Cable Car Museum

Cable Car Museum

Eine berühmte Cable Car in San Francisco

Quelle: https://pixabay.com/photos/san-francisco-cable-cars-road-train-1116316/ (pixabay.com)

Seit 150 Jahren prägen sie ratternd das Stadtbild von San Francisco

Von Xavi und Braeden

Ein ratterndes Cable Car schießt die Straßen von San Francisco hinunter - mit unserer LabClass und unseren Lehrerinnen an Bord. An einem schönen, aber wolkigen Tag Ende September haben wir für ein Projekt über die Industrielle Revolution und Stadtlyrik einen fantastischen Ausflug zum Cable Car Museum in Russian Hill, San Francisco, unternommen. 


Als wir ins Museum treten, hören wir das laute Dröhnen von Maschinen, die die Cable Cars antreiben. Das im Jahr 1906 entstandene Museumsgebäude sieht sehr historisch aus, denn es wurde seit dem Bau nur im Inneren renoviert. Bis ins Jahr 1974 war das Cable Car Museum noch das Washington Mason Cable Car House and Powerhouse".

 

Das Museum zeigt viele Stücke der ursprünglichen Cable Car Systeme der 1870er Jahre. Damals gab es acht große Firmen, die die Cable Cars bauten. Begeistert sind wir von dem echten Clay Street Cable Car aus dem Jahr 1873. Das Interessanteste im Museum ist neben den Exponaten die umfassende Geschichte der Cable Cars. Wir lernen beispielsweise, dass Andrew Hallidie die Idee für das Cable Car von einem Bergbau-Fließbandsystem bekam und die Cable Cars nach diesem Vorbild konstruierte, nachdem er Zeuge eines Pferde-Streetcar Unfalls geworden war.


Oben: Schüler*innen in dem Cable Car Museum

Rechts: Alle zusammen vor dem Grace Cathedral

Hallidie ist es gelungen, ein wesentliches Wahrzeichen von San Francisco zu erfinden zur Zeit der sogenannten Zweiten Industriellen Revolution" und wir als Klasse 9b verstehen jetzt, wie revolutionär die Erfindung gewesen ist. Täglich nutzen tausende Menschen noch heute die Cable Cars - und nicht nur Tourist*innen. Die Veränderung der Stadtbilder, zu denen auch Erfindungen wie die Cable Cars ihren Beitrag leisteten, hatten auch einen Einfluss auf die Literatur, etwa die sogenannte Stadtlyrik, mit der wir uns parallel intensiv im Deutschunterricht beschäftigen.

Das Cable Car System überstand das große Erdbeben und die Brände des Jahres 1906 in San Francisco, überdauerte zwei Weltkriege und einige politische Versuche in den späten 1940er und 1950er Jahren abgeschafft zu werden. Heute ist Hallidies Minenbahn das weltweite Symbol von San Francisco und wird auf vielen Websites und Broschüren von San Francisco-Reiseführern abgebildet.


Unsere Exkursion zum Cable Car Museum verknüpfen wir mit weiteren Eindrücken der Großstadt, wie etwa mit einem Besuch der Grace Cathedral. Während wir in der frischen Morgenluft herumspazieren und die Geräusche und Blicke der Stadt auf uns wirken lassen, nehmen wir Audiodateien auf, um später eine Klangcollage mit den Geräuschen der Großstadt zu gestalten. Als Teil unseres Lyrikprojekts im Deutschunterricht verarbeiten wir all diese Eindrücke, indem wir selbst zu Dichter*innen werden. 


Zum Abschluss fahren wir mit einem Cable Car, was eine ruckelige, aber spaßige Angelegenheit ist. Der Wind rauscht durch den offenen Wagen, während er die Straßen von San Francisco runterrattert. Die Fahrt ist zwar recht kurz, aber aufregend: Ein paar von uns versuchen, sich an die Außenseite der Bahn zu hängen. Vorsicht, man muss sich klein machen, wenn eine andere Bahn vorbeifährt, weil es ganz schön eng wird! 

Eine Fahrt würden wir absolut weiterempfehlen. In Kombination mit einem Besuch im Museum kann man dieses historische Transportsystem hautnah erleben.