Normalerweise speichern wir jede Erfahrung unseres Lebens ordentlich in unserem Gehirn, vergleichbar mit einer inneren Bibliothek. Wenn ein Erlebnis in einer Situation eine hohe Überforderung auslöst, kann das Gehirn die emotionale Ladung nicht vollständig verarbeiten. Statt stimmig in der „Bibliothek unseres Gedächtnisses“ abgelegt zu werden, wird diese Erinnerung fragmentiert: das Ereignis liegt offen in einem Fach, die Emotion aber ist wie ein loser Faden triggerbar. So wird die belastende Vergangenheit bei heutigen Impulsen immer wieder lebendig, als wäre sie gegenwärtig.

EMDR unterstützt das Gehirn dabei, diese Fragmente stimmig zu verknüpfen. Durch die bilaterale Stimulation (Augenbewegungen oder leichte Berührungen) wird das neuronale Netzwerk angeregt, die Erinnerung endlich an ihren richtigen Platz zu sortieren. Das Gefahren-Frühwarnsystem kann nun unterscheiden: Das war damals – und heute bin ich sicher. 

So wird der innere Alarm leiser, die Erinnerung integriert sich ins große Ganze – und in der Gegenwart entsteht neue Freiheit und Handlungsfähigkeit.

• Klärendes Vorgespräch:

30 Minuten telefonisch

• Drei Treffen in Präsenz:

1. Vorbereitung & Sicherheit

2. EMDR-Prozess

3. Nachsorge

Zeitaufwand:

mindestens 4 Stunden

Wir versprechen dir Klarheit auf dem Weg, Sicherheit durch verankerte Ressourcen und stete Selbstwirksamkeit – und die stabile Begleitung durch Co-Regulation und die achtsame Präsenz deiner Counselor.

So hilfreich EMDR sein kann – es ist kein Allheilmittel. Tieferliegende, verstrickte Themen brauchen oft eine Kombination verschiedener Ansätze. In akuten Krisensituationen oder bei schweren psychischen Erkrankungen ist eine enge Zusammenarbeit mit Fachärzt*innen oder Therapeut*innen notwendig.

Wichtiger Hinweis zu komplexer Traumatisierung:

Bei EMDR taucht man bewusst in die belastende Erinnerung ein – mit allen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen. Dieses erneute Erleben kann sehr intensive Emotionen hervorrufen. Eine sichere, spürbare Co-Regulation durch den Coach ist unerlässlich.

Menschen mit komplexer, frühkindlicher Traumatisierung sind hier besonders gefährdet: durch das gleichzeitige Aufbrechen verschiedener Erlebnisse kann es zu einer Überflutung und Re-Traumatisierung kommen. Deshalb ist EMDR in solchen Fällen nicht der erste Schritt. Zunächst braucht es eine traumasensible Prozessbegleitung, in der das Nervensystem Stabilität erfährt und somatische Selbstregulation geübt wird.