Bregenz

Der blühende Wald

Fotos: Thomas Rainer, Waldschule Bodensee

Auf unserem Weg begegnen wir zum Beispiel der Esskastanie – ein Baum, der sich an diesem trockenen Südhang sehr wohl fühlt und gut gedeiht, der Rosskastanie, der Kirsche, der Linde, dem Hartriegel, der Kornelkirsche, der Kiefer, der Tanne, der Eibe, dem Holunder, der Eberesche, der Grünerle, der Walnuss, der Hundsrose und vielen anderen mehr. Ein „artenreicher Wald“, der viel Blühendes und für die heimische Tierwelt auch durch die vielen Sträucher Schutz, Nistmöglichkeiten und Nahrung bietet.

Der Wald für die Gesundheit des Menschen / Waldbaden

Ein Spaziergang durch diesen Wald, bietet Abwechslung und Entspannung – wer ganz bewusst auf die Wirkung der unterschiedlichen Waldlandschaften achtet, wird merken, dass eine Fichtenmonokultur den Menschen ganz anders berührt, als ein Mischwald mit unterschiedlichen Bäumen, Schattierungen und dem wunderschönen Spiel von Licht und Schatten. Wohltuend für den Menschen ist der Wald auch durch die Duftstoffe in der Waldluft. Der Wald kommuniziert mit Harzen und Ölen und informiert über Duftmoleküle andere Lebewesen. Bäume locken damit Helfer (für Fortpflanzung oder Abwehr), bilden Abwehrstoffe gegen Schädlinge, Bakterien, Viren und Pilze und produzieren so Heilstoffe für sich, die auch positiv auf den Menschen wirken. Ein sehr intelligentes System, das mit unserem Immunsystem in Kommunikation geht.

In Japan wurde die Kraft des Waldes schon in den 80er Jahren entdeckt und „Shinrin Yoku (Waldbaden)“ in die Gesundheitsvorsorge integriert. Das heilsame, mit allen Sinnen im Wald sein (also nicht durchhetzen, mit dem Handy telefonieren oder mit Ohrstöpseln die Geräuschkulisse des Waldes ausschalten,…) wird durch ihre traditionellen Kulturtechniken unterstützt. Bei uns stehen wir noch relativ am Anfang. Viele unterschiedliche Angebote sind entstanden. Ausprobieren lohnt sich allemal: Handy aus, schauen, riechen, verkosten, barfuß über den Waldboden gehen, sich blind führen lassen (wenn jemanden aus dem gemeinsamen Haushalt dabei ist), Blickwinkel ändern oder wer mag eine Baummeditation versuchen…

Das „Waldbaden“ kann übrigens am 20. Juni unter Anleitung der Waldbademeister der Waldschule Bodensee getestet werden. Mit max. 9 TeilnehmerInnen und dem notwendigen Abstand. Dort werden wir auch das Geheimnis des Vier-Räuber-Essigs lüften, der schon einmal vor einer Pandemie geschützt hat, damals der Pest, ob er wohl wieder helfen kann…?

Und wer macht den Waldhonig?

Nadelbäume werden vom Wind bestäubt und sind nicht auf die Bienen angewiesen. Trotzdem wird von ihnen Honig gewonnen und da helfen die Blattläuse mit, die von den Bienen gemolken werden. Anders verhält es sich aber zum Beispiel bei der Linde, dem Weißdorn, oder auch der Weide. Sie locken die Bienen an – durch Farbe und Duft und tauschen mit ihnen Befruchtung gegen wertvollen Nektar…

Habt ihr während Eurem Aufenthalt im Wald Lust ein paar Aufgaben zu lösen? Dann los:

1. Findet 15 unterschiedliche Blätter, Nadeln oder Blüten im Wald. Findet heraus was es ist, legt ein Waldbild, schickt uns ein Foto und schreibt uns was ihr gefunden habt.

2. Löst ihr gerne SUDOKU? Versucht einmal eines mit Blättern und schickt uns das Ergebnis.

3. Findet 5 Waldpflanzen, die von Bienen bestäubt werden – bitte mit Bild und kurzer Beschreibung oder einer Geschichte wenn ihr mögt.

4. Welcher Baum leidet besonders unter dem Buchdrucker, dem Kupferstecher und der Trockenheit im Sommer – bitte mit Bild oder einer Zeichnung.

5. Wer kennt den Unterschied zwischen Ess- und Rosskastanie? Blühen sie zur selben Zeit? Suchen, zeichnen, fotografieren,…

6. Der Weißdorn, unter dem der Zauberer Merlin bis ans Ende aller Zeiten ruht, und der Holder, der Eingang zum Hollenreich, waren früher hochverehrt wegen ihrer Heilkraft. Findet heraus wofür sie verwendet wurden und schreibt uns oder schickt uns ein Bild/eine Zeichnung.

7. Und dann wäre noch die Frage: was schützt ein Schutzwald eigentlich? Auch hier Text, Bild Zeichnung – alles erlaubt…

Unter allen Einsendungen (es ist auch O.K., wenn ihr nur eine der Aufgabenstellungen löst) werden drei Teilnahmen für unseren Waldbadenachmittag am 20. Juni (zu je 30 Euro) verlost. Die Ziehung findet am 12. Juni statt. Bitte gebt Eure Mailadresse bekannt, wir verständigen Euch, werden die Adresse darüber hinaus nicht verwenden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Möchtet ihr trotzdem weiter von uns lesen, könnt ihr Euch gerne auf unserer Website für den Newsletter anmelden: waldschule-bodensee.at

Lukas Müller, Karin Müller-Vögel, Peter Vogel