Presbyterium

Christen

hören auf Jesus. Das, was Jesus sagt, ist für unser Leben wichtig. Selig sind, die meine Worte hören und bewahren“, sagt Jesus im Evangelium nach Lukas, Kapitel 10, Vers 28. Und umgekehrt bedeutet das: „Wer meine Worte hört und tut sie nicht, der gleicht einem dummen Menschen, der sein Haus auf Sand baute.“ (Matthäus 7,26). Oder noch stärker: „Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen“ – so steht’s geschrieben bei Markus, Kapitel 13, Vers 31.

Das alles zeigt: Die Worte Jesu sind für Christen entscheidend wichtig. Wenn seine Worte nicht das Fundament unseres Lebensgebäudes sind, dann ist alles auf Sand gebaut und also einsturzgefährdet. Christ ist, wer auf die Worte Jesu hört und ihnen folgt, also „sie tut“.

Dafür aber müssen wir diese Worte zuerst kennen. Erst dann können wir darüber nachdenken, was sie für unser Leben bedeuten.

Die Worte Jesu sind aufbewahrt im Neuen Testament, vor allem in den Evangelien. Dort erfahren wir alles Wichtige über das Leben und Sterben Jesu – und darüber hinaus! Denn ohne dieses „darüber hinaus“, ohne die Auferstehung Jesu von den Toten, gäbe es keinen christlichen Glauben und keine Kirche, also auch uns nicht. Denn das ist historisch klar: Wenn Jesus nicht von den Toten auferweckt worden wäre und diese Nachricht öffentlich geworden wäre, dann gäbe es keine Christen. Und alles, was Jesus gesagt und getan hätte, wäre in Vergessenheit geraten.

Darum muß man die Evangelien eigentlich von ihrem Ende her lesen. Es sieht alles so aus wie immer, als einige Frauen sich aufmachen, „um nach dem Grab“ Jesu zu sehen. Als sie aber am Grab ankommen, „sehen sie hin und wurden gewahr, dass der Stein (vor dem Grab) weggewälzt war“ (Markus 16,4) Und statt von Toten-Stille werden sich von einer Stimme aufgeschreckt, die sagt: „Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten! Er ist auferstanden, er ist nicht hier!“ (16,6) – Wenn Jesus nicht mehr im Grab und bei den Toten ist, wo ist er dann? – Die Antwort ist: Jesus ist im Leben. Denn er ist auferstanden. Der Tod mit seiner Macht ist am Ende. Das ist eine echte Revolution. Eine, die später nicht ihre Kinder frißt, sondern die Kinder gebiert: Kinder Gottes durch den Glauben an Gott und das Leben, das er schafft.

Von daher bekommen die Worte am Anfang des Evangelium in Markus 1,14 ihren Sinn: Das Reich Gottes ist nahe herbei gekommen“. Mit Jesus ist es angebrochen und „auf die Welt gekommen“.

Im Konfus am 24.9. diskutierten wir abschließend die Frage: Hat Jesus wirklich gelebt? Die Antwort ist: Ja. Er wurde geboren, er hat gelebt, er ist gestorben. Das ist historisch gesehen, nicht verwunderlich. So ähnlich ist es ja auch bei uns im Leben. Außerordentlich wunderbar ist es, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Deshalb haben wir mit der Frage geschlossen, ob Jesus heute lebt. Viele meinten „jein“ – konnten sich also nicht entscheiden. Manche sagten: Ja, wenn man dran glaubt. Und das zeichnet uns Christen aus: dass wir glauben, was wir hören und lesen in den Evangelien: dass Jesus lebt, heute und in Ewigkeit. Und wir mit ihm!  



Es ist schön

zu singen und die Seele zu erheben. Zu hören, was Gott uns sagt, aufgeschrieben in der Bibel. Wir haben es wieder getan. "Gott ist meine Rettung!" hieß es gestern bei Jesaja. Das tut gut: Gottes Gegenwart zu spüren. Zu merken, dass es wahr ist, wenn Gott sagt: Ich bin der "Ich bin da" für dich. Und JHWH ist da - geheiligt werde dein Name. "Ha-schem" ist Hebräisch und heißt "Name". Wo in deutschen Bibeln "HERR" steht, steht im Hebräischen JHWH. Der und die (Gott ist Person, aber kein "Geschlecht") da ist. Für uns und zu uns (aus den Völkern) gekommen mit Jesus, dem Christus. Drum haben wir gesungen: "Kommt und laßt uns Christus ehren, Herz und Sinne zu ihm kehren..."  Wir haben ihn genossen, alle, 

am Tisch. 

Endlich wieder! "In der Welt habt ihr Angst", sagt der Heiland, aber es geht weiter: "Seid getrost, ich habe die Welt überwunden!". Wie schreibt Jesaja: "Ihr werdet Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung!" - Gott und sein Wort sind die Quellen, die Heil verheißen und Rettung zeigen. Uns dürstet danach. Deswegen sind wir auch da - immer wieder sonntags im Gottesdienst. Da ist Hilfe - "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". In der Politik würde man sagen: Ein Entlastungspaket, ein Rettungsschirm. Herzliche Einladung, sich helfen zu lassen! Zeit für Gottesdienst.


Corona-Schutzmaßnahmen

hat das Presbyterium mit Beschluß vom 4. Juli 2022 aufgehoben. Der Beschluß gilt, bis staatliche Vorgaben neue Maßnahmen nötig machen.

Wir bitten unsere Gemeindeglieder, sich nach bestem Wissen und Gewissen selbst zu schützen: durch Impfungen, Boostern oder Maskentragen (am sichersten: FFP 2). Aber auch, wer ungeimpft ist, ist bei uns willkommen. 

Wer sich mit Maske im Gottesdienst sicherer fühlt, möge sie gern nutzen und tragen. Jede und jeder nach seinem und ihrem persönlichen Sicherheitsgefühl.



Hinweis zum Wochenblatt

Das Presbyterium hat beschlossen, Angebote der Kirchengemeinde nur noch in Ausnahmefällen im Wochenblatt zu veröffentlichen. Ansonsten 

läuten an jedem Sonntag ab 10.20 Uhr die Glocken und laden zu 10.30 Uhr zum Gottesdienst ein. Dort gibt es die aktuellen Neuigkeiten aus Gottes Wort und unter der Rubrik Abkündigungen aus dem Gemeindeleben.  

Für längerfristige Planung (immer 2 Monate) liegt der Gemeindebrief am Gemeindehaus aus. 

Und die homepage gibt aktuelle Infos. - Das schien uns einstweilen genug.

Erklärung

Die „Judensau“

 

ist eine judenfeindliche Schmäh-Skulptur, die in vielen Kirchen aus dem Mittelalter zu sehen ist, unter anderem „in den Domkirchen von Magdeburg, Regensburg, Freising, Köln und 50 weiteren Städten, so z.B. auch in Wittenberg, dem historischen Zentrum der Reformation und der Wirkungsstätte Martin Luthers. Es geht bei diesen steinernen „Judensauen“  um „ein Motiv, das im Mittelalter so populär war, dass es dafür einen eigenen Begriff gab: ‚Judensau‘. Er bezeichnete die Darstellung eines Borstenviehs, an dessen Zitzen Juden saugen oder an dessen After sich Juden zu schaffen machen. Das war Antisemitismus auf Pornoniveau“. 

Schreibt Ronen Steinke in der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag, 31. Mai 2022, in einem Kommentar („So halsstarrig“). Merkwürdigerweise klagt sich die Kirche im 21. Jahrhundert nicht selbst an wegen dieser Darstellungen und der sich darin offenbarenden Schuldgeschichte, die im Mittelalter zu judenfeindlichen Pogromen führte und im 20. Jahrhundert nach Auschwitz. Und sie macht auch keine Anstalten, diese historischen Dokumente des Judenhasses an ihren Gebäuden und aus ihrer Mitte zu entfernen und ins Museum zu überführen, wo sie hingehören, wie Steinke meint – und ich auch. 

Es ist aus theologischen Gründen dringend geboten, „diese Skulpturen endlich mit Hammer und Meißel abzuschlagen, um sie zum Beispiel in ein Museum zu geben“, um dort über die Verirrungen menschlichen Geistes und den Abgründen menschlichen Wesens zu informieren, vor denen auch der Glaube zuweilen nicht schützt – siehe eben „Judensau“. Beschämend ist aber, dass ein jüdischer Mensch gegen diese Darstellung vor Gericht klagen muß und die Kirchen sich dagegen wehren – so wie nun geschehen in Wittenberg. Die evangelische Kirche „hat sich nun bis zum Bundesgerichtshof (BGH) dagegen gewehrt, dass ein jüdischer Kläger meinte, die ‚Judensau‘ sei beleidigend.“

Dazu ist klarzustellen aus der unbedeutenden Kirchengemeinde Wersen-Büren: Die sogenannte „Judensau“ ist eine unerträgliche Verunglimpfung jüdischer Menschen, jüdischen Glaubens und des von Gott erwählten und geliebten Volkes der Juden und Israels. Dass sich diese Verunglimpfung in vielen alten Kirchen findet und damit auch den Gott lästert, der in diesen Kirchen angebetet und verehrt wird, ist ebenso unerträglich wie „unmöglich“. Denn immerhin gründen alle diese Kirchen auf den „König der Juden“; so ist Jesus selbst von den Schmähungen betroffen. 

Aus historischen, aber für mich noch entscheidender: aus theologischen Gründen, kann es hier nur ein Schuldgeständnis geben und eine Umkehr im Denken, die in den Dokumenten (Juden und Christen I-III) und Zeugnissen (Grundartikeln/Verfassungen der evangelischen Kirchen) längst vollzogen ist. Nun müssen diese theologischen Erkenntnisse des 20. Jahrhunderts nur noch „praktisch“ werden und umgesetzt werden: also die unerträglichen und unmöglichen Reliefs aus den Kirchen entfernt werden. 

Dass ein Gericht darüber entscheiden muß, was die Kirchen längst hätten entscheiden und umsetzen müssen, ist beschämend und traurig. Wir möchten uns auf diesem Wege bei dem 79-jährigen Michael Düllmann und bei allen Juden entschuldigen, der bei dem Landgericht in Dessau und dem Oberlandesgericht Naumburg einen Beseitigungsanspruch geltend gemacht hatte und auf Entfernung geklagt hatte. „Die ersten zwei Gerichtsinstanzen“ allerdings „hatten sich nicht davon überzeugen lassen“ (Muss die ‚Judensau“ weg?, in SZ vom 31.5.2022 Seite 6). Hoffentlich läßt sich das BGH von der Klage überzeugen – und noch wichtiger: mögen sich die Kirchen und ihre Gremien überzeugen lassen, dass sie die Beleidigungen gegen Juden und den Gott der Juden aus ihrer Mitte entfernen und verbannen. Und singen und sagen: „Gelobt sei der Gott Israel!“ Denn der hat den Grund gelegt für die Kirche und die Kirchen, wie der Jude und Apostel Paulus schreibt: „einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist“ (1. Kor 3,11) – Und weil viele Menschen es immer noch nicht klar haben: Jesus ist Jude. Er wird in der „Judensau“ ebenfalls beleidigt, gelästert und verunglimpft.


Älter

Bestürzt und betroffen haben wir in den letzten Tagen sehen müsen, dass die gewalttätigen Angriffe der Hamas auf Städte in Israel und die militärische Reaktion Israels vielen Menschen in Israel und Gaza das Leben gekostet haben. Traurig und fassungslos mußten wir erleben, dass dies zu antisemitischen Ausschreitungen in deutschen Städten geführt hat. Jüdische Menschen und Einrichtungen wurden zum Ziel von Haß und Gewalt. Wenn auf deutschen Straßen der Ruf "Scheiß Juden" laut wird, ist das in Kenntnis der Geschichte unseres Landes unerträglich. Wir leben in einem freien Land, in dem jeder Mensch seine Meinung äußern kann, auch bei Demonstrationen und in der Öffentlichkeit.  Aber es gibt "Grenzen des Sagbaren" und Taten, die kriminell und strafbar sind. Die Verunglimpfung von Juden, antisemitische Hetze und das Verbrennen von Israelfahnen gefährden den inneren Frieden in unserem Land. 

Im Übrigen: Wer jüdische Menschen und Einrichtungen angreift, greift damit zugleich Jesus Christus an, den König der Juden und Retter der Völker. Wer antisemitisch denkt und handelt, verachtet den "Sohn Gottes" (Markus 1,1) und den "Sohn Abrahams und den Sohn Davids" (Matthäus 1,1) und greift die christliche Kirche und ihren Herrn an. So werden mit den Juden die Christen verachtet und verletzt. 

Jeder Mensch kann und darf der Politik des Staates Israel kritisch gegenüberstehen und diese Kritik äußern. Dass es aber einen Staat Israel gibt und dass es ein Segen ist, dass dieser Staat in der Völkerwelt existiert, darf nicht in Zweifel gezogen werden.

Wir verurteilen jegliche Form der Gewalt gegen Juden im Nahen Osten und in Deutschland. Wir trauern mit den jüdischen und palästinensischen Menschen, dieim Heiligen Land Opfer dieses Konfliktes wurden und ihr Leben verloren ebenso wie mit ihren Angehörigen und Familien. Zugleich stehen wir als evangelische Gemeinde an der Seite der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger unseres Landes und verurteilen die Angriffe gegen sie. Wir beten und arbeiten dafür, dass sie ohne Angst und verbale oder handgreifliche Angriffe mit und unter uns leben können.