber verarbeitet.

Sowohl der Außenring, wie auch die Linsenfassung am Ojektiv tragen die Typenbezeichnung, was sehr edel wirkt. Die Okularverstellung zur Anpassung an die eigenen Sehstärke ist eine Schnellverstellung, mit der man auch als Anfänger sehr leicht zurecht kommt. Ausgestattet ist das Glas mit sehr großen, gut bedienbaren Verstelltürmen, die mit Hilfe eines Imbusschlüssel und einer Schraube genullt werden können. Die Skalen sind gut ablesbar und wie alle anderen Schriftzüge auch in Gold gehalten. Die Klickverstellung ist leise aber hörbar und die Türme rasten sauber ein. Der Drehwiederstand ist gleichmäßig und nicht zu schwer oder zu leicht. Sogar der der mechanische und optische Mittelpunt der Absehenverstellung ist mit einem kleinen Pfeil gekennzeichnet, wodurch der Schütze genau erkennen kann, wieviel er aus der Mitte heraus schon gedreht hat, oder damit man mit einer verstellbaren Montage diese optimal einstellen kann. Zwar stimmt der mechanische Mittelpunkt mit dem optischen nicht 100%ig überein, aber das darf man auch bei Gläsern für mehr als 1000,- EUR meist nicht erwarten.

Technische Daten:

Modellnummer = 32-1040M,
Vergrößerung = 10X,
Objektivdurchmesser = 40mm,
Tubusdurchmesser = 25,4mm,
Absehen = MilDot,
Klickverstellung = 1/4 MOA,
Verstellbereich = 100 MOA (2,9m auf 100m),
Länge = 297mm,
Gewicht = 439g,
Augenabstand = 89mm,
Austrittspupille = 4mm,
Sichtfeld = 3,8m auf 100m,
Parallaxe = fix auf 100 yards,

Listenpreis = 350 $ (US),
günstigster bekannter Verkaufspreis in D = ~~249~~,- 209,-EUR bei www.riflescope.de
Garantie = 30 Jahre auf Herstellungsfehler,

Lieferumfang:

In der schwarzen und edel wirkenden Pappschachtel befinden sich gut verpackt:

Das Zielfernrohr,
Ein Inbusschlüssel zum "Nullen" der Türme,
ein Bikini - Linsenschutz,
eine Bedienungsanleitung (auch deutsch),
eine Garantiekarte mit Erklärungen zum MilDot-Absehen (auch deutsch),
eine Registrierungskarte,
ein kleiner Anhänger (Werbung),
und Butler creek Schutzklappen (nicht im normalen Lieferumfang)

Die Absehenverstellung:

Die Türme sind sehr groß ausgelegt, sodass man das Absehen leicht auch mit Handschuhen verstellen kann.

Die Skala ist nicht zu fein und jeder Klick rastet sauber aber nur leicht hörbar ein. Die Drehrichtung ist auch aus dem Anschlag heraus gut sichtbar, da sie nicht auf dem Turm selber, sondern unten am Tubusaufsatz angebracht ist. Der maximale Verstellbereich ist mit 100 MOA sehr groß, man wird also nur in Sonderfällen zu verstellbaren Montagen greifen müssen. Mit einer Umdrehung an den Türmen macht man 40 Klicks, also 10 MOA. Der mechanische Mittelpunkt der Verstellung ist durch einen kleinen Pfeil an der Umdrehungsskala markiert, wodurch der Schütze nicht erst lan herumexperimentieren muss um das optische und mechanische Mittel herauszufinden. Durch lösen der Schraube am Verstellturm kann der Turm auf null zurückgesetzt werden. Es empfiehlt sich dabei sehr vorsichtig vorzugehen, da sich ein ungeschmierter O-Ring unter der Schraube befindet um Nässe von der Mechanik fern zu halten. Wer öfter nullen möchte sollte diesen O-Ring auf jeden Fall mit etwas Fett schmieren, damit er nicht beim abermaligen anziehen und lösen der Schraube zerquetscht wird.

Die Optik:

... ist für ein Glas dieser Preisklasse sehr gut, das Zielfernrohr ist mit mehrfach vollvergüteten Linsen ausgestattet, die trotz des nur geringen Objektivdurchmessers ein helles Zielbild liefern. Zudem hat die Vergütung des Glases die Besonderheit, dass sich Regentropfen auf den Linsen besonders fein auflösen und abperlen, "Rainguard Coating" genannt (konnte ich bislang noch nicht testen). Das Glas wurde wie auf dem oben stehenden Bild zu sehen angeblich in Japan hergestellt. Die Linsen sind auch am Rand sehr sauber geschliffen und eingefasst, wodurch das ZF kaum anfällig für Streulicht und innere Reflektionen ist.

Die Parallaxe:

...ist fest auf 100 yards eingestellt, wodurch sich das Zielfernrohr unmodifiziert kaum für die Verwendung auf einem Luftgewehr eignet. Jedoch ist das Glas auch durch einen Laien sehr leicht anzupassen, da das Glas hierzu nicht zerlegt werden muss. Einfach den Objektivlinsenträger zusammen mit dem äußeren Ring lösen und etwa 1mm weit herausdrehen. Danach einen ca. 0,7mm starken und 45mm durchmessenden O-Ring in den entstandenen Spalt einrasten lassen und danach wieder festdrehen. Man kann auch dickere Ringe mit geringerem Durchmesser benutzen und diese beim Anbringen etwas dehnen, man muss nunmal etwas herumexperimentieren, der eine mag die Parallaxe und den Fokus des Glases vielleicht lieber auf 25m, der andere lieber auf 35m einstellen. Da das Objektivgewinde so gut wie kein Spiel hat kann man sogar überlegen ohne O-Ring zu arbeiten und eine Skala anzubringen anhand derer man das Objektiv scharf stellt. Nur leider ist kein Anschlag vorhanden und das Zielfernrohr ist nicht dafür ausgelegt, es könnte sich dabei der Treffpunkt verlagern. (Werde ich bei Gelegenheit mal testen.)

Das Absehen:

ist ein sauberes MilDot, wie man es erwartet. Das Absehen ist ein Drahtabsehen, das von hinten in das Glas einfallendes Licht etwas reflektiert und somit immer einen hohen Kontrast zum Zielbild liefert. Auf dem Bild oben kann man gut erkennen, dass das Zielbild sehr hell und klar ist und das Absehen das Ziel kaum verdeckt. Leider ist auf dem Bild nicht erkennbar, dass bei richtigem Augenabstand kaum ein schwarzer Rand um das Zielbild zu sehen ist. Es fällt dabei nämlich auf, dass das Zielbild heller als die Umgebung ist. lediglich bei fortgeschrittener Dämmerung kann das Glas mit dem menschlichen Auge nicht mehr mithalten, da die Austrittspupille nur 4mm durchmißt.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einem Zielfernrohr für HFT ist und dieses am liebsten sogar auf einem Federkolbengewehr montieren möchte, der wird für den Preis mit Abstand kein besseres Glas bekommen. Es ist für HFT, wie auch für das Funschießen auf Dosen geradezu ideal, man braucht sich keine Sorgen um Treffpunktwanderungen machen, braucht keine Angst vor einem Riss im Absehen oder einem Sprung in den Linsen haben und kann sich beruhigt auf das Schießen konzentrieren. Auch für den Einsatz auf einer KK oder GK-Büchse ist das ZF ohne Abstriche gut zu gebrauchen, nur Für Field Target ist dieses Glas wegen der fehlenden Parallaxverstellung und der zu geringen Vergrößerung nicht geeignet. Wer nur ein Glas kaufen möchte, der ist mit diesem Glas sehr gut bedient.

(Alexander Kullak)

Page updated

Google Sites

Report abuse