Der Bericht für die Zeitung nach dem Lager: (Abfahrt ist ganz unten)
Hessische Pfadfinder zogen nach Norden!
Schwarze Zelte, grüne Wiesen, Sonnenschein, der kleine Pälitzsee glitzert zwischen hohen Pappeln hindurch.
Hier, auf dem VCP Bundeszeltplatz in Großzerlang bei Rheinsberg, verbrachten knapp 600 Pfadfinder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Hessen vom 20. bis zum 30. Juli ihr Sommerlager. Unter ihnen 19 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des VCP-Stammes Eldar aus Pfungstadt und Riedstadt- Crumstadt.
Mit einem Sonderzug (siehe unten) voller Pfadfinder traten sie die 700 Kilometer lange Reise in den Norden an und schlugen mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte ihre Zelte auf.
Hessehaven – Zeit zum Handeln
Unter diesem Motto verbrachten die Pfadfinder zehn Tage mit Spiel und Spaß im Grünen. Thematisch im Mittelalter angesiedelt, brachte das Lager den Teilnehmern die Zeit der Deutschen Hanse näher. Dafür reisten sie in die Vergangenheit und schlüpften in die Rollen von feilschenden Händlern, unerschrockenen Seeleuten und mutigen Piraten. Im Gepäck hatten sie viele verschiedene Programmpunkte von Geländespielen über AG´s bis hin zu Singerunden.
Thematisch angepasst gab es aber noch viel mehr Angebote auf dem Zeltlager: Das theologische Zentrum bot den Kindern einen Rückzugsort und sie konnten einiges über die Bedeutung der Kirche im Mittelalter lernen. Bei den Pfadfindern wird auch das Singen und Musizieren großgeschrieben. In Singerunden wurden alte und neue, rockige und ruhige, traditionelle und moderne Lieder gespielt und mit Gitarren, Akkordeon und Trommeln begleitet – auf dieser Fahrt natürlich vor allem Seefahrerlieder! In unserer „Oase“ wurden die Teilnehmer mit kleinen Leckereien, Getränken und weiteren Programmangeboten versorgt. Zu guter Letzt gab es noch eine eigene Lagerzeitung, das „Seemannsgarn“, die jeden zweiten Tag erschien und mit Artikeln, Fotos und Geschichten der Kinder bestückt ist.
Besonders beeindruckend war für die meisten Teilnehmer aber das Übernachtgeländespiel: In Gruppen von bis zu 15 Personen streiften die Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Sonntagabend bis zum kommenden Morgen durch ein nahes Waldstück. Dort suchten sie Stationen auf, um sich Rohstoffe zu erhandeln. Diese konnten sie dann mit anderen Gruppen tauschen oder von diesen bei einem spielerischen „Überfall“ erbeuten. Ziel des Spieles war es, die erlangten Rohstoffe gegen Preise einzutauschen.
Der Umwelt zu Liebe regional.
Die Pfadfinder fühlen sich der Natur und ihrem Schutz besonders verpflichtet. Deshalb wurde die Verpflegung der Teilnehmer mit regionalen, saisonalen und biologischen Produkten organisiert. Seit über einem Jahr standen sie dafür schon mit regionalen Erzeugern und Lieferanten im Kontakt.
Dabei kam das Gemüse auf einem ganz besonderen Weg ins Lager: Es wurde von einigen Pfadfindern selbst geerntet! Dafür fuhren jeden zweiten Tag acht ausgesuchte Pfadfinder zu unserem Partnerbauern Frank Rumpe. So konnten die Kinder selbst miterleben, wie das Gemüse vom Feld auf den Teller gelangt. Andere Lebensmittel erhielten die Pfadfinder von regionalen Anbietern. Für die Fleisch- und Wurstwaren arbeiteten viele kleine Metzgereien im Umfeld von Großzerlang zusammen.
In ruhigen Minuten hörte man auf dem Platz die Bienen summen – der Imker Oliver Borchert hatte für die Zeit des Lagers einen Bienenstock auf dem Lagergelände platziert. So konnten die Teilnehmer dabei zusehen und helfen, wie Honig entsteht, geschleudert wird und schlussendlich ins Glas gelangt.
Draußen Zuhause.
Auf den Fahrten und Lagern versuchen die Pfadfinder, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. So gibt es auf dem Zeltplatz keinen „Aufenthaltsraum“, dafür aber zwölf Hektar Wiesen. Dort haben sie ihre Zelte aufgeschlagen, die mit den üblichen bunten Campingzelten aber wenig gemein haben. Die für die deutsche Pfadfinderbewegung typische Schwarzzelte, sogenannte Jurten und Kothen, sind den Nomaden entlehnt, bestehen aus schwarzem Baumwollstoff und haben keinen Boden.
Bei jeglichem Wetter, Tag und Nacht, sind sie Pfadfinder draußen. Das verschafft viele tolle Erlebnisse mit der Natur - zum Beispiel atemberaubende Sternenhimmel, lautes Vogelgezwitscher am Morgen und viel mehr, was man in der Stadt nur selten erlebt. Und wenn das Wetter einmal nicht so gut ist, helfen alle Pfadfinder mit, um die gemeinsamen Schlafplätze trocken zu halten.
Den Pfadfindern ist es wichtig, sich ganz auf das Landeslager einlassen zu können. Besonders die jüngeren Teilnehmer sollten mal eine Auszeit vom Smartphone, Computer und den sozialen Netzwerken erleben. Deshalb verzichteten alle Pfadfinder für die Zeit des Landeslagers, soweit es ging, auf elektronische Geräte und sonstigen Schnickschnack – mit Erfolg! Auf dem Landeslager wurde die Zeit miteinander im Freien verbracht, Langeweile kam weder bei den Teilnehmern, noch bei den Gruppenleitern auf!
Und was noch?
Ganz besonders freuten sich die hessischen Pfadfinder über einige Gäste, die sie auf unserem Landeslager begrüßen durften: 15 christliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Talitha Kumi. Dabei handelt es sich um eine Schule in der Nähe von Beit Jala, Palästina, die vom Berliner Missionswerk betrieben wird.
Weitere Informationen zum Landeslager 2016 des VCP Hessen finden sich auf dem Internetauftritt (www.lala2016.de).
------------- Der Bericht von der Abfahrt (20.7.2016): ---------------------
Der Sonderzug ist heute morgen ab Darmstadt gestartet. Der VCP Pfungstadt mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus Pfungstadt war kurz nach 6 Uhr eine der ersten Gruppen die eingestiegen sind. Organisiert wurde der Sonderzug von Wolfgang aus Pfungstadt ("Sozu", es war nicht sein erster Zug zu einem Landeslager)
Nach einigen Bilder von der Abfahrt folgt die Presseerklärung, verfasst von Oliver Kiel.
Ein Teil des Stammes Eldar:
Zugleitung und ein Teil des Teams:
Pfadfinder handeln
600 Pfadfinder aus Hessen fahren ins Sommerlager
Vom 20. bis zum 30.7.2016 veranstaltet der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Hessen (VCP Hessen) unter dem Motto „Hessæhãven – Zeit zum Handeln“ ein Großlager mit rund 600 Teilnehmern auf dem Bundeszeltplatz Großzerlang in Brandenburg. Unter ihnen sind 19 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes Eldar aus Pfungstadt und Riedstadt-Crumstadt.
Unter dem Motto „Hessæhãven – Zeit zum Handeln“ werden sich die Pfadfinder vor allem spielerisch mit der Zeit der Hanse beschäftigen. Hierzu sind vor allem Arbeitsgemeinschaften und Geländespiele geplant. Daneben wird es auch verschiedene Möglichkeiten geben, sich kreativ, musisch und handwerklich zu betätigen. Außerdem sind für die Gruppen verschiedene Ausflüge vorgesehen. Die Pfungstädter Pfadfinder wollen an einem Tag eine gemeinsame Kanutour über die Seen machen und an einem weiteren Tag – getrennt nach Gruppen – eine Wanderung, eine Draisinenfahrt und einen Ausflug nach Rostock unternehmen. Eingerahmt wird das Programm vom Pfadfinderleben auf dem Großlager und baden im See.
Die An- und Abreise der Pfadfinder erfolgt mit einem eigenen Sonderzug aus elf Wagen, der von Darmstadt über Mainz, Frankfurt, Fulda und Kassel alle Teilnehmer einsammelt und zum Lagerplatz bringt. Der Lagerplatz selbst gehört dem Bundesverband des VCP und liegt direkt am Kleinen Pälitzsee an der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Während der ganzen Zeit verpflegen sich die Pfadfinder in ihren Kochgruppen selbst. Die Lebensmittel werden vor allem bei regionalen Anbietern gekauft. Ein benachbarter Bauer hat für das Lager auf einem Feld extra Gemüse angepflanzt, das die Pfadfinder selbst ernten werden.