Wir haben uns bei der Auswahl unserer cloud-basierten schulischen Kommunikations- und Arbeitsplattform intensiv mit dem Thema Datenschutz beschäftigt. Wir sind überzeugt, mit der Google Workspace ein Angebot gefunden zu haben, bei dem die sensiblen personenbezogenen Daten unserer Schülerinnen und Schüler sowie unserer Lehrenden umfassend geschützt sind.
Wir verstehen vollständig, dass aufgrund des Rufes von Google als „Datenkrake“ im privaten Anwendungsbereich Zweifel und Bedenken vorhanden sind, weshalb wir uns ausgerechnet für dieses Unternehmen entschieden haben.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Einsatz von Anwendungen datenschutzrechtlich umstritten ist, wenn die cloudbasierte Verarbeitung personenbezogener Daten in den USA erfolgt. Nachdem der EUGH im Juli 2020 das EU-US Privacy-Shield-Abkommen für ungültig erklärt hat, wird es noch einmal schwerer, die Verarbeitung von personenbezogenen Daten in den USA zu begründen. Wenn die einzelne Schule trotz dieser Bedenken eine in den USA gehostete Anwendung nutzt, tut sie es in ihrer Eigenverantwortung. Schulen sind eigenständige datenverarbeitende Stellen und haben selbst die Ausführung der Rechtsvorschriften über den Datenschutz sicherzustellen. Es ist aufgrund der DSGVO nicht erforderlich, dass personenbezogene Daten innerhalb der EU gespeichert werden. Jedoch legt die DSGVO für den Fall der Speicherung in Nicht-EU-Ländern bestimmte Bedingungen für die Übertragung personenbezogener Daten außerhalb der EU fest.
Das Rosa-Luxemburg-Gymnasium hat daher mit Google LLC für die Nutzung von Google Workspace ("RLG ONLINE") einen Zusatz zur Datenverarbeitung („Data Processing amendment“; https://gsuite.google.com/terms/dpa_terms.html) und Mustervertragsklauseln (https://admin.google.com/terms/apps/1/7/en/mcc_terms.html) abgeschlossen, um die Angemessenheits- und Sicherheitsanforderungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu erfüllen. Die europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden haben die Compliance dieser Mustervertragsklauseln bestätigt und versichert, dass die vertraglichen Verpflichtungen für Google Workspace den Anforderungen für eine rechtlich zulässige Übertragung personenbezogener Daten aus der EU in ein anderes Land vollständig genügen. Damit sind auch nach Auslaufen des EU-U.S. Privacy Shield personenbezogene Daten in Google Workspace geschützt. (Mehr Informationen zur Einhaltung der DSGVO seitens der Google LLC bietet folgendes Google-Informationsangebot: https://cloud.google.com/security/gdpr?hl=de).
Der regionale Datenschutz-Beauftragte des Bezirks Pankow hat bestätigt, dass das Rosa-Luxemburg-Gymnasium seine Erwägungsgründe ausführlich und nachvollziehbar dargelegt hat. Nach der vorliegenden Dokumentation möchte die Schule für alle Lehrenden, Mitglieder der Schulverwaltung und für Schülerinnen und Schüler RLG ONLINE einführen, um insbesondere für den Fall einer pandemiebedingten (teilweisen) Schulschließung gewappnet zu sein. Die Anwendung soll zunächst zu Testzwecken für die 5. und 7. Klassen eingerichtet werden, nach der Testphase sollen alle Schülerinnen und Schüler ein Benutzerkonto erhalten. Die Schule verfügt neben den bereits erwähnten Verträgen mit Google über eine Nutzungsvereinbarung sowie entsprechende Vorlagen zur Erteilung von Einwilligungserklärungen durch Eltern/Lernende und Lehrende, die abrufbar sind unter https://sites.google.com/rlg.berlin/gsuite.
Die Schule arbeitet darüber hinaus gerade an einer Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) nach Art. 35 DS-GVO, die nach Fertigstellung unter eben genannter Website veröffentlicht wird.
Die einzelnen Google-Dienste enthalten keine Anzeigen und die dort erhobenen Informationen werden nicht für Werbezwecke genutzt. Google verkauft die Daten nicht an Dritte und gibt generell auch keine personenbezogenen Daten weiter.
Minimierung personenbezogene Daten: Die Schule achtet auf die Minimierung personenbezogener Daten bei der Anmeldung und Registrierung für RLG ONLINE: Von den SchülerInnen wird lediglich folgendes erfasst: Vorname, Nachname (weitere Daten wie Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse, private Email-Adresse werde NICHT erfasst). Aus Vor- und Nachname setzt sich die schulische Mail-Adresse zusammen. Besonders sensible Daten wie Noten, Krankheitsdaten oder Fehlzeiten werden auf Weisung der Schulleitung nicht über G Suite verarbeitet. Personenbezogene Daten, die an Google übermittelt werden, werden von Google nur zur technischen Bereitstellung der Dienste Google-intern genutzt.
Keine Speicherung von Nutzungs- und Aktivitätsdaten zu Auswertungszwecken und „Data profiling“: Google sammelt von allein keine Nutzungsdaten wie Texte, Präsentationen, Kommunikationsinhalte, Bearbeitungsverlauf von Dokumenten etc.. Als Standardeinstellung ist die Sammlung von Aktivitätsdaten in den @rlg.berlin Google-Accounts ausgeschaltet.
Löschung von Daten: Nutzer können über ihren Account selbst einsehen, welche Nutzungsdaten Google von ihnen gespeichert hat, diese ggf. löschen und die Speicherung von Nutzungsdaten für bestimmte Dienste ausschalten. Die Schule kann Google darüber hinaus beauftragen, gespeicherte Daten zu löschen. Alle vom RLG und seinen Nutzern in Google-Diensten eingegebenen Daten werden ausschließlich in Übereinstimmung mit den Weisungen der Schule verarbeitet.
Datensicherheit durch Verschlüsselung: Google Workspace wird von Google unter Einhaltung garantierter Sicherheitsstandards betrieben. So erfolgt die Kommunikation zwischen dem Rechner oder Smartphone/Tablet eines schulischen Nutzers und Googles Rechenzentren vollständig SSL-verschlüsselt und ist somit sicher vor Abhörmaßnahmen durch Dritte. Sobald die Daten in einem von Googles Rechenzentren ankommen, werden sie verschlüsselt gespeichert. Unsere Auswahl von Google Workspace als schulische Arbeitsplattform gründet auch auf der Tatsache, dass dieser Dienst das C5-Testat des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik in einer Prüfung durch eine unabhängige Institution erhalten hat. (https://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2018/C5-Testat_Google_18092018.html)
Hier kommuniziert Google die eigenen Maßnahmen zum Datenschutz.